Hereingewehte Nachrichten: Was steht im Koalitionsvertrag über Berg?

Ausgerechnet durch einen nicht an den Verhandlungen beteiligten, nämlich grünen Politiker ist gestern Abend in wahrer Blog-Manier der derzeitige Verhandlungsstand des Koalitionsvertrages der Großen Koalition öffentlich gemacht worden. Ein Triumph des Internets über die Politik der verschlossenen Türen. Bezüglich der Nutzung der Windenergie bestätigen sich darin auf S. 43ff exakt die Vermutungen, die die QUH hier im Blog bereits bekannt gemacht hatte. Wörtlich findet sich darin sogar das hier im Blog zuerst veröffentlichte, eigenartige Wort vom “Vertrauensschutz” (vgl.: /?p=1295/ ). Für uns der schönste Satz darin lautet: “Spätestens 2022 wird das letzte Kernkraftwerk in Deutschland abgeschaltet.” (Zeile 1760f)


Der erste Entwurf des Koalitionsvertrages und was darin über Berg steht http://gruen-digital.de/wp-content/uploads/2013/11/KoaV_2013-11-24-20-00_Gesamtentwurf.pdf

Wir zitieren Zeile 1779-1785 des Koalitionsvertrages: “Die Koalition strebt eine schnelle und grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an und legt sie bis Ostern 2014 dem Kabinett vor mit dem Ziel einer Verabschiedung im Sommer 2014, um verlässliche Rahmenbedingungen in der Energiepolitik zu schaffen. Altanlagen genießen Bestandsschutz.” – Und dann kommt der für Berg entscheidende Passus, den die QUH bereits angekündigt hatte: “Der Vertrauensschutz im Hinblick auf getätigte und in der Realisierung befindliche Investitionen ist entsprechend zu gewähren.” Im Klartext: Berg kann weiterplanen!

Weiter heißt es in Zeile 1976-1898 des Koalitionsvertrages: “Wind an Land: Wir werdende Fördersätze senken (insbesondere bei windstarken Standorten), um Überförderungen abzubauen und gleichzeitig durch eine Weiterentwicklung des Referenzertragsmodells dafür sorgen, dass bundesweit die guten Standorte auch zukünftig wirtschaftlich genutzt werden können.” Und dann kommt der nächste für Berg interessante Passus, auf den die Windkraftgegner in der Region so gehofft hatten: “Wir werden eine Länderöffnungsklausel in das Baugesetzbuch (BauGB) einfügen, die es ermöglicht, länderspezifische Regeln über Mindestabstände zur Wohnbebauung festzulegen” (da hat die CSU wohl diktiert, aber für Berg ist dies – siehe oben – eben nicht mehr relevant).

Ob das Treffen Monn/Seehofer, bei dem auch nicht viel anderes herausgekommen sein dürfte, als dass Seehofer immer Recht hat und Monn doch machen darf, was er will, inzwischen stattgefunden hat, ist fraglich: Auf Nachfrage der QUH, was über das Treffen zu berichten sei, antwortete die Staatskanzlei: “Von Seiten der Pressestelle ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts geplant.”

Na – dann heißt es eben warten auf heute Abend in der Gemeinderatssitzung, in der auch über das andere Großprojekt der Gemeinde, den Rathausneubau, neues berichtet werden wird. … und Warten auf den Bericht der QUH …

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