Von hinten sind sie alle gleich!


Nichts dahinter? Großplakate von zwei konkurierenden Parteien in Berg

Noch 26 Tage bis zur Wahl. Die QUH schafft Übersicht und startet heute eine Serie von Vergleichstests des Landtagswahlkampfes der Parteien. Wir vergeben zwischen 0 und 5 Punkten für die Farbgestalung. Mangels Masse (kein Plakat in Berg) findet dieser Alltagstest bislang noch ohne Beteiligung der SPD (gibt es die noch?) und ohne Grüne statt. Heute Farbenlehre: Denn insgesamt herrscht farblich ein reges Farbenchaos.

Wir beginnen beim Marktführer. Um das Auslaufmodell “Absolute Mehrheit” über die Zeit zu retten, stürzt sich die CSU in eine wahre Farbenorgie. Neben ihrem klassischen hellblau …

Himmelblau wie es früher einmal war: Plakat der CSU

… verwenden die “Schwarzen” auch gern ein farblich schlecht abgestimmtes und ungeschickt wirkendes grün:


Diagnose: Identitätskrise – Plakat der CSU (2 Punkte)

Hauptsächlich schwarz findet sich hingegen auf den Plakaten der ehemals “Gelben”, die sogar so weit gehen, sich selbst als größten Kontrast zu Schwarz zu deklarieren.

Diagnose: Der Werbetexter muss es retten – Plakat der FDP (4 Punkte)

Politisch ist der Spruch der FDP natürlich – zumal bei einer nicht im Landtag vertretenen Partei – eine glatte Lüge, aber zumindest ist diese gut formuliert.
Den größten politischen Kontrast zu den “Schwarzen” findet man in Wahrheit bei den “Roten”, die hingegen sind nicht mehr von der alten SPD (die gibt es ja noch gar nicht), sondern neu von der “Linken”, die sich zumindest standesgemäß auf eine ihnen angestammte Farbe eingeschossen hat, ansonsten im Schriftbild die Farben von CSU und FDP zitiert (ein Zeichen ihrer Koalitionswilligkeit?) …

Diagnose: Mut zum Klassenkampfklassiker – Plakat “Die Linke” (5 Punkte)

Der SPD blieben, wenn sie es denn noch schaffen sollte, Plakate aufzutreiben, (Diagnose: Angst vor der Wahl) nur noch Mischfarben wie Lila, Braun oder Orange übrig. Zumal zu erwarten ist, dass die Grünen wohl bei ihrer Namensfarbe bleiben werden (Diagnose: Frühvergreisung) und das in Bayern so beliebte Himmelblau – außer von den “Schwarzen” – bereits durch die “Farblosen” von den “Freien Wählern” benutzt wird …

Diagnose: Etwas blass – Plakat der “Freien Wähler” (1 Punkte)

Die “Freien Wähler” sind durch ihre guten Chancen bei der kommenden Wahl offenbar so verblüfft, dass sie sich nicht trauen, farblich Stellung zu beziehen. Hier will man hauptsächlich niemanden vergraulen. Der FW-Schriftzug erscheint in einem zaghaftes CSU-blau, das von einer völlig farblosen “Grünen”-Sonne umgeben ist und pseudo-kühn mit einem zarten Hellrotrosaton hinterlegt ist. In Folge der unentschiedenen Farbwahl, die die Unentschiedenheit bei der Koalitionsaussage widerspiegelt, sehen die Plakate der FW Plakate jetzt schon so aus, als ob sie bereits drei Wahlkämpfe hinter sich haben. Vielleicht soll dies bei einer Gruppierung, die erstmals in den Landtag einziehen könnte, “Erfahrenheit” suggerieren.

Tabellenstand nach einem Test:
Linke …………. 5 Punkte
FDP …………… 4 Punkte
CSU ………….. 2 Punkte
Freie Wähler … 1 Punkt
SPD ………….. 1 Punkt (vgl. Nachtrag)
Grüne ………… 0 Punkte

Kommentieren (1)

  1. quh
    2. September 2008 um 17:21

    Nachtrag Nun wurden auch SPD-Plakatständer gesichtet. Wahrscheinlich lag es an dem hohen Weißanteil, dass wir sie übersehen haben! Das gibt also einen Punkt aus unserem Nachtragshaushalt!