Piotr Wandachowicz kam aus Polen zu uns


Pfarrer Piotr Wandachowicz

Pfarrer Piotr Wandachowicz wurde 1967 geboren. Der katholische Geistliche betreut den Pfarrverband Aufkirchen, Höhenrain, Percha und Wangen.

QUH: Herr Wandachowicz, wo kommen Sie ursprünglich her?
Piotr Wandachowicz: Ich komme aus Bromberg in Polen (Nord Polen). Die Stadt liegt schön an der Weichsel, die hier einen “Knick” macht, um dann gerade nach Norden zur Ostsee zu fließen (s. Foto unten).
Geboren wurde ich allerdings in Rejowiec Fabr. in Ostpolen, an der Grenze zur Ukraine.

QUH: Und wie hat es Sie nach Berg verschlagen?
Piotr Wandachowicz: Ein Priester kann seinen Einsatzort nicht so “frei” wählen, wie man das in der Gesellschaft kann. Er ist gebunden an die Anweisung des Bischofs. So auch in meinem Fall. Zwar habe ich für die Erfüllung meines Wunsches, in Bayern zu arbeiten, meinen Bischof in Bromberg gebeten, mich für die Diözese München und Freising freizustellen, aber dass ich zuerst in Percha tätig war und jetzt in Berg bin, diese Entscheidungen trafen Kardinal Wetter und Kardinal Marx.
Aber…alles begann mit dem Studium, mit der “Notwendigkeit” Deutsch zu lernen (München 1994), und meinen Aufenthalten als Vertretungspriester: ich durfte als Priester während der Sommerferien in Rosenheim, München und auch in Schönau am Königssee die Vertretungen übernehmen. In diesen Jahren, auch in zwei Jahren auf der LMU München, reifte die Entscheidung, hier zu arbeiten. Und so bin ich seit 1.1.2005 am Starnberger See.


Die Weichsel

QUH: Woran denken Sie, wenn Sie an Ihr Herkunftsland denken?
Piotr Wandachowicz: Klar, zuerst denke ich an meine Eltern und meine Schwester. Aber dann denke ich auch gerne an die Jugendzeit, an die Schulen, die ich besuchte, und an meine Heimatpfarrei…Ich denke gerne an die Entwicklung, die mein Land in den letzten Jahren wirtschaftlich und politisch gemacht hat (auch wenn momentan so manches “beunruhigt”: z.B. die Regierung der National-Konservativen (PIS: Recht und Gerechtigkeit) oder die Ablehnung der Aufnahme von Flüchtlingen …)
Ganz besonders freue ich mich, dass ich dank des Gartens meiner Eltern noch weiß, wie “echte” Tomaten und Gurken schmecken. Jedes Jahr warte ich auf meinen Sommerurlaub, um die reifen Tomaten direkt vom Stock zu pflücken und zu essen. Purer Genuss…
Es freut mich, und zwar sehr, was ich früher nicht geglaubt hätte, dass ich aus Bayern direkt nach Hause bequem auf einer Autobahn fahren kann. Früher brauchte ich von der Grenze auf der Landstraße (für eine Strecke von 330 km) 5 1/2 Stunden; heute geht es mit weniger als 3 Std.