Postkartdenidylle

Eine Seltenheit ist diese kleine Photographie aus einer Berger Privatsammlung. Es handelt sich um einen unbehandelten Originalabzug aus den 60iger Jahren. Urheber: eine Dortmunder “Kunstanstalt”, die Postkarten produzierte. Das Flugzeug fing am Starnberger See die Idylle der Villenlandschaft in Unterberg ein, den Blick hinauf nach Aufkirchen sowie das damals noch nicht durch den Neubau erweiterte Hotel Schloss Berg. Die Bleistiftstriche auf dem Originalabzug markieren einen möglichen Bildausschnitt für eine Ansichtskarte.


Detail: die unverbaute Wittelsbacherstraße (damals: Bergstraße) in Unterberg samt Blick bis hinauf nach Aufkirchen

In Oberberg steht noch rechts am Bildrand das (1976 abgerissene) Schloss Elsholz. Frei schweift der Blick hinauf nach Aufkirchen. Von der Wittelsbacherstraße und den sie säumenden Häusern sieht man noch ohne Sichtbehinderung durch den Wildwuchs der Eschen bis auf den See. Die Ausflügler bevölkern die Terrasse des Restaurants Schloss Berg. Viele der Sommerfrischler scheinen mit dem Schiff gekommen zu sein: Die Parkplatzsituation in Unterberg für so einen schönen Tag doch reichlich entspannt.


Am Sonntag mit dem Käfer hinaus nach Berg: der Parkplatz des Schlosshotels

Ob die Dortmunder Kunstanstalt die Postkarte, für die die obige Luftaufnahme gemacht wurde, je veröffentlicht hat, entzieht sich – wie so vieles in diesem Adventskalender – unserer Kenntnis. Allerdings ist die Vedute (der Blick) vom Flugzeug aus über die Muränenlandschaft,vom bourgeoisen Unterberg über das feudale Königsschloss bis hinauf zum geistigen Zentrum, der Wallfahrtskirche Aufkirchen, schon immer ein beliebtes Postkartenmotiv gewesen. Es gibt viele Postkarten wie die folgende: ungleich älter, auf der das Schloss noch die Türmchen trägt.


Derselbe Blick, ein paar Jahrzenhte früher: von einer Gemeinde Berg ist noch nichts zu sehen