Nein. Mit diesem Wort lässt sich die Meinung des Gemeinderats zum Vorhaben Werner von Kahlden-Gmells zusammenfassen, im Außenbereich nördlich der Schule Biberkor ein 44m langes und breites “Inklusives Mehrgenerationenhaus” zu errichten.
Der letzte Gemeinderat war dem Vorhaben vor zwei Jahren noch positiv gegenüber gestanden (https://quh-berg.de/der-elektronische-gemeinderat-die-9-sitzung-vom-6-8-2019/). Mittlerweile hatte sich aber einiger Unmut über das Vorhaben im Außenbereich “auf der grünen Wiese” angestaut, sodass es niemanden mehr verblüffte, dass der Gemeinderat in der vorletzten Sitzung des Gemeinderats mehrheitlich beschloss (mit 13:5 Stimmen), die Planungen, für die die Gemeinde bereits einen fast 6-stelligen Betrag investiert hat, nicht weiter fortzusetzen.
Das obsolete Modell des inklusiven Mehrgenerationenhauses nördlich von Gut Biberkor (Seitenlänge 44m)
Nach einer relativ sachlichen Diskussion (zu diesem Thema hatte es in letzter Zeit hitzige Redeschlachten gegeben) half auch das Statement von Bürgermeister Steigenberger nichts mehr, der nicht verstehen wollte, dass der Gemeinderat einem Privatmann, der auf seinem eigenen Grundstück ein Vorzeigeprojekt starten wolle, die Unterstützung entziehe. Zu groß aber ist inzwischen die Befürchtung des Gemeinderats geworden, dass sich zu vielen aufgegebenen und nicht fertiggestellten Projekten in Biberkor (kein Sportplatz, immer noch Container, kein Straßenausbau u.a.) noch ein weiteres gesellen könnte. Die Entscheidung hatte sich angedeutet, als der Rat in seiner letzten Sitzung schon eine kleine bauliche Änderung samt Nutzungsänderung nicht mehr mittragen wollte: https://quh-berg.de/kein-grund-laut-zu-werden-eine-womoeglich-einmalige-sitzung-des-berger-gemeinderates/
Gleich die erste Wortmeldung von GR Goercke (QUH) machte klar, wohin die Reise gehen würde: Er sprach sich gegen die Weiterführung des neuen Bebauungsplans aus und bat – wie schon viele Ratsmitglieder in der letzten Zeit ,- erst zu überlegen, ob innerhalb des Umgriffs des ersten Bebauungsplans nicht auch Platz für ein inklusives Wohnprojekt sein könnte. GR Link plädierte für eine Änderung des bestehenden Bebauungsplans, um das Projekt zu retten.
In jeder der vielen folgenden Wortmeldungen wurde betont, wie schön und wichtig ein solches Projekt wäre, dass aber der Platz dafür falsch gewählt sei. GR Machnik (Grüne) – selbst Mutter von Biberkor-Kindern – wies darauf hin, dass in anderen Fällen der Außenbereich als höchstes schützenswertes Gut behandelt werde. Hier würde es ohne Not preisgegeben. Wenn man ein solches Projekt wirklich wolle, müsste es auch auf bereits versiegelter Grundfläche möglich sein.
Zur Abstimmung kam dann ein Beschlussvorschlag des jüngsten Gemeinderatsmitglieds Jonas Goercke (QUH). Er hatte vorgeschlagen, das Projekt a) nicht weiter zu führen und b) sicherzustellen, dass die Gemeinde keine weiteren Kosten tragen würde. Gegen Letzteres versuchte die Verwaltung noch zu argumentieren, die weiter gern aktiv mit dem Bauwerber im Gespräch über alternative Standorte geblieben wäre. Bgm Steigenberger hatte den jetzigen Schulgarten als denkbaren Standort angedacht.
Selbst dagegen verwehrte sich der sichtlich etwas genervte Rat. GR Ammer (QUH) plädierte für einen “klaren Schlussstrich”. Der wurde jetzt gezogen.