Vernissage No. 3 bis 20

Ist es schon Gentrifizierung, wenn eine Gemeinde mehr Galerien hat als Bäcker? – Zum dritten Mal hintereinander gibt es hier im QUH Blog einen Hinweis auf die Kunst. Allerdings ist das Ereignis älter als mancher Bäcker in Berg. Die Berger Künstler laden dieses Jahr schon zum 30. Mal zu ihren Ateliertagen ein. Das gemeinsame Thema dieses Jahres lautet: “Mit/Mensch”.

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18 Künstler und 5 Gäste aus Berg, Icking (und Ammerland) öffnen dieses Jahr ihre Ateliers (und hoffen das eine oder andere Kunstwerk zu verkaufen). “Wie Weihnachten” sei für die Künstler dieses mittlerweile legendäre Ereignis, an dessen Gründung sich so ganz genau niemand mehr erinnern kann. Soviel ist wahre Legende: Damals sei das ZDF angerückt, und Hannelore Jüterbock aus Allmannshausen sei auf die Idee gekommen. Und Gerdi Herz, Gerd Jäger und Dazze Kammerl, die seien von Anfang an dabei. Aber wer sonst und wann zu der Künstlergruppe gestoßen sei, darüber kann man in der Gruppe so herzhaft diskutieren wie alljährlich über das gemeinsame Thema, mit dem in diesem Jahr so mancher abstrakte Künstler sein Problem gehabt haben dürfte  …

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Das Thema elegant umgangen: Hans Panschars abstrakte Annäherung an die menschliche Gestalt
Vor allem die abstrakten Künstler tun sich mit der Darstellung des Menschen eher schwer. Beispiel Hans Panschar: Auch wenn er eigentlich ein figürlicher Bildhauer ist und seine legendären Stuhlskulpturen manchmal wie Menschen zu tanzen scheinen: Als Künstler hat er noch nie eine Skulptur mit menschlichen Zügen geschaffen und musste sich so irgendwie aus der Affäre ziehen. Anders Ernst Grünwald aus Ammerland:
Ateliertage Grünwald
Spezialgebiet Mensch:: Das südlichste Atelier der Ateliertage von Ernst Grünwald in Ammerland
Es wird diesmal also besonders spannend sein, zu beobachten, wie die Künstler dieses Jahr mit dem Thema umgegangen sind. Wir kommen nach der Sichtung der Ateliers natürlich auf die Veranstaltung zurück. Und wie immer lautet die spannende Frage, wer den diesjährigen QUH-Preis der Ateliertage für das beeindruckendste Kunstwerk der Schau gewinnen wird. Der Preisträger des letzten Jahres war der Aufhausener Photograph Andreas Huber http://quh-berg.de/tiere-im-atelier-1022477891/ . Die Preisverleihung findet alljährlich formlos in Gestalt eines warmen Händedrucks von Elke Link statt.
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Gerd Jäger: “Am Tag als Wiebke kam” (das war 1990, da gab es die Ateliertage schon 4 Jahre)
Eine Liste der Künstler und ihrer Ateliers und wie Sie sie finden, sehen Sie hier: http://www.atelier-tage.de/KONTAKT/kontakt.html . Die Ateliers sind diesen Samstag und nächsten von 14-19h und an den Sonntagen bereits ab 11h geöffnet.