Zsuzsanna Sraud-Müller (46) lebt schon seit 16 Jahren in Berg. Die gelernte Außenhandelskauffrau arbeitet in Aufkirchen in der Gemeindebücherei.
QUH: Zsuzsa, wo kommt deine Familie ursprünglich her?
Zsuzsa Sraud-Müller: Ich bin ein echtes Budapester Mädchen, meine Familie lebt in Ungarn.
Pferde in der Donau
QUH: Und wie hat es euch nach Berg verschlagen?
Zsuzsa Sraud-Müller: Ich habe meinen Mann vor 23 Jahren in Ungarn kennengelernt, da war er beruflich unterwegs. Nach paar Jahren hin und her reisen haben wir uns für Deutschland entschieden. Für mich war das damals keine einfache Entscheidung, ich wollte nie von Ungarn weg. Ich habe einen guten Job, Freunde, Familie dort gelassen, hier in Bayern wurde nicht mal mein Abitur anerkannt … und mit “der, die, das & Co” habe ich einen erbitterten Kampf hinter mir…
Ungarische Hochzeit, ungarisches Essen
QUH: Woran denkst du, wenn du an dein Herkunftsland denkst?
Zsuzsa Sraud-Müller: Wenn ich an Ungarn denke, dann
– versuche ich nicht an das ungute politische Situation zu denken, daran, was die “Orban Regierung” in Ungarn angerichtet hat …
– sondern ich denke an das pulsierende Leben in Budapest, mit unzähligen Kneipen, Theater, kleinen Boutiquen und Restaurants,
– natürlich an meine Familie, an die Freunde, die nach so vielen Jahren noch übrig blieben, an die ungarische Küche (Hmmm…),
– an das Donau-Knie, wo meine Eltern ihr Wochenendhäuschen haben und wo ich als Kind fast jedes Wochenende war
– an den Balaton (Plattensee) mit seinem sanften, opalischen Licht und unverwechselbaren Geruch… wo wir jedes Jahr unserem Sommerurlaub verbracht hatten …
Aber heute bin ich in Berg zu Hause.