Morgen Kinder … beginnt die Schule. Glaubt man den wahlkämpfenden Parteien, dann liegt in unserem Schulsystem allerdings vieles im Argen. Alle Parteien (auch die, die dafür verantwortlich sind) behaupten, die Bildung müßte entscheidend verbessert werden. Das Schulsystem ist zum erbitterten Wahlkampfthema geworden.
Wie immer mit dem besten, aber fälschesten Spruch: die FDP. Vor allem der Regierungspartei-Koalitionspartner in spe sieht für die von der CSU verantwortete Bildungspolitik schwarz. Dabei hat der Beckstein – glaubt man den Plakaten – den Schulanfang zur Chefsache gemacht. Der Chef fordert für morgen persönlich:
“Kleinere Klassen, mehr Lehrer!” – Aber wieso in Anführungszeichen? – Na klar, weil es ein Zitat ist, haben wir so in der Schule gelernt: Und wen zitiert der Landesvater da? Überraschung! Den exakt gleichen Slogan hatten sich bereits (ohne Anführungszeichen) die “Freien Wähler” auf ihre Plakate geschrieben:
Wer hat da von wem abgeschrieben? Spart die CSU jetzt schon an den Werbetextern? – Bei so viel Geschlossenheit im Kampf um kleinere Klassen (welche Regierung hat nur die zu großen Klassen herbei regiert?) ist natürlich die Opposition gefragt. Von ihr erwarten wir engagierte Verbesserungsvorschläge für die festgefahrene Bildungspolitik. Und siehe da, was will die SPD? – Genau: “Kleinere Klassen”, nur die Lehreranzahl ist ihr egal (dabei munkelt man doch, unter diesem Berufsstand besonders treue Wähler zu haben, das ist eben das Selbstzerstörerische an der SPD):
Eine Außenseiterrolle bleibt wieder einmal der “Linken”: Ihr ist offensichtlich die Klassenstärke egal, sie fordert stattdessen schlicht: “Zukunft für Kinder”.
Die wahren Anarchisten allerdings gehören keiner Partei an. Für die Autofahrer sind die Schulkinder schlicht eine Gefahr, ein humanmobiles Hindernis vor dem gewarnt werden muss:
Wegen Ununterscheidbarkeit der Parteien heute keine Punkte.