“Jetzt ist es mit Mörlbach vorbei!” (Gestern im Gemeinderat)


Das alte Mörlbach, das laut einem Zwischenrufer im Rat gestern angeblich zerstört wurde

Ist es jetzt mit Mörlbach vorbei? … Doch der Reihe nach: Nachdem die zusätzlichen Sitzungstermine zum Thema Windkraft bekanntgegeben worden waren (will die jemand wissen? – nächsten Dienstag Sondersitzung), stellte GR Ammer wie gewohnt kritische (“aber nicht zu kritische, sonst schaut ja die Elke” – welche der beiden eigentlich? – “böse”) Fragen. Die da waren:
a) Was für eine Windkarte, die in Berg nie vorgelegt wurde, wurde in der Starnberger Stadtratssitzung an die Wand projiziert?
b) Ist die stillschweigend vorgenommene Verkleinerung der vom GR beschlossenen Konzentrationsflächen (wie in der Presse veröffentlicht) ohne neuen Beschluss des Rates überhaupt rechtskräftig?
c) Wann kommt das Windpotenzialgutachten?

Klare Antworten von BM Monn und Alex Reil:
a) Das wissen wir nicht. Wir fragen nach.
b) Die Verkleinerung des WKA-Gebietes habe der Bürgermeister mit dem Landkreis “in bester Absicht” entschieden, sie wird dem GR in der nächsten Sitzung nachträglich zur Abstimmung vorgelegt.
c) Das Windertragsgutachten wird längst erwartet, aber da es für den gesamten Landkreis erstellt wurde, wird es wohl kaum genauer werden als die speziell für die Gemeinde Berg bereits angefertigten und vorliegenden beiden Gutachten.

Außerdem: GR Streitberger fragte nach der “Rießenhalle”, die im Gewerbegebiet Höhenrain Ost errichtet werden sollte. Der Antrag sei “vom Tisch”, die Wohngrundstücke seien mittlerweile verkauft, für das kleine Grundstück gebe es immerhin Interessenten. Dafür kommt ja jetzt evtl. eine andere Riesenhalle nach Mörlbach … doch der Reihe nach.

Es folgte ein Vortrag der Firma IK-T zur Verlegung von Leerrohren für Glasfaserkabel im Gemeindegebiet – zum einen wurde vorgeschlagen, mit dem Ausbau der Telekom gleich gemeindeeigene Leerrohre mitzuverlegen, zum zweiten ein Grundkonzept zu erstellen. Ein wichtige Grundlage für die zukünftige Versorgung der Gemeinde mit Breitbandanschlüssen. Die QUH hatte ähnliches öfters angeregt.

Musikschule: Die Stadt Starnberg beantragte eine Erhöhung der Umlage – von 450 auf 500 €/Kind/Jahr für den Unterricht an der Musikschule. Natürlich will der Gemeinderat die musikalische Bildung der Kinder fördern und möglichst vielen ermöglichen, ein Instrument zu lernen. 42.000€ (bisher 37.800 €) oder 500€ Förderung pro Kind ist der Gemeinde die musikalische Ausbildung in Starnberg oder Wolfratshausen wert … einstimmig so beschlossen.

Schließlich folgte das Thema, dessentwegen es heute keine Parkplätze mehr rund um das Rathaus gab und sämtliche Stühle belegt waren. Sogar im Gang standen die Zuhörer: Die Fa. Reiser Systemtechnik aus Höhenrain hat einen Großauftrag bekommen und soll mehrere 1:1 Modelle des Nato-Hubschraubers NH90 anfertigen … ein Mlllionenauftrag, für den die Firma dringend eine 9 m hohe Fertigungshalle braucht.


Soll in Mörlbach im Maßstab 1:1 als Trainingsobjekt für Wartungsarbeiten nachgebaut werden: der NH90

Die Fa Reiser beantragte aufgrund der auf Jahre hinaus sichergestellten Großauftragslage eine Bebauungsplanänderung für das bisherige Möki-Gelände in Mörlbach, wo allerdings mindestens eine große Fertigungshalle und 2 Verwaltungsgebäude auf die Wiese gestellt werden müssten.


Von einem besorgten Mörlbacher gebautes Modell der neuen Reiser-Hallen (rechts, vorn das bestehende Möki-Gebäude)

Höhenrain Ost ist leider zu klein für diesen Zweck, auch die Erweiterungspläne für den Oberen Lüssbach mussten aufgegeben werden. Die Firma möchte gerne im Gemeindegebiet bleiben. Natürlich reiste ein Großteil der Belegschaft an, natürlich marschierten zahlreich Mörlbacher Anwohner auf, die “ein Industriegebiet” in Mörlbach mit seinem dörflichen Charakter fürchten.

Wolfgang Reiser, selbst Gemeinderat für die BürgerGemeinschaft, hatte zuvor sowohl die Gemeinderäte als auch die Mörlbacher Anwohner über sein Projekt informiert. Natürlich war er bei letzteren auf einiges an Gegenwehr gestoßen. Seine neue Niederlassung würde direkt am Ortseingang stehen. Anfahrende LKW und PKW würden allerdings schon vor der ersten Wohnbebauung in das Firmengelände einfahren, die ehemaligen Möki-Parkplätze würden nicht mehr für den Verkehr genutzt. Ein Immissionsgutachten gibt es bereits. In Höhenrain hat die Firma keinerlei Probleme mit ihren Nachbarn (darunter ein hoher QUH-Funktionär, der uns dies bestätigte). Aus den Zuschauerreihen kam trotzdem massiver Widerstand, aggressive Zwischenrufe (siehe Überschrift) … beschlossen wurde allerdings nur, dass sich der Rat eine solche Nutzung des Möki-Geländes durchaus vorstellen kann. Der vorgeschlagene Bebauungsplan wurde als verbesserungswürdig angesehen und soll – wohl auch in Zusammenarbeit mit den Nachbarn – noch einmal überarbeitet werden … einstimmig so beschlossen.

Und dann gab es noch ein neues Auto für die Berger Feuerwehr und Geschmunzel ob der Tatsache, dass ausgerechnet die QUH die Frage von GR Schmid beantworten konnte, was denn ein LF10 sei, das im Zuge von zwei Jahren für 210.000 € angeschafft werden soll: Natürlich ein “Löschgruppenfahrzeug” … einstimmig so beschlossen, auch wenn nur noch die QUH wusste, dass dies eine Ersatzbeschaffung für ein längst ausrangiertes Fahrzeug ist, das der “Verein Freiw. Feuerwehr Berg” privat unterhält, aber ständig im Einsatz nutzt (soweit es noch anspringt).


Hat seine Schuldigkeit längst getan: altes LF8, Funkrufname “Florian Berg” aus dem Jahr 1973

Kommentieren (19)

  1. QUH-Gast
    9. November 2011 um 11:12

    Winddaten Man braucht nicht viel Phantasie, um die Herkunft der Winddaten sich auszumalen: Es wird sich wohl um die Windkarte des Deutschen Wetterdienstes handeln, wie man vermuten möchte, wenn man auf die Homepage der Gemeinde Inning schaut, wo genau dies im FNP-Entwurf steht. Interessanterweise liegen die Werte dieser Karte nicht weit von den Einschätzungen des Aviators entfernt und insgesamt weit unter den Werten von Guttenberg. Und immerhin stammen die Daten des DWD aus zwei Jahrzehten (1981-2000), inklusive der “stürmischen” 90er Jahre. Im DWD-Atlas ist angegeben (10 m über Grund):

    Wadlhauser Gräben: 2.5-2.8 m/s
    Guttenbergs “Schwachwindregion” südlich von Gauting: 2.5-2.8 m/s
    Guttenbergs “Schwachwindregion” zwischen Frieding und Landstetten: 2.8-3.3 m/s

    Man sieht: Nach der DWD-Karte sind also auch die Wadlhauser Gräben eine Schwachwindregion, in der weniger Wind bläst, als in Guttenbergs “Schwachwindregion” zwischen Frieding und Landstetten. Wenn übrigens Uli Kupper am 17. April schrieb, die DWD-Karten würden ausreichende Windgeschwindkeiten oder gar Referenzerträge angeben, dann muss er EEG-benebelt oder farbenblind sein!
    Ich fürchte, es geht nicht anders: man muss einfach messen!

    (Wer es nicht glauben mag, dass bei uns wirklich – zu – wenig Wind weht, lässt sich vielleicht hiervon – tagesaktuelle Werte über Jahre hinweg – überzeugen:

    http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_spezielle_nutzer_energiewirtschaft_historisch&T26607173141161345039102gsbDocumentPath=Navigation%2FOeffentlichkeit%2FKlima__Umwelt%2FKlimadatenzentren%2FNKDZ%2Fkldaten__akt%2Fausgabe__tageswerte__node.html%3F__nnn%3Dtrue

    Einfach “Daten online frei” -> “Tageswerte” und dann in der Stationenauswahl den Hohenpeissenberg wählen und nachschauen unter “FM” (= tägl. Durchschnittsgeschwindigkeit in bft). Nur selten gehts über 3 bft (bis 5,5 m/s), und das am Hohenpeissenberg auf 977 m mit wesentlich mehr Wind als bei den Wadlbeißern).

    • ammer
      9. November 2011 um 12:41

      Was der Bürgermeister gestern gesagt hat … … zu “Privatpersonen”, die versuchen “mit Daten aus dem Internet” die Erträge der Berger Windräder hochzurechnen? – Da sei ihm die Zeit “zu schade, das ernsthaft zu diskutieren“. – Uns nicht. Weil andere Daten haben wir noch nicht so richtig vorliegen.

  2. Nicht ob sondern wo
    9. November 2011 um 15:21

    WKA-Frage an QUH Hallo,
    grade eben flattert mir der neue Kreisbote durch den Türschlitz und ich lese darin auf Seite 2 den Artikel “Hier drehen sich die Windräder”. Plötzlich traue ich meinen hübschen Glubschäuglein nicht, da steht doch tatsächlich: “Wieviele Windräder einmal wo stehen werden, wussten weder Kühnel noch Planer Hesselberger. Erst nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens stünden konkrete Standorte fest, schilderten beide das Prozedere.” Nach was denn? Ich dachte, in Berg wäre alles anders, hier gäbe es schon eine konkrete Maximalzahl (nämlich 4) und ganz konkrete Standorte. Ist das auf einmal nicht mehr so? Deswegen meine Frage an die Volksvertreter:

    1. Wie ist es (rechtlich) in Berg möglich, jetzt schon konkrete Standorte festzulegen und warum geht das dann in anderen Gemeinden nicht (etwa eine lex montis oder gar Kühneli mit nur allzu kurzer Halbwertszeit)?

    2. Wie soll verhindert werden, dass die restlichen 2/3 der Wadlhauser Gräben keine WKAs aufnehmen werden?

    Für eine verlässliche Antwort wäre ich wirklich sehr dankbar und wenn ihr es nicht wisst, dann fragt doch einfach den Monn, euch wird er es ja vielleicht sagen!

  3. QUH-Gast
    10. November 2011 um 10:38

    verarschte Geldverschwender! @Nicht ob sondern wo: Gute Frage für verarschte Repräsentanten. Die merken doch gar nicht, wenn man sie hinters Licht führt. Sie kriegen ja noch nicht mal mit wenn die Fläche verkleinert oder vergrößert wird. Natürlich ist da nach vier Propellern noch lange nicht Schluss. Und dann ist halt nicht nur Neufahrn vernichtet, sondern auch Teile von Berg. Wen scherts denn? Der Landkreis braucht halt diese Riesenfläche und Monn macht mit dem Rat in der Schleppe den Deppen. Als Steuerzahler würde mich aber noch was interessieren: Das Büro Guttenberg hat anscheinend ein Landkreisgutachten und eines für Berg erstellt. Dann sollten schon die gleichen Zahlen drinstehen. Und für die gleichen Zahlen (meint der Steuerzahler) sollte man auch nur einmal zahlen, oder?

    • ammer
      10. November 2011 um 11:54

      Zu den Anfragen in den Kommentaren Sg. QUH-Gast 10/11/2011 10.38 – Normalerweise entfernen wir hier anonyme Beiträge mit Ihrer Wortwahl. Vor allem, wenn sie sonst nur eine Reihe von Unterstellungen, Unwahrheiten und Ungenauigkeiten enthalten.

      1. Wir von der QUH haben durchaus gemerkt, dass das Gebiet verkleinert wurde, deshalb berichten wir darüber, deshalb fragen wir im Rat nach. Wir haben im Rat lange vorher so etwas öffentlich angefragt. Der Rat wurde – nicht öffentlich – über das Vorhaben im Prinzip vorab informiert. Seine konkrete Anwendung haben wir allerdings der Presse entnehmen müssen, das haben wir in der letzten Sitzung kritisch angemahnt.

      2. Derzeit (dies auch als Antwort an “Nicht ob sondern wo”) ist es das klare Ziel so zu planen, dass höchstens 4 WKA gebaut werden können. Dies ist möglich durch a) die Verkleinerung der Fläche b) die Anordnung der Windräder, die einen physikalischen Abstand zueinander brauchen c) durch vertragliche Regelungen mit dem Grundstückseigner.

      3. Durch ein Windkraftrad werden keine Orte “vernichtet”. Natürlich ist ein WKA eine Beeinträchtigung der Lebensqualität … so wie jede Straße, jeder Flughafen, jeder Laubbläser. Anders als jede andere Anlage wird eine WKA nach gut 20 Jahren rückstandslos entfernt.

      4. Windgutachten sind bei solchen Unternehmungen natürlich eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Das für Berg haben bislang die SWM bezahlt.

  4. Nicht ob sondern wo
    10. November 2011 um 14:55

    @ammer Dankeschön für die Antwort. Die Möglichkeiten a) bis c) leuchten mir ein, hoffentlich werden sie auch umgesetzt. Dennoch birgt c) ein Problem, da es doch eine ganze Reihe von Grundeigentümer sind. Den Staatsforsten gehört, soviel ich weiß, lediglich der nördliche Teil Richtung Neufahrn, im Süden Richtung Farchach/Bachhausen sind dagegen auch einige Privateigentümer, die wohl recht gern ihr Grundstück verpachten möchten.
    Was bedeutet im übrigen die “Einführung des Parameters ,maximale Anzahl der zulässigen Windkraftanlagen`” (vgl. Landratsamt) konkret?

  5. bobbylion
    10. November 2011 um 16:30

    In Krailling mit 5,9-6,1 m/s ist der Wind zu scwach für die Windräder http://www.merkur-online.de/lokales/krailling/standortsuche-wenig-wind-kraillinger-flur-1482612.html

    Kühnel wohnt übrigens in Krailling. Also wo die Camarilla wohnt wird wohl nicht gebaut. Nur da wo die wehrlose Landwirte hausen… Skandal der zum Himmel schreit. Und die naiven Gutmenschen lassen sich gerne instrumentalisieren…

    • QUH-Gast
      10. November 2011 um 16:49

      Pecht gehabt So ists halt im Leben: Die eines habens, die anderen nicht! (Glück, Pech, Wind, Beziehungen … alles was man so braucht, um die Energiewende auf dem Rücken Anderer – Verzeihung, mit Kühnel zu reden: “solidarisch” – zu gestalten). Beziehungen haben beispielsweise die Mönche in Andechs, Glück etwa Bürgermeister Monn oder Dr. Kaske, der in seiner Seevilla auch in Zukunft unbeschattete Sonnenuntergänge genießen wird, während ihr Pechhaber da oben auf den Gräben halt den Schlagschatten genießt. Nicht böse sein, denn die Zukunft eurer Kinder und Aller, die ihre Lehre genauso wie Herr Kühnel aus Fukushima gezogen haben, verlagt es!

    • bobbylion
      10. November 2011 um 17:22

      Mit Glück und Pech hat es alles nichts zu tun Man hat ja den Rotmilan (Zugvogel) im November bei dem 1-stundigen Spaziergang in den Gräben nicht gesehen. Also her damit – alle nutzlosen Monster in die Gräben rein! Gutachten werden geheim gehalten, getürkt (Fichtenmonokultur) und jetzt auch noch die Erkentnis daß man bei 5,9-6,1 m/s Windgeschwindigkeit nicht genug Wind hat.

  6. IQUH
    10. November 2011 um 17:20

    Versuchte Irreführung oder was? Die WEA-Anzahl-Begrenzungsmethoden à la Ammer würden zwar funktionieren, aber das will man in Berg sicher nicht. Was man tatsächlich will, steht hier als Punkt 4 (http://www.gemeinde-berg.de/index.php?id=10,20&dbstart=0&year=15.11.2011&detailevent=1656):

    “Bauleitplanung; Beschlussfassung zur Aufstellung eines Bebauungsplans „Windkraftanlagen im Bereich der Wadlhauser Gräben””

    Das ist wirkliche Volksverdummung, die hier versucht wird. Denn daß man mit einem Bebauungsplan keine Anzahl-Beschränkung für WEA herbeiführen kann, wurde im QUH-Blog bereits gesagt und lässt sich für Alle auch nochmals nachlesen (http://www.zjs-online.com/dat/artikel/2011_2_438.pdf)! Wenn dann auch der Berger BP gerichtlich gekippt ist, war’s das mit den 4 Anlagen! Ich kann einfach nicht verstehen, wie man sich dermaßen an der Nase herumführen lassen kann wie die hochtrabenden Berger GR (unter denen sich sogar Juristen, ja noch mehr: Baujuristen finden). Ein Wahnsinn!

  7. jumbo
    10. November 2011 um 17:25

    Befremdlich, welch eine Weltuntergangsstimmung hier von einigen Kommentatoren herauf beschworen wird. “Neufahrn vernichtet”, “jetzt ist es mit Mörlbach vorbei”, “Infraschall” usw. Grauenhaft! Was kommt als nächstes?

    Schaut mal in die Welt, wo es wirkliches Elend gibt. Tagesschau am Abend anschalten genügt.

    • bobbylion
      10. November 2011 um 17:31

      Sachliche Antworten tun wirklich gut. Was besseres nicht eingefallen?

    • IQUH
      10. November 2011 um 17:49

      Mehr geht nicht Tut mir leid, aber das wirkliche Elend, das einem derzeit aus dem hiesigen GR entgegentritt, genügt mir vollauf. Tagesschau vertrage ich da nicht auch noch, für mich tuts die muppet show.

    • jumbo
      10. November 2011 um 18:54

      Na also, Bobbylion drängt endlich auf “sachliche Antworten”. Ganz was Neues. Dann mal los…

    • Elke Link
      10. November 2011 um 19:41

      Der letzte Kommentar von QUH-Gast wurde eben gelöscht. Das QUH-Blog ist kein Forum für persönliche Beleidigungen und Beschimpfungen. Hier sollen sachliche Argumente ausgetauscht werden, gerne auch mal augenzwinkernd. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Wir bitten das zu respektieren.

    • Kaske
      11. November 2011 um 8:17

      Das war höchste Zeit… Die gute Qualität von Volksvertretern in einer repräsentativen Demokratie besteht darin, dass sie sich nicht von lauter selbsternannten Gutachtern im Leserbriefformat kirre machen lassen, sondern nach Abwägung aller verfügbaren Sachinformationen und mit gesundem Vertrauen auf deren Korrektheit ohne Rücksicht auf unflätige öffentliche Beschimpfungen die jeweils relevante vernünftige Entscheidung treffen. Manche Leserbriefschreiber schlagen hier im Blog um sich, ohne ihre Identität preiszugeben. Teilweise geht es in Grenzbereiche der persönlichen Beleidigung oder üblen Nachrede. Ob sie all das unter ihrem richtigen Namen tun würden, wage ich zu bezweifeln, dazu haben sie keinen Mumm.

  8. IQUH
    10. November 2011 um 19:42

    Der Wahnsinn der Schildberger Es ist kaum zu glauben, aber je mehr man liest, umso absurder wird die ganze Windrad-Geschichte. Da will man ein einzelnes, relativ kleines beantragtes Windrad in Berg verhindern (ca. 100 m), weil es angeblich die Sicht trübt, und plant stattdessen einen ganzen Park an Monstern (4 Anlagen = 800 m). Und dann steht auch noch in der Zeitung (Hinweis von bobbylion):

    “Ob nach Festlegung der Vorrangflächen für Windräder andernorts dennoch kleineren Anlagen möglich sind, ist offen. Werner Lichtfuß, der auf seinem Pentenrieder Grundstück, einer Wiese nahe der alten Brennerei, eine Anlage für den Eigenbedarf aufstellen will, wurde beim Infoabend vertröstet. Das Thema stehe auf der Agenda, müsse aber erst noch diskutiert werden, sagte Kreisbaumeister Kühnel. „Ob es eine Untergrenze gibt, werden wir beim nächsten Bürgermeistertreffen besprechen.“”

    Das wird den Herrn Genz aber freuen, wenn er trotzdem bauen darf! Ich dachte bisher, der Sinn der Planung läge gerade darin, eine “Verspargelung” zu vermeinden? Verspargeln denn 50 oder 80 m hohe Mühlen nicht? In Norddeutschland kann man sich das ansehen. Nur der größte Optimist kann jetzt noch der Meinung sein, dass hier nicht alle vollkommen korrupt oder durchgeknallt sind.

  9. windraederneufahrn
    11. November 2011 um 2:31

    @Ammer Sehr geehrter Herr Ammer, lieb QUH,

    zuerst einmal möchte ich sagen, daß es mir gefällt wie vermeintlich offen hier mit der Thematik umgegangen wird.
    Aber ich möchte auch meine Bedenken und Fragen anführen, da ich mir nicht sicher bin, inwieweit sich die GR über die Tragweite im Klaren sind.

    Sie posten:
    “2. c) … durch vertragliche Regelungen mit dem Grundstückseigner.”
    Erklärtes Ziel der Staatsforsten ist es Profit zu machen.
    Sollte es einen Beschluss geben, daß der Träger der Staatsforsten, also der Staat, entscheidet, daß dort wo Vorrangflächen vorliegen, Windkraft genutzt werden kann, ist es nur logisch, daß ein Vertrag mit den Staatsforsten nichtig sein könnte und schon ist BG Monn´s Argument der Beschränkung hinfällig, außerdem wäre aktuell in fünf Jahren sowieso keine Vertragsbindung mehr gegeben, also alles auf der gesamten Fläche möglich.

    3. “… Anders als jede andere Anlage wird eine WKA nach gut 20 Jahren rückstandslos entfernt.”
    Hier sollten sich die GR die Frage stellen, wer wohl die Kosten für die Entsorgung der WEA´s übernimmt, wenn sich die Dinger nicht gerechnet haben, der Rotmilan doch noch gesichtet wird, oder oder oder. Es wird wohl ein sehr großer Batzen an der Gemeinde hängen bleiben.
    Zumindest sollte der Fall bedacht werden.

    4. “Windgutachten sind bei solchen Unternehmungen natürlich eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Das für Berg haben bislang die SWM bezahlt.”
    Da muss man eigentlich gar nichts sagen, ausser “Bock zum Gärtner”.
    Ich nehme nicht an, daß der unabhängige Gutachter in einer irgendwie gearteten Haftung ist, sollte sich nachträglich herausstellen, daß der Wind doch nicht so weht.
    Es hat sich zwar bewährt, aber so richtig schlau ist es nicht, daß der ein Gutachten in Auftrag gibt, der etwas haben will. Aber Danke für die Info, zeigt es doch eine Haltung, sowohl von SWM, als auch der Gemeinde Berg.

    Um wirklich zu verstehen was ein 200m Windrad bedeutet, sollte man einfach mal am Olympiastadion auf dem Ring entlangfahren, vom Süden kommend, auf Höhe der Parkhafe beginnend, wenn die Hochbrücke losgeht.
    Die Höhe des Fernsehturms bis knapp über die Besucherplattform, das ist die Höhe eines Windrades, quasi von Neufahrn aus gesehen.
    Beeinträchtigung ist anders.

    Und als Letztes noch an alle Pilgerreisenden die gerade so gerne nach Wilpoldsried fahren. Der Windatlas der Staatsregierung zeigt, daß dort um ca. 20% mehr Wind weht als in den Wadlhauser Gräben. Und die Höhe der Windräder dort ist nicht mit den 200m auch nur annähernd vergleichbar.
    Der von so vielen Organisationen geforderte Abstand von Höhe x10 ist aber in etwa eingehalten und trotzdem gibt es mehr und mehr Widerstand von den Nachbargemeinden. Dies sollte den Damen und Herren Gemeinderäten zu denken geben.

    • ammer
      11. November 2011 um 10:19

      Liebe Windräderneufahrn danke für Ihre abwägenden Worte, so stellt man sich eine vernünftige Diskussion vor. Vorrausschicken möchte ich, dass sich – zumindestens bei uns von der QUH – keiner die Entscheidungen einfach macht. Im Gegenteil: Seit Wochen gibt es – bis in die persönlichen Begegnungen und Beziehungen hinein – kaum ein anderes Thema mehr. Ich habe in den letzten Wochen mehrmals Meinungsumschwünge erfahren, die meist das Verfahren, weniger oft allerdings die Tatsache betrafen. Wir treten – wenn sie denn vernünftig realisierbar ist – seit Anbeginn (und nicht erst seit Söder) klar für die regenerative Energie und gegen eine beliebige “Verspargelung” ein. Zu ihren Punkten.

      2. Vertragsverhandlungen unterliegen natürlich der Verschwiegenheit. Nur soviel: Die Staatsforsten werden sicherstellen, dass sie Profit machen. Berg wird im Gegenzug ebenso versuchen, seine Interessen durchzusetzen. Das ist der Sinn von Verträgen.

      3. Die Entsorgung nach Ablauf ist Teil der Kalkulation.

      4. Ihr Bock/Gärtner-Argument ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Deshalb hat sich die QUH dafür stark gemacht, auch mit anderen Partnern zu verhandeln. Mit Erfolg.

      Auch ihr Olympiaturm-Argument ist richtig. Soweit wir wissen, ist es zuerst hier im Blog aufgekommen. Es gibt ein anderes: Das Windrad in Fröttmaning hat eine Nabenhöhe von 67m und steht auf einem 140m Meter hohen Hügel. Das Windrad dort ist so hoch wie eine hier geplante Anlage. Und auch hier wieder etwas QUH: Wir sind sicher die einzigen, die bereits extra zu einem derart großen Rad gefahren sind. Der Bericht findet sich hier: /?p=2489/ Fazit: Groß ja. Laut nein. Schön nein (Und damit zurück auf die Autobahn).