Heute geht es hier in unserem kleinen Lokalblog einmal rund um die ganze Welt. Dazu brauchen wir nur erzählen, wer gerade wo was macht. Die Pfadfinder beispielsweise waren auf den Lofoten und haben uns von da aus unglaubliche Bilder geschickt … ihren ausführlichen Bericht über ihre phantastische Reise finden sie unten in den Kommentaren.
Die Lofoten …. und einige ihrer begeisterten Besucher aus Berg: die Pfadfinder
Nicht ganz so gut getroffen hat es da unsere 3. Bürgermeisterin, die QUH-Vorsitzende Elke Link, die es diese Woche berufsbedingt nach Frankfurt zur Buchmesse verschlagen hat. Der Anlass ist allerdings ein freudiger: gleich fünf neue Bücher von ihr werden vorgestellt. Allen voran der neue historische Krimi des Starautoren Benjamin Black (alias John Banville) “Alchimie einer Mordnacht”, (Kiepenheuer & Witsch) der im Prag der Renaissance am Hof des Fabelkönigs Rudolf II. spielt. Weiters: der britische Klassiker “Silas Marner” von George Eliot, der in Korea unter Abalone-Tauchern spielende Roman “Und über mir das Meer” von Mary Lynn Bracht (Limes-Verlag) …
Viermal eine strahlende Elke Link auf der Frankfurter Buchmesse
… sowie eine moderne feministische Aufsatzsammlung namens “The Future Is Female”, die auch für das Berger Bürgermeisteramt gelten könnte.
Bis nach Paris hat es hingegen unser liebster und bester Berger Holzbildhauer Hans Panschar geschafft, der heute Abend in Paris seine Einzelausstellung “Ich liebe den Geruch von Büchern” (“J’aime le parfum des livres”) in der Galerie “La Moulinette” auf dem Montmartre eröffnen wird. Die Ausstellung läuft bis zum 21. Oktober.
Berger Hölzer in Pariser Galerie: Hans Panschar stellt auf dem Montmartre aus
Und QUH-Gemeinderat Andreas Ammers neues Werk “Die Toten von Feuerland” (mit Ulrike Haage), das gestern im NDR Ursendung hatte, wurde von der SZ als “ein wunderbares Hörspiel” gelobt. Es gibt es kostenlos zum Anhören oder auch zum Herunterladen:
“Das ist in Perlmutt nicht aufzuwiegen” (SZ . 10.10.18): Ulrike Haage & Andreas Ammer freuen sich über ihr neues Hörspiel
Hier der ausführliche Bericht der Berger Pfadfinder über ihre Reise auf die Lofoten:
“Norwegen – oder Abenteuer, Natur und Gemeinschaft
Abenteuer, Natur und Gemeinschaft, das sind eigentlich drei Worte, die bezeichnend sind für die Pfadfinderei. Doch auf Fahrten ins Ausland bekommen diese Begriffe nochmal einen ganz anderen Tiefgang und eine ganz andere Dimension. Jeder, der schon einmal gemeinsam mit seinem Stamm auf einer Auslandsfahrt war, weiß vermutlich wovon ich spreche. Doch warum sind solche Fahrten so intensive Erlebnisse, die es schaffen uns noch ein wenig enger zusammenzuschweißen?
So war es beispielsweise auch bei unserer Norwegen-Fahrt auf die Lofoten Anfang August. Das eigentliche Abenteuer beginnt nämlich bereits Monate vor der Fahrt. Bei der Planung in den Leiterrunden wächst Woche um Woche die Vorfreude auf den lang ersehnten Tag 1 der Fahrt. Jeder fragt sich „habe ich alles, was ich brauche“ oder „wie wird das fremde Land sein“. Und dann, wenn es endlich losgeht und niemand seine offensichtliche Vorfreude mehr verbergen kann geht es plötzlich ganz schnell. Nach einigen kurzen Zwischenstopps ist man ehe man sich versieht schon auf der Fähre Richtung Moskenes auf den Lofoten. Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Anfangs schmerzt der schwere Rucksack zwar noch, aber nach einiger Zeit wird er von Tag zu Tag immer leichter. Man bewegt sich abseits der Zivilisation, vollkommen ohne Verbindung zur Außenwelt und trifft anfangs zwar noch auf etliche Backpacker, doch mit der Zeit auf immer weniger bis man teilweise mehrere Tage vollkommen alleine unterwegs ist. Das Abenteuer besteht neben der Vorfreude in erster Linie in der absoluten Flucht vor dem Alltag und dem Abgeschnitten sein.
Die Natur erlebt man nirgend anders derart intensiv, wie auf einer Fahrt. In Norwegen können wir neben atemberaubenden Berglandschaften, malerische Fjorde, riesige Gletscher, schimmernde Bergseen oder auch allerlei aus der Tierwelt, wie Orcas, Steinadler oder springende Fische bestaunen. Bei gutem Wetter kann man problemlos unter freiem Himmel schlafen und da die Sonne niemals untergeht rund um die Uhr die atemberaubende Landschaft genießen. Durch das tägliche Vorankommen wartet jeden Tag eine neue wunderschöne Szenerie auf uns. Doch auch die Unzähmbarkeit und Wildheit der Natur kann man auf einer Fahrt erfahren. Zum Beispiel, wenn man von einem enormen Platzregen überrascht wird, während man sich gerade im Abstieg von einem Berg befindet, wenn man in eine Nebelfront gerät und vor einer Steilwand Halt machen muss bis sich der Nebel auflöst, sodass man den Weg wieder finden kann oder wenn die Zeltstangen unter dem Druck der Windböen brechen und man Unterschlupf bei einem sehr freundlichen älteren Norweger in seiner Fischerhütte gewährt bekommt.
Natürlich gibt es auf solchen Fahrten auch reichlich Potential für Reibereien und kleine Streitigkeiten, sei es die Routenplanung, der Nutella-Konsum einiger Personen, die allgemeine Reisegeschwindigkeit oder was es zum Abendessen geben soll. Das Schöne an solchen Fahrten ist jedoch, dass man sich miteinander arrangieren muss. Man kommt einander nicht aus, man muss auf den Anderen zugehen und Kompromisse eingehen. Das fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch das Verständnis füreinander. Nur wenn man sich auf so eine Art und Weise aufeinander einlässt, kann man zusammenwachsen. Und wer dann abschließend schon einmal mehr als 24std gemeinsam an einen Flughafen verbracht hat ohne einen Lagerkoller zu bekommen oder genervt von den anderen das Weite zu suchen, der weiß, dass man wohl wahrlich zusammen gewachsen ist.
So eine Fahrt ist einfach ein derart einmaliges Erlebnis, bei dem die drei Pfadfinder-Faktoren Abenteuer, Natur und Gemeinschaft so zusammenkommen, wie das sonst nirgends anders der Fall ist. Fahrten sind derart besonders und einzigartig, weil man diese drei Dinge zusammen noch intensiver erlebt als dies auf einem Lager oder in einer Gruppenstunde bereits der Fall ist.”