Leider findet die Diskussion (und jeder Beschluss) über das neue Berger Rathaus – dank des vom Gemeinderat gegen die Stimmen von QUH und BG beschlossenen VgV-Verfahrens – ohne jede Beteiligung (oder nur Information) der Öffentlichkeit statt. Deshalb veröffentlichen wir hier einen Diskussionsbetrag zum Thema, den der im Sommer verstorbene Grünen-Ex-Gemeinderat Gerd Jäger vor seinem Tod noch über die QUH machte.
Collage von Gerd Jäger zum neuen Berger Rathaus als Brief an die QUH
Gerd Jäger schrieb den befreundeten QUH-Gemeinderäten Elke Link & Andreas Ammer zu obiger Collage:
“Liebe Elke! lieber Andreas!
Anbei ein Entwurf von Krs.Baumeister Kühnel für das neue Rathaus in Berg. Ihr werdet sicher nicht bestreiten können, daß dieses ein Konzept vorschlägt, daß weit über das West- und Ostufer vom Lüßbach richtungsweisend sein könnte. Betrachtet vor allem die geniale Lösung der Verkehrsprobleme. Schon lange setzen wir in Farchach uns für einen Tunnel unter Aufkirchen mit direktem Anschluß an die künftige Tiefgarage des Rathauses ein. In der Mitte des Tunnels müßte man allerdings einen Fahrstuhl direkt vor den Altar der Kirche installieren, sozusagen einen direkten Anschluß an den Himmel. Den Berger(Kirch)weg machen wir dann zur Kernzone eines Biosphären-Naturschutzgebiets. Das wär doch was! Seid herzlich gegrüßt von Gerd”
Leider hat dieser engagierte Entwurf von Gerd – soviel kann verraten werden – keinen Eingang in das Rathaus-Verfahren gefunden. Dafür kann man bei den Ateliertagen am Wochenende noch ein letztes Mal die Wirkungsstätte von Gerd Jäger besuchen und sich an den streitbaren Kämpfer für die Natur und unsere Gemeinde erinnern:
Ein kämpferischer Jäger mit seiner frühen Skulptur “Mercedesfänger”
Der Sohn von Gerd, Jacob, verkauft am Wochenende in Farchach im denkmalgeschützten Zehentstadel noch ein letztes Mal am Originalschauplatz Werke aus dem Nachlass seines Vaters bevor das Haus dann von der Familie weitergenutzt werden wird. Für die Erben ist noch einiges zu tun, denn bislang wurde das Haus noch so belassen, wie es Gerd verlassen hat, als er im Sommer ein letztes Mal zum Heumachen ging.
Er hatte noch viel vor! oder: Alles für die Katz. Ein letzter Blick in Gerd Jägers Werkstatt
Den QUH-Nachruf auf den im Sommer verstorbenen Künstler, Natur-Aktivisten und Ex-Grünen-Gemeinderat Gerd Jäger finden sie immer noch hier: https://quh-berg.de/gerd-jaeger-ruht-in-frieden/. Seine Werke, die nichts von ihrer zutiefst menschlichen Radikalität und stummen Schönheit verloren haben, finden Sie im Rahmen der Ateliertage bei der Jäger-Gedächtnisausstellung in Farchach. Wir sind der Meinung: Jeder Berger sollte zumindest einen “Jäger” daheim haben. Denn unsere Erfahrung sagt: Das Leben ist ein schöneres mit ihm.
Ein paar der Skulpturen aus dem Nachlaß von Gerd Jäger
Gerds Skulpturen sind eine Einübung in die Leichtigkeit des Lebens. Auf die Frage, wieso eigentlich alle seine Holz-Skulpturen ein Loch in der Mitte haben, antwortete der Künstler bekanntermaßen: “Weil sie sonst zu schwer zu tragen wären.”
Noch mehr als Gerd in seiner Urne freuen sich die höchst lebendigen Künstler aus Berg und Icking in ihren Ateliers auf einen Besuch. https://quh-berg.de/die-ateliertage-berg-icking-2019/ Öffnungszeiten Samstag/ Sonntag 19. & 20. Oktober 12 – 18 Uhr.