Auf geht´s zur letzten Sitzung vor der Wahl am nächsten Sonntag – da dachten sich wohl auch die Berger Bürger, dass nicht mehr viel passieren wird. Auf jeden Fall war außer der QUH und der treuen Presse kein einziger externer Zuschauer anwesend.
Erster Tagesordnungspunkt war die Verkehrssituation am Landschulheim in Kempfenhausen. Jeden Morgen derselbe Stau, ausgelöst durch Eltern, die ihren Kindern den unbequemen Weg mit dem Schulbus ersparen möchten oder ihren Nachwuchs nur schnell auf dem Weg nach München rauslassen.
Einige Gemeinderäte waren der Meinung, dass es sich um ein hausgemachtes Problem handelt, da die Verbindungen der Schulbusse zeitraubend sind – dies trifft wohl z.B. in Höhenrain zu.
Eine Reduktion des Verkehrs und der damit verbundenen Umweltbelastung wäre erstrebenswert. Man sollte über eine Kontaktaufnahme mit dem Elternbeirat der Schule nachdenken und könnte z.B. im Rahmen einer Informationsveranstaltung einen entsprechenden Appell an Schüler und Eltern richten.
Eine eventuell geplante Fällung alter Eichen in Farchach erregte ebenfalls die Gemüter – vor allem das von Herrn GR Jäger. Sinnvoll auch sein Hinweis auf eine fehlende Baumschutzverordnung und deshalb die Auszeichnung als „Retter der Bäume“ von der QUH . Ob die betroffenen Bäume auf Privat- oder Gemeindegrund stehen, soll nun eine Vermessung der Grundstücksgrenze klären.
Der für uns fast schönste Satz der Sitzung kam von Herrn Steigenberger: „Wie sieht es mit dem DSL-Zugang in Höhenrain aus? Wir müssen ja hiermit nicht warten, bis die QUH im Gemeinderat vertreten ist.“ Das hört man gerne, wenn Themen der außergemeinderätlichen Opposition wieder mal den Weg in das Gremium finden. Leider nichts Neues und scheinbar nicht nur ein Problem in Höhenrain. Herr Monn verweist auf dieselbe Problematik in Teilen von Kempfenhausen.
Wir bleiben dran – versprochen!
Weitere Themen waren der Abwasserverband, neue Regen- und Trinkwasserbaumassnahmen, der Abwasserkanal für das Etztal sowie Kanalspülung und Änderung des Bebauungsplanes am Gletscherschliff. Alles einstimmig mehr oder weniger schnell abgehakt.
Dann große Diskussion zum Bebauungsplan am Hangweg. Trotz mehrerer Einwendungen der unteren Naturschutzbehörde sowie des Bundes Naturschutz wurden diese teilweise für unsinnig gehalten. Wie bereits in anderen Sitzungen diskutiert, wurden durch den neuen Eigentümer umfangreiche Abholzungsmaßnahmen durchgeführt und das Gelände damit von einer Natur- in eine Parklandschaft umgewandelt. Wer ist „schuld“, wer prüft eine korrekte Durchführung der Auflagen?
Gemeinderatsarbeit ist kompliziert, wenn es um Zuständigkeiten geht. Erneute Vorlage der Änderungen im Gremium.
Zuletzt noch ein Bauantrag, für den ein genehmigter Vorbescheid vorliegt. Bau von zwei Wohnhäusern mit Tiefgarage durch ein Bauunternehmen – eine riesige Anlage an der Schatzlgasse mit mehreren Reihenhäusern und erheblicher Bebauungsdichte. „Eine perfide Ausnutzung der möglichen Abstandsflächen und Bebauung…“ – so ein Mitglied des Gremiums. Die meisten sind sich einig: eine uferlos dichte Bebauung mitten im Ortskern von Berg – keine schöne Lösung. Hätte dies evtl. mit einer langfristigen Planung der Ortsmitte besser gelöst werden können?
Zum Ende der letzten Sitzung vor der Wahl bedankte sich Bürgermeister Monn ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit und die sachlichen Diskussionen sowie dafür, dass der Wahlkampf nicht in die Sitzungen hinein getragen wurde.
Die letzte Sitzung des Gremiums in dieser Zusammensetzung war es allerdings noch nicht – diese findet erst am 15. April statt.
Ab dem 6. Mai wird der neu gewählte Gemeinderat tagen – dann hoffentlich mit uns.