Grabenkämpfe

Eine Woche der Widersprüche: Der starke Wind im “Schwachwindgebiet” Wadlhauser Gräben hat dort in den letzten Tagen vielleicht mehr Bäume gefällt, als Fällungen für die Windkraftanlagen nötig waren.


Spuren von Wind in den Gräben

Von Menschenhand wurden hingegen die Schutzzäune für die Amphibien, die die “Bürgerwind GmbH & Co. KG” dort aufgestellt hatte, planmäßig niedergerissen. Diesen “Naturschützern” geht es offenbar nicht um das Schicksal von Kröten (siehe unten) und anderem Getier.


Wie einst in Wackersdorf: Kampf um den Bauzaun

Damit hat der Protest den Zustand von “Gewalt gegen Sachen” (und Tiere) erreicht. Die Bürgerwind GmbH hat die Amphibienzäune sofort wieder aufgestellt.


Kaum weg, schon wieder da: der Amphibienschutzzaun bei Windrad No. 2

Währenddessen ist auch die von Benediktbeuren aus koordinierte Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid angelaufen. (Zitat von Aktiven: “Es darf übrigens jeder sammeln, unterschreiben dürfen aber nur Wahlberechtigte aus Berg!” … “Heute kam ein Unterschriftenblatt mit 12 Unterschriften aus nur einem Haus an. Auf einem anderen hatten Personen aus anderen Gemeinden bis nach München unterschrieben.“).

Wie bei den Kröten geht auch hier der Protest seltsam zerstörerische Wege: Denn um die Windräder kann es gar nicht mehr gehen. Da alle Genehmigungen erteilt worden sind, ist der einzig theoretisch mögliche Effekt des Begehrens, den Bau zu verzögern, wodurch eventuell den Investoren (darunter auch die Gemeinde Berg) ein finanzieller Schaden entstehen könnte.

Als Begründung für das Begehren, das einen Bürgerentscheid darüber herbeiführen will, ob die Gemeinde gegen das von ihr selbst mit großer Mehrheit beschlossene Projekt mit “sämtlichen zulässigen Rechtshandlungen” vorgehen solle, wird hingegen angegeben, dass andernfalls “der Gemeinde Berg als auch etwaigem Investoren ein finanzieller Schaden entstehen” könne.

Die Woche der gespaltenen Zungen: “Naturschützer” gefährden Tiere; selbsternannte Investorenschützer gefährden Investoren (von denen es inzwischen mehr als genug gibt).