Neues aus dem Gemeinderat: Asyl in Berg

Berg wird im Herbst ein größere Anzahl Asylbewerber unterbringen.


Hier stand bereits einmal ein Zelt – alle halfen im Juni 2011 zusammen, als Blechschaden anlässlich des König-Ludwig-Wochenendes hier spielte

Der für die Gemeinde Berg sicherlich einschneidendste TOP der Gemeinderatssitzung wird eine große Herausforderung für die Bürgerschaft: Der Bürgermeister informierte darüber, dass er am Donnerstag vom Landratsamt Nachricht bekommen habe, dass im Landkreis Grundstücke für die Unterbringung einer größeren Zahl von Asylbewerbern gesucht würden – Berg braucht Platz für ein großes Zelt oder für Container. Eine schwierige Aufgabe.

Mittlerweile habe sich herausgestellt, dass ein Zelt dringender benötigt werde – für maximal ein Jahr, wie es hieß. Der Platz für die Unterbringung der Flüchtlinge solle ortsnah und eben sein, Geschäfte möglichst zu Fuß erreichbar, die Erschließung gewährleistet. Im Landkreis werden bis zu 5 solcher Plätze benötigt.

Die Idee: das Kirchengrundstück am Kreisel, an dem auch schon über ein Rathaus nachgedacht wird. Die Erzbischöfliche Finanzkammer und die lokale Kirchenverwaltung, derzeit die Besitzer des Grundstückes, haben bereits ihr Einverständnis gegeben.

Die Zelte werden von einem Ausrüster für die Bundeswehr hergestellt und sind winterfest und beheizbar. Die Asylbewerber, die dort untergebracht werden sollen, haben den Gesundheitscheck bereits hinter sich, sind aber noch nicht ihrem nächsten Aufenthaltsort zugewiesen. Bei uns werden sie also nur kurz sein, aber es wird sich sicherlich nicht um weniger als 100 Menschen handeln, die dann vor Ort in Berg versorgt werden. Genaues weiß man schlichtweg noch nicht.

Herr Teymurian vom Helferkreis ist bereits informiert.

Falls sich das Kirchengrundstück als geeignet herausstellen sollte, findet auf jeden Fall eine Informationsveranstaltung für die Berger Bürger statt. Wir hoffen, dass die Berger diese Situation gemeinsam und mit einem großen Herz meistern.

Wer sich engagieren möchte: Die Internetadresse des Berger Helferkreises ist http://asyl-in-berg.de/pages/willkommen.php

Ähnlich sieht es in den Nachbargemeinden aus: Vgl. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/bergtutzingfeldafingwessling-zuflucht-in-der-zeltstadt-1.2597290

Kommentieren (19)

  1. BuergerBerg
    4. August 2015 um 23:21

    Asylbewerber Na dann ist ja gut dass wir die Vermüllung jetzt schon dokumentiert haben, sonst wissen wir ja wer dann Schuld hat.
    Schämt Euch

    • quh
      5. August 2015 um 8:34

      Wer? Und wofür?

  2. QUH-Gast
    5. August 2015 um 9:29

    Warum ein Zelt? Wieso wird ein Zelt aufgestellt und nicht Container? Welche alternativen Standorte und Unterbringungen wurden untersucht?

    • quh
      5. August 2015 um 11:44

      Zelte Die Zelte dienen der Aufnahme von mehreren Menschen für kurze Zeit. Die Containerlösungen – immer mit 24/48 etc Einheiten und bis zu 2 Geschossen – sind offenbar für eine längerfristige Belegung gedacht und sollen mehrere Jahre stehen. Derzeit werden Plätze für solche Zelte anscheinend dringender benötigt. Es wurde über Alternativen im ganzen Gemeindegebiet nachgedacht.

  3. QUH-Gast
    5. August 2015 um 13:43

    Containerstellplätze weit weg von Berg Könnte die Gemeinde Berg nicht die bereits gerodeten Flächen in den Wadlhauser Gräben bei den WKA 1-4 für die Aufstellung von Containern vorsehen oder darf eine Unterbringung unter Industrieanlagen nicht vorgenommen werden.

    • quh
      5. August 2015 um 13:50

      Diese Plätze sind nicht geeignet – sie sollen laut Vorgabe möglichst ortsnah sein, so dass Läden erreicht werden können und es öffentliche Verkehrsmittel gibt. Wir hatten auch bereits Erfahrungen mit Asylbewerbern, die in einer ziemlich einsamen Waldgegend untergebracht waren und dort große Angst hatten.

    • Augenstein
      5. August 2015 um 14:02

      Was ist das den … … für ein dummer Vorschlag?
      Glauben Sie, Sie tun den Gegnern der Windräder damit einen Gefallen?
      Ganz zu schweigen von der darin zum Ausdruck gebrachten Ablehnung der Flüchtlinge!
      Sie sollten sich schämen!

    • Augenstein
      5. August 2015 um 15:27

      Vor allem … … sollte man die beiden Probleme strikt auseinander halten.
      Was haben die Flüchtlinge bitte mit unserem Windparkproblem zu tun?
      Eben – gar nichts!
      Diese Menschen, zumindest die meisten von ihnen, haben genug durchlitten um hier auch noch zum Spielball kommunaler Streitereien zu werden!

    • quh
      5. August 2015 um 15:32

      Völlig richtig Danke, Augenstein!

    • QUH-Gast
      6. August 2015 um 13:40

      “…dort große Angst hatten” Soll das ein Witz sein? Menschen, die andernorts um ihr Leben wegen Kriegsgerät fürchten mussten, haben im Wald Angst?! Glaubt das wer? Ich jedenfalls beobachte jeden Tag in München eine doch erstaunliche Anpassungsfähigkeit der Asylbewerber an die schönen Dinge im Leben, ein beachtliches Selbstbewusstsein im Auftreten und keine überflüssig große Demut oder Dankbarkeitsbekundung. Mit meinem offensichlich veralteten Bild des Asylbewerbers als gehetzte, geschundene Kreatur passt das nicht sonderlich ideal zusammen.

    • gast
      6. August 2015 um 17:05

      Traumatisierte Flüchtlinge, die verzweifelt Schutz (Asyl) suchen und dankbar für jede Art von Hilfe sind, gibt es mit Sicherheit.

      Neben diesen armen Menschen und vom Gesetz gleich behandelt gibt es aber auch die Gruppe der “Asylbewerber 2.0”, die von der Schlepper-Industrie gegen horrende Gebühren in das “gelobte Euroland” gelotst und mit allen Informationen bezüglich ihrer Rechtslage inkl. der passenden “Herkunftsstory” versorgt und auch beraten werden.

      Ihr Ziel ist es, neben dem Abgreifen der ihnen gesetzlich zustehenden Gelder und sonstigen Leistungen möglichst rasch an weitere Geldquellen (z.B. per Schwarzarbeit) zu kommen, die vorwiegend in den Ballungszentren zu finden sind. (Schlafplätze in und um München sind daher heißbegehrt und werden untereinander gehandelt – die Kontrolle ist offenbar lax.)

      Oft handelt es sich um junge Männer oder Paare, die von ihren Familien mit der Hoffnung nach Europa geschickt werden, dass sie von dort per Geldtransfer zum Lebensunterhalt der Zurückgebliebenen beitragen — was manche auch tun.
      Sie freuen sich über die neue Freiheit/Sicherheit und die großzügigen Gesetze dieses Landes, die ihnen (mit Glück zwei Jahre und länger) leistungsfreie Vollversorgung auf einem Niveau zusichern, das meistens über dem ihres Herkunftslandes liegt.

      Machbare Vorschläge, die eine Gruppe von der anderen zu unterscheiden, sind sicherlich willkommen.

      …würde m.E. aber mittel-/langfristig nichts ändern. Die globale Geburtensituation macht alle Abschottungsbemühungen zum “Kampf gegen Windmühlen”. (Sorry!)

    • Augenstein
      6. August 2015 um 20:04

      Die einzig wirkliche … … Lösung des Problems kann nur sein, diesen Menschen in ihren Ländern zu sicheren Sozial- und Rechtstrukturen und einer reellen Wirtschaftspolitik zu verhelfen! Erst wenn das erreicht ist, haben diese Menschen keinen Grund mehr, ihre Heimat zu verlassen.

      Wie wir aber wissen, ist das leider weder im Interesse der westlichen oder chinesischen Großunternehmen noch im Interesse der Weltpolitik und religiösen Fanatiker.
      Deshalb dürfen wir die Suppe, die uns diese Wirtschafts- und Weltpolitik einbrockt brav und dumm auslöffeln.

      Ergänzend für die Zyniker unter den Asylbeurteilern ein Auszug aus einem Interview mit einem deutschen Marinekapitän, welcher Rettungseinsätze im Mittelmeer leitet:

      “SPIEGEL ONLINE: Sie sehen bei solchen Einsätzen viel Hoffnungslosigkeit und Elend. Lassen Sie das an sich heran?

      Metzger: Manchmal ist man den Tränen nahe, wenn man sieht, wie etwa Säuglinge von den Speedbooten auf unsere Fregatte gehoben werden. Wir sind ja nicht nur Soldaten im Einsatz, wir haben auch selbst Familien zu Hause. Oft fragt man sich, was diese Menschen in ihrer Heimat erlebt haben, um so eine gefährliche Reise auf sich nehmen zu müssen. Das löst auch Unverständnis für die Entwicklungen in der eigenen Heimat aus. Diese Menschen haben so einen harten Weg hinter sich und werden dann in Deutschland mit brennenden Flüchtlingsheimen begrüßt.”

      Das sollte eigentlich jedem vernünftigen Menschen zu denken geben!

    • Althof
      7. August 2015 um 13:49

      sehr richtig! Genau Herr Augenstein, der einzige richtige Weg ist Bildung und Bildungsmöglichkeiten vor Ort, sowie Aufbau der Infrastruktur.

      Und das ist Möglich, wenn man sich organisiert:

      Mit meinem kameruner Freund Tichi Mbanwie haben wir in Kamerun eine Schule für ca 250 Kinder aufgebaut, inklusiv seit letztem Jahr Schultoiletten, Kantine, Sporthalle, etc.

      Desweiteren kam hinzu ein Ausbildungszentrum für Näherinnen, Tischler nebst Kindertagesstätte für die Auszubildenden bei Bedarf.

      Der Verein heißt Nahow e.V. (unter Nahow.de)

      Für die Produkte der Näherinnen suchen wir übrigens noch ein paar Laden, falls jemand hier Ideen hat. Das bringt Arbeitsplätze vor Ort.

      Und über Spenden freuen wir uns natürlich auch….

    • Augenstein
      7. August 2015 um 14:19

      Ich bin beeindruckt! Solche Projekte sind sicher einer von vielen Wegen, die gegangen werden müssen. Ich werde Ihnen da gerne eine Spende zukommen lassen und auch mal überlegen, auf welche Art man Ihnen sonst behilflich sein kann.

      Aber am wichtigsten wird wohl doch sein, in solchen Ländern Rechtssicherheit und damit Zukunftssicherheit zu schaffen. Und hier vermisse ich seit Jahren den konstruktiven Einfluß der westlichen Politik!

  4. Bergkamo
    5. August 2015 um 19:45

    Asyl in Berg Den Nonsens Windräder ./. Asyl wollen wir bitte alle ignorieren.
    Es besteht eine moralische Verpflichtung diese Menschen auch in unserer Gemeinde unterzubringen und aufzunehmen. Ich sehe jedoch eher eine Herausforderung für unsere Gemeindeverwaltung und GemeinderäteInnen als für die ‘Bürgerschaft’.
    Der gewählte Platz erfüllt alle erforderlichen Voraussetzungen.
    Da ‘sicherlich nicht weniger als 100 Menschen’ ein Zelt bewohnen sollen,
    entstehen aus dieser zentralen Unterbringung mehr Probleme als bei einer dezentralen Lösung. Aufkirchen bietet Einkaufsmöglichkeiten, hat jedoch kaum ebene Flächen zur Verfügung. Andere große Ortsteile würden sich für einen
    2. Zeltplatz eignen. Wie wär’s mit Höhenrain ?

    • quh
      5. August 2015 um 20:06

      Dezentrale Lösung Dieser Vorschlag ist sicher nicht schlecht, vor allem für Flüchtlinge mit längeren Aufenthalten – allerdings gibt es die Vorgaben, auf die wir keinen Einfluss haben. Zum Beispiel Küchen und sanitäre Anlagen müssen gemeinsam genutzt werden – und auch Betreuungspersonal steht nicht unbeschränkt zur Verfügung. Strom und Wasser müssen vorhanden sein. Die Zeltgröße ist offenbar fix. Falls auch Container kommen, wird natürlich weiterüberlegt. Höhenrain war ebenfalls in der Diskussion – wegen der idealen Fläche und Erschließung – aber derzeit ist das zweite Wahl, weil es zu weit weg von Einkaufsmöglichkeiten u.a. liegt. Warten wir mal ab, wie es weitergeht.

  5. gast
    5. August 2015 um 19:55

    Höhenrain Lieber Schlauberkamo,
    In Höhenrain sind die Einkaufsmöglichkeiten doch eher beschränkt!
    Wäre nur sinnvoll wenn die asylsuchenden vor hätten sich ein Klavier zu kaufen. Was anderes gibts nicht.
    Außerdem ist doch der Ortsteil Berg prädestiniert für dieses Projekt, einheimische gibts ja eh kaum mehr am See.

    • Bergkamo
      6. August 2015 um 12:35

      Höhenrain Sehr geehrter GAST aus Höhenrain,
      ich finde es prima, daß es möglich ist, im Ortsteil Höhenrain Klaviere zu kaufen oder stimmen zu lassen. Sonst finden Sie nichts im Ort ? Schade !
      Übrigens: einheimisch = ortsansässig ( nicht mehr oder weniger )
      Herzliche Grüße aus Oberberg

  6. QUH-Gast
    6. August 2015 um 11:07

    Wenn die Asylbewerber dann da sind, könnte man sie auch einmal fragen, was ich (der Anlass ist aktuell) einfach nicht begreifen kann: Warum Menschen, die offenbar nicht schwimmen können, angesichts der unmittelbar vor ihnen liegenden Rettung das eigene Boot zum Untergang bringen und sich selbst gleich mit. Für mich ein Rätsel.

    Und Keiner von uns will sicherlich, dass die Berger Asylbewerber beim Versuch etwa die rettende Roseninsel zu erreichen …