Späte einsichten

Nein“, hieß es in der letzten Gemeinderatssitzung, eine Überarbeitung des Wählerverzeichnisses sei “eine Heidenarbeit” und man könne die Fehler bei der Wahlkreiseinteilung nicht bis zur nächsten Wahl (Europawahl im Mai) überarbeiten.
Genau so hatte die Antwort auch vor der Kommunalwahl in Berg gelautet, bei der dann die Berger vom Kreuzweg und aus der Ratsgasse (!) in Kempfenhausen, die Kempfenhauser dafür in Berg abstimmen mußten. Die QUH glaubt bis auf den heutigen Tag, dass wie wegen dieser fehlerhaften Einteilung, die sich “zufälligerweise” nur auf ihre Hochburgen bezogen hat, den halben Wähler, der ihr zum totalen Wahlsieg gefehlt hat, verloren haben könnte: zumindest gab es im Rathaus Aussagen von Bergern, die – wie sonst immer – zum Wählen gekommen waren und als sie dort erfuhren, dass sie nach Kempfenhausen fahren müßten, verkündeten, dass die “dann halt nicht” zum Wählen gehen würden. Ein “persönlicher Fehler” hieß es im Rathaus, eine “Schikane” fanden es die Wähler, “schade, aber hinzunehmen” urteilte der Berger Wahlleiter.
“Tatsächlich seien einige Straßenzüge vertauscht worden”, gab der Rathauschef letzte Woche gegenüber dem “Merkur” zu. Für die Europawahl ist nach den Protesten von CSU und QUH nun in kürzester Zeit doch eine Korrektur der Wahllokale erfolgt. Die Rathausgasse darf wieder ins Rathaus, Kempfenhausen nach Kempfenhausen und der Kreuzweg – je nach Hausnummer – nach Allmannshausen oder Berg … aber eben nicht mehr nach Kempfenhausen. Somit steht einer ordnungsgemäßen Durchführung der Europawahl nichts mehr im Wege.