Woher der Wind weht

Obwohl die Sache klar ist, wird die QUH immer wieder (zuletzt im Kommentar zur Kuh mit den windigen Haaren) gefragt, wie sie denn zur Windenergie stehe.


Hier könnte bald eine WKA stehen! Innenansicht der Wadlhauser Gräben

Nun arbeitet die QUH – so wie es im Paragraph 21 des Grundgesetz der deutschen Demokratie für Parteien gedacht ist – “an der politischen Willensbildung mit. Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsätzen entsprechen.” Das heißt, es gibt in der QUH natürlich sowohl Windkraftbefürworter und – sogar an prominenter Stelle in der Partei – auch Windkraftgegner. Wir diskutieren über das Thema oft und recht leidenschaftlich. Als Partei halten wir uns (insbesondere auch die 4 Gemeinderäte) allerdings an einen Grundsatzbeschluß einer Mitgliederversammlung, wo die Anwesenden sich mit großer Mehrheit für die Windkraft ausgesprochen haben.

Öffentlich dargelegt haben wir unseren Standpunkt in aller Deutlichkeit zum Beispiel 2011: /?p=2349/ . An diesen Grundsätzen hat sich erstaunlich wenig geändert.

Neue Erkenntnisse die diesen Grundsätzen und dem Partei-Beschluss widersprechen, sind unserer Ansicht nach nicht aufgetaucht. Die 4 QUH Gemeinderäte Elke Link, Elke Grundmann, Jokl Kaske und ich haben bei jeder Abstimmung – mit reinem Gewissen, aber nie leichten Herzens – für die Windenergie gestimmt. Insbesondere gab es keinerlei Anlass, an den bisher stets zutreffenden Aussagen des Windkraftbeauftragten der Gemeinde, Herrn Sing, zu zweifeln. Im Gegenteil, wir freuen uns immer wieder über seine engagierte und effiziente Arbeitsweise.

Was uns von vielen anderen Gruppierungen unterscheidet, ist allerdings, dass wir radikal für eine möglichst breite offene Diskussion der Für und Wider einstehen, … und ihr auch gern ein Podium bieten. Auch kämpfen wir dafür möglichst alle Fakten und Zahlen möglichst öffentlich zu machen.

Das hat dazu geführt, dass sich bei uns einige Windkraftgegner in den Kommentaren, die natürlich nie unsere Meinung, sondern nur eine Diskussion widerspiegeln, besonders radikal äußern und auch vor persönlichen Beleidigungen nicht zurückschrecken. Letzteres werden wir weiter versuchen zu unterbinden, ersteres mit Interesse zur Kenntnis nehmen. Argumente, die dazu führen könnten, den von uns eingeschlagenen Weg zu ändern, haben wir noch keine gehört. Zumindest keine, die uns von unserer Grundüberzeugung abgebracht hätten, dass eine Energiewende weg von atomaren und fossilen Rohstoffen eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Generation ist.

Kommentieren (11)

  1. Wollhelm
    14. August 2014 um 18:16

    Hier noch ein paar Argumente Wenn Sie noch immer nicht wissen was hier in Deutschland in Sachen Energiewende geschieht, sollten Sie das lesen:
    http://www.ke-research.de/downloads/Konzeptnebel.pdf
    Gerne freue ich mich auf die Gegenargumentation!

  2. QUH-Gast
    14. August 2014 um 19:28

    Radikale Meinungen? Eine gewisse Aggressivität kann man der Netzdiskussion sicher nicht absprechen. Meiner Erfahrung nach ist diese aber vergleichsweise harmlos gegenüber derjenigen in persönlichen Gesprächen. Vor dem Hintergrund des rücksichtslosen Vorgehens der Gemeinde Berg seit Anfang an, ist sie sicher auch verständlich, wenn nicht angemessen. Ganz sicher aber wird sie sich legen, sobald die Anlagen mal stehen und die Anwohner von ihrer Schönheit überzeugen konnten.

  3. petscy
    16. August 2014 um 9:28

    QUH und der Wind Das ist doch wirklich einmal eine klare Aussage: “Die QUh ist für die Nutzung der Windkraft im Gemeindegebiet Berg. Die 4 namentlich genannten Gemeinderäte haben immer für die Entscheidungen zur Windenergie gestimmt.” Ob Sie das leichten oder schweren Herzens (warum eigentlich, wenn Sie davon so überzeugt sind) getan haben ist unerheblich. Hoffentlich sagen Sie das auch noch vor der nächsten Kommunalwahl oder wenn die Konsequenzen des Ganzen einmal deutlich werden. Bei der Bürgermeisterwahl haben Sie es jedenfalls dezent im Hintergrund gehalten.

    Ein Satz in Ihrem Standpunkten hat mich besonders erstaunt.

    “Ziel ist es, dort so viel Energie zu erzeugen, dass im Idealfall der Berger Bedarf an Strom gedeckt und in einem neu zu gründenden lokalen Energiewerk den Berger Bürgern direkt verkauft werden kann, so dass Berg noch in diesem Jahrzehnt rechnerisch energieautonom sein könnte. Eigene Energie für Berger Bürger.”
    Dazu folgende Anmerkungen:
    – Energie kann man nicht erzeugen, sondern nur verlustbehaftet wandeln.
    – Der “Berger Bedarf an Strom kann unter idealen Bedingungen” nur in der Summe gedeckt werden, nie aber zu jeder Zeit.
    – ich verstehe ja nicht ganz, was “rechnerisch energieautonom heißt” aber autonom heißt “eigenständig sein” und würde bedeuten, dass es ein vom übrigen Netz getrenntes Berger Netz gibt. Das wollen Sie doch nicht ernsthaft?!

    “…dass eine Energiewende weg von atomaren und fossilen Rohstoffen eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Generation ist.”
    Da haben Sie das allgemeine Ziel einer Energiewende, wie es die Ethikkommission definiert hat, doch sehr verkürzt.
    Mir stellt sich aber da schon die Frage, ob ein solches Ziel für die politische Arbeit einer kommunalen Partei mit gerade mal 4 Gemeinderäten (alle technisch offensichtlich vollständig unbedarft) angemessen ist. Das ist vielleicht ein Ziel für eine internationale Institution. Denn welche Möglichkeiten haben Sie denn, Ihr Ziel zu erreichen? Drei oder vier Windräder in Berg werden Sie dem Ziel nicht näher bringen.

    Erschreckend ist für mich, dass Sie in den drei Jahren seit der Definition Ihrer Standpunkte (bei Standpunkt denke ich immer an den Spruch von Einstein!) keinerlei Argumente gehört haben, die Sie zumindest zweifeln lassen an Ihrer Haltung. Vielleicht schauen Sie sich doch einmal den (leider sehr umfangreichen) Bericht an, den Wollhelm in seinem Beitrag erwähnt.
    Dass es offensichtlich auch Gemeinden gibt in denen das Ganze anders gesehen wird zeigt http://goo.gl/PQ0Z2t

  4. MBE
    16. August 2014 um 12:42

    Jedes Gemeinderatsmitglied das für das Projekt in Berg stimmt sollte sich persönlich mit einem mindestens 5 stelligen Betrag beteiligen.
    Wer die Prognosen doch anzweifelt, sollte konsequenterweise verhindern, dass das Projekt Windpark in Berg am Starnberger See an einen Investor verkauft wird, der Verluste sucht, um seine Steuergewinne aus anderen Projekten zu verkürzen.
    Unsere Heimat zu zerstören, damit ein Investor Abschreibungsmöglichkeiten hat ist nicht akzeptabel.

    • QUH-Gast
      18. August 2014 um 14:16

      Können Sie sich mal entscheiden? Lieber MBE,
      was wollen Sie denn jetzt?
      Einerseits regen Sie sich auf, dass die Gemeinde aus reiner Profitgier handelt und dann sollen sich alle Gemeinderäte persönlich beteiligen müssen, da das ganze Projekt ja ohnehin unwirtschaftlich ist.
      Können sie sich mal für eine Argumentation entscheiden?
      1. Wenn das Argument Profitgier stechen soll, dann darf sich ja wohl keiner der Gemeinderäte/innen persönlich beteiligen und bereichern.
      2. Wenn das Argument der Unwirtschaftlichkeit stechen soll, dann sollte sich alle Gemeinderäte/innen auch persönlich beteiligen. (Allerdings ist das dann auch schwierig, da man das von eine jungen neuen Gemeinderätin der Grünen wohl kaum verlangen kann, da Sie wohl kaum über die hierfür notwendigen finanziellen Mittel verfügen dürfte , aber trotzdem nach Ihrer Überzeugung entscheiden sollte. – Denn dafür wurde Sie, wie alle anderen auch gewählt.)

    • MBE
      19. August 2014 um 10:57

      Lieber QUH Gast nochmal in Kurzform und zur Klarheit.
      Entweder glauben die GR an die Wirtschaftlichkeit und die Aussagen von Herrn Sing. Dann sollten sie doch konsequenterweise investieren.
      Das wäre ein Prüfstein, ob sie wirklich daran glauben, was Ihnen aufgetischt wird.
      Dann könnten sie die Welt retten und gleichzeitig die Wertschöpfung regional halten, wie es immer behauptet wird.

      Oder wenn sie doch nicht so überzeugt sind, um persönlich ins Risiko zu gehen, dann sollten sie konsequenterweise verhindern, das das Projekt an einen Investor verkauft wird, dem die “Wirtschaftlichkeit” egal ist.
      Wobei der Begriff Wirtschaftlichkeit bei diesem hochsubventionierten Thema eher fehl am Plätze ist.

      Noch ein Aspekt zur Wirtschaftlichkeit:
      Haben eigentlich Bohrungen stattgefunden, um die Tragfähigkeit des Waldbodens zu prüfen? Wir sind schliesslich in einem Endmuränengebiet, bei alle paar Meter komplett andere Untergrund sein kann.
      Und die Standorte sind auf kleinen Kuppen. Hier muss abgetragen werden, damit man eine ebene Fläche erhält. Waren Sie schon mal an den Standorten?
      Jeder Häuslebauer nimmt Bodenproben, bevor er baut. Bei einem Fundament, das über 7000 Tonnen tragen muss, kann es gut sein, dass der Boden durch bis zu 100 Bohrungen pro Windrad und Verdichtungen stabilisiert werden muss, um tragfähig zu werden. Siehe Bericht zum Bau einer Enercon 105.

      Immerhin sind hier Enercon E-115 geplant. Da gibt es bisher nur einen “Prototypen”. Allerdings nicht mit einem 149 Meter Turm.
      Die Enrcon 115 wird mit 92-149 Meter Türmen angeboten.
      Wir werden hier also auch noch als Versuchkaninchen für die derzeit weltweit grössten Windräder benutzt.
      Die errechneten Werte zu dieser Anlage des Herstellers sind noch nie real geprüft worden. Es wird also ein Feldversuch an uns stattfinden.

      Zur Wirtschaftlichkeit gehören auch die Ausfallzeiten, die durch gerichtlich angeordnete Abschaltzeiten stattfinden werden. (“Real”gemessene Schallwerte, und Naturschutzbelange aller Art)
      Dieser Windpark wird bis zu seiner Schliessung rund um die Uhr auf Verstösse überprüft werden. Sobald der erste Horst gefunden ist, oder die erste Eisbombe geflogen ist, wird der Windpark stillstehen. Das ist schon anderen Windparks passiert, die die Realitäten mit Wunschgutachten ignoriert haben.
      Gegen die Genehmigung wird ebenfalls vorgegangen.
      Übrigens auch auf EU-Ebene, da hier europäischer Artenschutz verletzt wird, der nicht einfach durch Lokalpolitiker “weggewogen” oder ignoriert werden kann.
      Der Widerstand wird weiter stärker werden.
      Und auch dann, wenn Die Windräder sinnlos und bewegungslos über dem Starnberger See thronen.

      Es wird für jeden Investor ungemütlich werden.

    • quh-gast3
      19. August 2014 um 17:19

      Sommerloch ? Gähn … die immer gleichen Argumente der immer gleichen Experten & Lobbyisten wird hier auch kein Lüftchen entfachen. Die gewählte Mehrheit entscheidet, so ist das nunmal.

    • QUH-Gast
      19. August 2014 um 19:56

      Es ist… schon wahr, dass die löblichen WKA-Gegner jede nur erdenkliche Möglichkeit zur Störung ergreifen werden, ganz in der Tradition der WKA-Gegner von früher. Recht so (“right”)! Aber macht ein derartiges Leben noch Freude? Tag und Nacht gegen Windmühlen zu kämpfen und dadurch Bluthochdruck, Immunsupression und Folgeerkrankungen bis hin zu Infrakt und Krebs auf sich zu ziehen? Ich glaube nicht! “Fort von hier” ist die einzig sinnvolle Devise: sollten die Räder kommen, rate ich dies dringend…

    • petscy
      19. August 2014 um 20:44

      @quh-gast3 – 2014/08/19 17:19 Ganz richtig. Politische Entscheidungen sollen demokratisch getroffen werden. In Physik und Technik aber entscheidet der Sachverstand und nicht die Mehrheit.

  5. PogoRentner
    16. August 2014 um 13:04

    Eine gute und klare Positionsbestimmung! … und die QUH sollte dieser Haltung treu bleiben!
    Lasst Euch nicht von unausgegorenen und polemischen Wortmeldungen aus der Ruhe bringen!

    • QUH-Gast
      16. August 2014 um 21:59

      Positionsbestimmung @ Pogo, den Rentner:
      Wer seine Position derart klar bestimmt, hat ohnehin die Weisheit mit Löffeln gefressen. Einen solchen Menschenschlag wird nichts – absolut nichts aus seiner wohlfeilen Ruhe bringen, da können Sie sich sicher sein, auch wenn GRAmmer immer wieder sagt, er würden viel nachdenken etc. und sich die Dinge nicht leicht machen: Bla, bla, das kennen Sie schon. Viel spannender ist die Frage, welches Geschwalle das angerichtete Desaster dann in ein, zwei Jahren wird rechtfertigen sollen — auch da können Sie sich sicher sein!