Freundlicherweise schickte uns Heinz Rothenfußer einen Bericht über die Veranstaltung der Bürgerbeteiligung Berg am Montagabend zum Thema “Wärmepumpen im Altbau”.
Das Haus war voll
Ein volles Haus gab es gestern im Pfarrsaal von Höhenrain, wohin die Bürgerbeteiligung Energie zum Vortrag von Dr. Marco Lorenz geladen hatte. Das Thema lautete „Wärmepumpen im Altbau“, und damit wurde angesichts von Klimakrise und rasant gestiegenen Energiepreisen ein vielen auf den Nägeln brennendes Problem angesprochen. Neben offenkundig vielen Altbaubesitzern, die dringend auf der Suche nach Problemlösungen waren gab es auch prominenten Besuch: Sowohl Bürgermeister Steigenberger als auch etliche lokale Heizungsbauer hatten sich eingefunden.
Auch Bürgermeister Steigenberger (rechts) hatte sich eingefunden
Dr. Lorenz stellte zunächst den grundlegenden Unterschied zwischen Wärmegewinnung durch Verbrennung und dem Einsatz einer Pumpe zur Gewinnung von Wärme aus der Umwelt dar und schilderte dann von welchen Kriterien ein effektiver Einsatz von abhängt. Das für viele sehr tröstliche Ergebnis einer Studie des Fraunhoferinstituts war, dass sich schon heute ohne wirklich große Sanierungsmaßnahmen eine Umstellung auf Wärmepumpen ökologisch wie ökonomisch lohnt. Die Aussage: „Wärmepumpen sind nur in gut gedämmten Neubauten mit Fußbodenheizung sinnvoll“ wurde von Dr. Lorenz überzeugend ins Reich der Mythen verwiesen. Insbesondere können die Besitzer von mindestens 20 Jahre alten Öl- und Gasheizungen bei einer Umstellung von satten 35% staatlichen Zuschüssen profitieren.
Dr. Marco Lorenz aus Tutzing
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit vielen konstruktiven Fragen. Wir haben das Gefühl, dass sich beim Einbau von Wärmepumpen in nächster Zeit einiges tun wird.
Vielen Dank, Heinz, für den Text, und danke, Connie Weiss, für die Fotos!
1) Windkaftanlagen wurden in Bayern (und Deutschland) über viele Jahre verhindert, jetzt fehlen diese und werden – wenn überhaupt – erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen.
2) Norddeutschland produziert günstigen und sauberen Windstrom. Doch weil Trassen fehlen, kommt der nicht nach Bayern.
3) Wir können die Energie nicht in ausreichendem Masse (zwischen-)speichern. Pumpspeicherkraftwerke, wie oberhalb des Walchensees, wurden verhindert oder gar nicht erst in Betracht gezogen.
4) Wir haben keine intelligenten Netze, die eine bedarfsgerechte Verteilung der elektrischen Energie erlauben. Unser zukünftiges Energiesystem wird wesentlich flexibler und damit auch komplexer werden. Mit der neuen gesetzlichen Regelung sollen die Zähler aber erst bis 2030 weitestgehend auf Smart Meter umgestellt werden. Dynamische Stromtarife fehlen weitgehend.
5) Die Zunahme an E-Mobilität wird den Bedarf elektrischer Energie weiter in die Höhe treiben. Wenn Sie jetzt verstärkt von fossilen Brennstoffen auf Wärmepumpen umstellen, wird das den Verbrauch zusätzlich ansteigen lassen.
Nichts gegen Wärmepumpen, aber hoffentlich bekommen Sie in den nächsten Jahren auch die dazu notwendige elektrische Energie geliefert.
Droht Bayern der Strompreis-Schock?
https://www.br.de/mediathek/video/fehlende-windraeder-droht-bayern-der-strompreis-schock-av:63d30d54bb13cc0008d9f564