Was hat Platz in einem Dorf? Oder: Ein denkwürdiger Abend in Aufkirchen!
Während sich am Wochenende 2000 Demonstranten in Weßling gegen den Flughafen versammeln werden, um den Himmel über dem Fünfseenland frei zu halten, trafen sich gestern schon einmal gut 200 gläubige Aktivisten am hiesigen Kriegerdenkmal, um für ihre Vorstellung vom himmlischen Glück zu demonstrieren. Mit Fackeln in der Hand forderten sie hartnäckig den mittlerweile wohl unmöglichen Verbleib von Pater Laurentius in der Gemeinde.
Aber der Reihe nach: Wegen schlechten Wetters fand die Revolution – wie in Bayern seit 1848 üblich – anfangs im Saale statt, wo sich in der “Post” die Pater Laurentius-Anhänger versammelt hatten. Geduldig hörten sie sich die Räuberpistole an, wieso der beliebte Pfarrer – womöglich wegen eines Baugrundstücks samt Supermarkt – die Gemeinde verlassen muß.
Auch der Himmel in der “Post” ist weiß und blau.
Danach ging es vor die Kirche, wo sich – mit Fluppe, weißem T-Shirt und schickem schwarzen Sakko – dann unerlaubterweise der frisch aus dem Urlaub in Formentera zurückgekehrte Pater unter die Demonstranten mischte, die sich mit Liedern wie “Großer Gott, wir loben Dich” Mut machten:
Aber da hatte der Abend ja gerade erst angefangen!
Später am Abend – nach einem Bier und bei einer weiteren Zigarette – rettete Pater Laurentius dann den MTV Berg, als er im Vorbeigehen den neuen MTV-Trainer Stefan Fäth segnete. – Womöglich war es seine letzte Amtshandlung!
Fäth war unterwegs zu einem Treffen mit den MTV-Jugendleitern Elke Link und Joi Henn, die eine andere historische Aufgabe für die Gemeinde zu bewältigen haben. Denn erstmals seit Bestehen des MTV Berg wird der Fußballclub für alle Jugendklassen 11 Mannschaften anmelden. 1x A-Jugend, 1xB, 1xC, 1xD, 3xE, 3xF und 1xG-Jugend, insgesamt gut 170 Kinder müssen für das nächste Jahr mit Trainingszeiten versorgt werden. Da fehlt es noch an allen Ecken und Enden an Trainingsplatz und vor allem an ehrenamtlichen Trainern. (Darüber nächste Woche mehr in diesem Blog).
Und noch eine Premiere gab es: Während die Laurentius-Aktivisten noch um ihren Pater versammelt waren, wurde am Stammtisch zum ersten Mal in der Weltgeschichte statt Bayrisch und Englisch auch Suaheli und die nigerianische Sprache “Kikuju” gesprochen. Marc K. hatte ein paar Freunde mitgebracht.
Stephen, Polizist aus Nairobi, am Stammtisch in der “Post” mit Jürgen C.