Obskure Telefonanrufe, gepflasterte Feldwege, willkommene Asylbewerber – die 2. Sitzung des Berger Gemeinderates

Manchmal hilft es doch, miteinander zu reden: Als GR Sissi Fuchsenberger (SPD) eingangs der gestrigen Sitzung fragte, was es denn mit den Anrufen bei Berger Bürgern bezüglich eines Bürgerbegehrens zur Windkraft auf sich habe, bekannte BGM Monn, dass sich für ihn jetzt einiges erkläre: In der letzten Woche hatten viele Berger Bürger Anrufe bekommen, wie sie zur Windkraft stünden. Der oder die Anrufer erklärten offenbar, im Auftrag eines Meinungsforschungsinstituts oder gar des Landratsamtes zu handeln. Dies entspricht nicht der Wahrheit. (Korrektur: es handelt sich in der Tat um ein Meinungsforschungsinstitut, das aber seinen Auftraggeber nicht verrät). Wer wirklich hinter diesen massenhaften Anrufen mit falschen Angaben steckt, kann nur vermutet werden; offizielle Stellen sind es jedenfalls nicht. Zur Erinnerung: im letzten Sommer war eine Unterschriftenaktion für ein Berger Bürgerbegehren gescheitert. Windkraftgegner hatten nur knapp ein Drittel der erforderlichen Unterschriften sammeln können (222 von ca. 630 benötigten). Die QUH berichtete über die Unternehmung:
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Der vom “Verein zur Schutz der Wadlhauser Gräben” verteilte Prospekt zu den Windrädern hingegen “strotze vor Unwahrheit und Lügen”, so der Bürgermeister.


Das gescheiterte Bürgerbegehren vom letzten Jahr

GR Haslbeck fragte nach, ob die – wegen der Sperrung der Farcharerstraße im Frühjahr – asphaltierte Osterfelderstraße südlich von Aufkirchen auch nach der Baumaßnahme für den Durchgangsverkehr geöffnet bleibe? Antwort: die Straße ist auch jetzt schon öffentlich; eine Entfernung des Asphaltes wäre ein Schildbürgerstreich. Der Rat könnte sie sperren, allerdings sei jede Entlastung von Aufkirchen sinnvoll (Die QUH hatte ja schon mal scherzhaft eine Untertunnelung vorgeschlagen) .


Die einzige Lösung für Aufkirchner Verkehrsprobleme: der Basistunnel (Entwurf: Teresa Erhart)

GR Ammer fragte noch nach dem Fortgang der Ermittlungen um eine Grundstückfindung für das Berger Rathaus, das sich der Gemeinderat so gern am Huberfeld vorstellen würde? – Da wird es Mitte März neue Erkenntnisse geben, wenn die Gutachten zum Wert der Grundstücke vorliegen, die man mit der katholischen Kirche, dem Grundstückseigentümer, tauschen könne.

Offiziell wurde bekanntgegeben, dass Berg ab sofort wieder Neu-Heimat von 12 Asylbewerbern ist. 3 Familien mit insgesamt 7 Kindern aus Syrien, Afghanistan und Uigurien werden stündlich erwartet und hoffentlich angemessen untergebracht. Willkommen in Berg!

Ansonsten: bei der Digitalisierung von Mörlbach wird man sinnvollerweise mit Icking zusammenarbeiten (schön, dass man da noch miteinander redet) und die Vergabe der Tagesstättenplätze bei KinderArt wird reformiert: in Zukunft werden – wie von Bürgern bei der Bürgerversammlung gefordert – Familien nicht mehr bevorzugt, nur weil sie bereits ein Kind bei KinderArt haben.

Sonst nur 2 Bauvoranfragen für einigermaßen große Neubauten: in Berg dürfte gegenüber von der Tankstelle ein Haus mit 10 (zehn!) Wohneinheiten entstehen. Fast alle Ratsparteien hatten ja im Wahlkampf finanzierbaren Wohnraum für kleinere Familien gefordert.

Nicht vorstellen konnte sich der Rat hingegen 2 große Wohnhäuser am Eingang des Kreuzweges. Nach Ansicht der Verwaltung entsprächen sie zwar der “umgebenden Bebauung”; insbesondere QUH & CSU machten allerdings deutlich, dass sie – auch wenn die Gegenwehr vergeblich sein sollte – keine weitere Bausünde am Kreuzweg befürworten: Abgelehnt mit 7:10 Stimmen.

Kommentieren (2)

  1. gast
    14. Februar 2015 um 9:55

    Der Lügenprospekt Zitat: “Der vom “Verein zur Schutz der Wadlhauser Gräben” verteilte Prospekt zu den Windrädern hingegen “strotze vor Unwahrheit und Lügen”, so der Bürgermeister.”

    Ich habe den Prospekt gegen die Windräder nicht gemacht, aber gelesen. Den Prospekt für die Beteiligung habe ich auch nicht gemacht – zum Glück – gelesen habe ich ihn auch – Wort für Wort. Die Frage ist welcher Prospekt am Ende näher an der Wahrheit ist.

    Interessant wäre einmal von Herrn Monn zu hören, was denn falsch an dem Prospekt des Vereins ist. Das wäre dann ja ein Start in eine inhaltliche Diskussion.

  2. QUH-Gast
    14. Februar 2015 um 13:29

    Unwahrheiten und Lügen Welche Unwahrheiten hat BM Monn zu beanstanden? Bitte um Antworten und ” Butter bei die Fische “.
    Nachdem ich den Werbeprospekt für die 4 WKA in Berg habe prüfen lassen, kann ich nur sagen, dass jeder, der sein Geld nicht nur zum Zwecke von Verlustabschreibungen investieren will, sich keinesfalls beteiligen kann. Falls er es trotzdem tut, unterstützt er nur die Abkassiermentalität der Emittenten. Nach der Prüfung handelt es sich um ein – zwar schöngefärbtes – aber ausgewiesenes Millionengrab.