Wir freuen uns immer über Berichte von jungen – und auch älteren – Bürgerinnen und Bergern, die hinaus in die Welt ziehen und tolle Sachen machen. Wir berichteten über Mara Heckmann und ihren Einsatz für ein Kinderheim in Peru, über Marie Habdank, die Spenden für eine Schule in Nairobi organisierte, Christian Kalinke unterstützte mit BergSpektiven Lothar Firlejs Initiative für Straßenkinder in Kenia, Corinna Arndt und ihr Mann David Africa sammelten für eine Suppenküche im südafrikanischen Manenberg – um nur einige zu nennen.
Im Mai hat sich die in Höhenrain aufgewachsene Sophia Schlederer mit ihrem Freund Patrick Langhorst aufgemacht, um von München nach Singapur zu radeln und damit etwas für die Natur zu tun. Sie sammeln Spendengelder für 15.000 Bäume in Australien, um Koalas und anderen Wildtieren ein neues Zuhause zu geben.
Sophia Schlederer
Der Start war erst einmal schwierig: Es sollte schon Anfang Mai losgehen, doch Patrick erhielt zum Schrecken aller ein positives Corona-Testeergebnis. Die Wohnung war bereits gekündigt, aber er durfte die Quarantäne im Gartenhaus von Bekannten verbringen. Der Start wurde auf Ende Mai verschoben.
Ende Mai wurden die beiden dann in München verabschiedet – und los ging’s. Die ersten paar Kilometer wurden sie von Sophias Vater und ihrem Bruder begleitet, die gleich ein paar Kilo Gepäck abnehmen durften. Sophia und Patrick stellten nämlich fest, dass sie zu viel von dem gesponserten Porridge dabei hatten – viel zu viel für eine so lange Tour mit dem Fahrrad,
Patrick Langhorst und Sophia Schlederer in der Türkei
Die Wirtschaftspsychologin und der E-Commerce-Manager wollen mit ihrer Tour auf die abgebrannten Lebensräume ein Australien aufmerksam machen. Bei den Buschbränden 2019/20 kamen über 3 Milliarden Wirbeltiere ums Leben, wurden verletzt oder vertrieben. Auch die Koalas wurden stark dezimiert. Paddy und Sophie wollen die Welt wieder grüner machen. Mit dem Fahrrad?
Genau. Auf ihrer 15.000 Kilometer langen Fahrradtour von München nach Singapur wollen die beiden 75.000 € sammeln, um damit 15.000 Bäume in Australien pflanzen zu lassen. „Um die aufgepäppelten Tiere wieder auswildern zu können ist es notwendig die Lebensräume wiederherzustellen. 80% der Lebensräume der Koalas sind mittlerweile zerstört. Da wir selber nicht vor Ort sind, kooperieren wir mit der Hilfsorganisation AGA -Aktionsgemeinschaft Artenschutz– aus Baden-Württemberg“, sagt Sophia. Zusammen mit der Partnerorganisation Foundation For National Parks & Wildlife (FNPW)aus Australien kümmert sich die AGA um die Aufforstung und unterstützt ehrenamtliche, ausgebildete Wildtierpfleger und Tierärzte.
In Kappadokien
Und so starteten die beiden ihre abenteuerliche weite Reise. Die Wohnungen und die Jobs in München sind gekündigt – das bedauern sie nicht: „Der Tier- und Umweltschutz erfordert es nun mal, seine Gewohnheiten zu hinterfragen und seinen Lebensstil zu ändern. Das, was wir damit erreichen können, ist weitaus größer als das, was wir zurücklassen. Es ist ein großer und richtungsweisender Schritt in unserem Leben und wir freuen uns auf alles was kommt und auf jeden Baum, den wir damit pflanzen können.“
Die beiden haben noch eine lange Strecke vor sich: “Derzeit sind wir in der Türkei in Kappadokien und haben somit etwa die ersten 4.000km hinter uns, die ersten 4.000 Bäume gesichert (durch die Spenden, die wir bereits einnehmen konnten). Die nächsten Ziele sind Ordu und Trapson am schwarzen Meer, danach geht es weiter nach Georgien und Aserbaidschan. Neben den Kilometern ist es natürlich unser Ziel, auch noch weitere Spenden zu sammeln, um weitere Bäume pflanzen lassen zu können”, schreibt uns Sophia.
Die Reise der beiden können Sie auf vielen Kanälen verfolgen.
Zur Spendenaktion geht es hier: betterplace
Auf der Homepage können Sie alles über die beiden und ihre Stationen erfahren: https://www.homeforkoalas.com/