Kurzer Prozess: die 16. Sitzung des Berger Gemeinderates

Stillstand in Deutschland. Bundespolitisch geht nichts voran und lokalpolitisch ist derzeit gar nichts los. Die Tagesordnungen sind leer. Drei laue Bauanträge gab es in der gestrigen Gemeinderatssitzung, die trotzdem ein ganz besonderes Ergebnis hatte. 

Aus Mangel an Themen und Bildern: Hinweis auf die Ausstellung, die am Sonntag im Rathaus eröffnet wird

Es war so wenig los, dass schon die “Anfragen aus dem Gemeinderat” erwähnenswert sind. GR Fuchsenberger (SPD) berichtete aus dem Kreistag, dass die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr auf den Linien, die bereits zuvor existiert haben, gestiegen sind. Allerdings – wandte der Bürgermeister ein – gebe es auch regelrechte “Geisterbusse”, da sich die neuen Strecken noch nicht überall durchgesetzt haben. Deshalb gebe es auch keine Veranlassung, die eine oder andere Fahrt des Sammeltaxis einzusparen, da dort – trotz besserer Busanbindung – die Nachfrage kaum gesunken sei.

CSU-Hlavaty berichtete von seinen diversen Fahrten durch die Gemeinde, wo in Leoni immer noch ein Ortschild fehle, am Kreuzweg noch Schnittgut herumliege und in der Allmannshauser Straße etwas Asphalt fehle. Was halt so die Probleme in einer Gemeinde sind. Sind es diese Probleme, die in Berg 436 Wähler zur AfD getrieben haben?

Dann die kurze Tagesordnung, in der – mit einer Ausnahme – alle drei Bauprojekte einstimmig und wie von der Verwaltung vorgetragen in Bausch und Bogen abgelehnt wurden. Keiner der anwesenden Räte konnte sich an so einen Ausgang erinnern. Abgelehnt wurden drei dreistöckige Häuser am Ortseingang von Sibichhausen, von denen zumindest eines im Landschaftsschutzgebiet stehen würde. Außerdem zwei Ideen des alten Herren von der Maxhöhe zur “Fertigstellung des Genzehofes”, wofür ein Unterstand für landwirtschaftliche Maschinen gewünscht wurde (typische Maße 46x15m) und eine Rinderunterkunft in einen “Raum für Weidezubehör” umgebaut werden sollte. “Wo sollen denn dann die Rinder stehen?”, fragte ein Gemeinderat. Abgelehnt, da Landschaftsschutzgebiet. Jetzt muss an anderer Stelle entschieden werden, ob die Gebäude landwirtschaftlich privilegiert sind. Von Andi Hlavaty (CSU) aus juristischen Gründen die einzige Pro-Genzehof-Stimme. Es war die einzige Gegenstimme der ganzen Sitzung.

Wer schnell gewesen wäre, hätte noch den Wetterbericht der Tagesschau mitbekommen – Rekord.

Trotzdem ist im Rathaus diese Woche noch etwas los: Die Vernissage für die “Schwarzweiher”-Fotoausstellung von Elke Link im Berger Rathaus findet am Sonntag um 18 Uhr statt. Johannes  Habdank spricht einführende Worte. Es gibt hypnotische Bilder eines magischen, verborgenen Ortes in Berg, dazu Wein und Brot und Bier und Salzbrezeln. Wir kommen darauf zurück.