Große Ehre: QUH-Gemeinderat Andreas Ammer fehlte bei der gestrigen Gemeinderatssitzung (bei der er – wie wir ihn kennen – sicher gegen die Pläne zur Bebauung des Klinik-Grundstückes gestimmt hätte). Er hatte eine hinreichende Entschuldigung: Er durfte zu der Zeit – zusammen mit dem Musiker FM Einheit – in Leipzig für ihr gemeinsames “Lebenswerk” im Hörspiel den mit insgesamt 10.000 € dotierten “Günter-Eich-Preis” entgegennehmen.
Der Juryvorsitzende Wolfgang Schiffer, die Preisträger Andreas Ammer & FM Einheit sowie ein Vertreter der Medienstiftung
Der Berger Autor Andreas Ammer und der Musiker FM Einheit arbeiten seit 1993 zusammen. Seit ihrem ersten gemeinsamen Werk “Radio Inferno” (nach Dantes “Göttlicher Komödie”) haben sie nach Meinung der Jury das Genre geradezu “befreit”: In der Laudatio hieß es: “Das Duo hat – so beschrieb es unsere Jury – das Hörspiel ‘befreit’, sie haben diese Kunstform für Theatersäle und Konzertarenen erschlossen. In der über 65-jährigen Geschichte des ‘Hörspielpreises der Kriegsblinden’ sind Ammer und FM Einheit die einzigen Autoren überhaupt, die den Preis zweimal gewinnen konnten”, so Seeger weiter: “Dies mag ein Beleg dafür sein, wie richtig die Entscheidung unserer Jury war, dieses Lebenswerk zu ehren.”
Erst im letzten Monat hatten Andreas Ammer & FM Einheit bei dem renommierten Diaghilev-Festival in fernen Perm am Ural ihr neuestes Werk präsentiert: “Hammerschlag”, ein lautes Oratorium nach Gedichten des russischen Futuristen Alexeij Gastev.
Ammer & Einheit spielen “Hammerschlag” in Perm, links im orangen Overall FM Einheit, rechts an den Sirenen Andreas Ammer
Das Gastspiel in Perm im Mai dieses Jahres erfolgte auf Einladung des berühmten griechischen Dirigenten Teodor Currentzis (Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters), der sich am Anfang der überaus lauten Performance sogar zu Ammer & Einheit auf die Bühne gesellte:
Teodor Currentzis (mit Hammer statt Taktstock) auf der Bühne mit Andreas Ammer & FM Einheit
Zurück nach Leipzig: “Der Name Günter Eich ist einer der schönsten, mit denen man sich in der Hörspielszene schmücken kann“, freute sich Andreas Ammer im Rahmen der Preisverleihung. Lesen Sie die Pressemeldung der veranstaltenden Medienstiftung der Sparkasse Leipzig hier: https://www.leipziger-medienstiftung.de/de/aktuelles/pm-vom-25062019-einer-der-schönsten-namen-mit-denen-man-sich-schmücken-kann/
Für seine Auftritte kann Ammer daheim in Berg übrigens nur schlecht üben … denn auf der Bühne spielt er hauptsächliche mehrere Industriesirenen … “Ich habe Angst, dass dann die Feuerwehr anrückt”, sagt seine Frau, Elke Link, 3. Bürgermeisterin von Berg, die ihren Mann nicht zur Preisverleihung begleiten konnte, weil sie u.a. die Gemeinderatssitzung nicht verpassen wollte.
Andreas Ammer an seinem “Instrument”: den Sirenen (Photos ©Gyunai Musaeva/Diaghilev Festival)