Es ist genau 41 Jahre her, da vermeldete die CSU in ihrer Zeitschrift “Berger Nachrichten” die frohe Kunde: Die Staatsstraße 2065 zwischen Allmannshausen und Münsing werde – zumindest bis zur Landkreisgrenze “endlich ausgebaut”. Willy Lindner schrieb damals: “mit fünfmonatiger Verspätung … gab das Straßenbauamt den von den Gemeindevertretern immer wieder nachdrücklich geforderten Startschuß zur Planung einer Entschärfung der Strecke.” Da hat sich in den letzten 41 Jahren fast gar nichts bewegt.
Als die CSU noch Zeitschriften schrieb: … die “Berger Nachrichten” von 1979
Selbst Altbürgermeister Monn verzweifelte in seinen 20 Amtsjahren an der Aufgabe, diesen “Schandfleck” (Rupert Monn) endlich zu beseitigen. 2019 hieß es, das Straßenbauamt habe – jetzt mit 40-jähriger Verspätung – den Ausbau für 2021 in Aussicht gestellt. (.https://quh-berg.de/live-von-der-buergerversammlung-2019-die-projekte/ )… Glauben können wir das erst, wenn wir es sehen und die Gefahrenstrecke wirklich ausgebaut wird. Bislang sind nichts als ein paar Messmarkierungen zu sehen. Es scheitert immer noch an den Eigentumsverhältnissen.
2018 wurden ein paar bunte Pflöcke geflanzt … dann passierte wieder nichts.
Wir verdanken den Hinweis auf diese Verwaltungsposse unserem Blog-Leser Ferdl Ullrich, der noch im Besitz der “Berger Nachrichten” ist. Er fügt ganz richtig hinzu: “In diesen über 40 Jahren sind mehrere schwere Unfälle passiert sowie ein Motorradunfall mit tödlichem Ausgang (siehe Marterl).”
Der “hochaktuelle Bericht” (Ferdl Ullrich) von 1979
Auch die QUH hat schon des öfteren auf den Misstand aufmerksam gemacht (https://quh-berg.de/alles-wird-gut-bloss-wann/ . Zuletzt gestaltete sich obendrein noch der Grundstückserwerb schwierig. Berg und Münsing haben längst vereinbart, den Ausbau (der bis an den Wald bereits vorbildlich ausgebaut wurde) voranzutreiben und sogar in Vorleistung zu gehen. Der Staat wird 80% der Kosten übernehmen … allein geschehen ist nichts.
Dass dies beileibe nicht der einzige (wenn auch der offensichtlichste) Gefahrenpunkt der Gemeinde ist, darauf haben jetzt die “Roten Radler” von den Sozialdemokraten mit einer Broschüre hingewiesen. Beim Stadtradeln haben sie die Gemeinde von Percha nach Allmannshausen und von Berg nach Höhenrain durchquert und haben dabei 24 Mängel im Radwegsystem entdeckt, die sie jetzt in einer Broschüre vorgestellt haben:
Der “Radwege-Check” der “Roten Radler Berg”
An einer Stelle – bei der Ortsdurchfahrt von Berg – wird die SPD ganz deutlich: “Hier liegt eine echte Fehlplanung vor”.
Für Radfahrer nicht regelkonform passierbar: die Berger Ortsdurchfahrt
Auch wir haben auf diesen widersinnigen Umstand schon bei der Eröffnung der Ortsdurchfahrt vermehrt hingewiesen. Lesen Sie den QUH-Artikel von 2012: https://quh-berg.de/die-neue-ortsdurchfahrt-von-berg-im-alltagstest-115269548/ . Geändert hat sich auch hier leider nichts. Ohne wiederholte gefährliche Straßenüberquerungen ist es in Berg als Radfahrer nicht möglich, legal das Dorf zu durchqueren oder nach Höhenrain abzubiegen. Einer der vielen Artikel, die wir damals (2012) schrieben: “Die Radfahrer: ratlos” https://quh-berg.de/die-radfahrer-ratlos-115269775/
Der Moment der Wahrheit im Jahr 2012, in dem die Fehlplanung “Ortsdurchfahrt” wurde
Es bleibt ein Verdienst der SPD, viele der Mängel im Berger Radwegesystem noch einmal dokumentiert und der Verwaltung vorgelegt zu haben. Deshalb bieten wir Ihnen hier gerne auf Bitten der SPD die gesamte Broschüre zum kostenlosen Download an: Radwegeckeck final_compressed-1
Das ist eine wirklich gute Bestandsaufnahme. Ich denke, dass sich jede(r) Berger Bürger(in), der/die mit dem Fahrrad unterwegs ist, an der ein oder anderen Stelle “wiederfindet”. Vielen Dank dafür. Der Gemeinderat ist nun gefragt, Verbesserungen anzustreben (es liegt ja auf Grund der Straßenklassen nicht alles in der Hand der Gemeinde…).