Flüchtlinge statt Passamt?

Seit Mitte Juli ist für den Landkreis Starnberg der Asyl-Notfallplan aktiviert.
Fünf Tage hatte man beispielsweise in Inning Zeit, um in der – vom Landratsamt ausgesuchten – Turnhalle der Grundschule Platz für 200 Flüchtlinge zu schaffen. Ein letztes Schulfest fand noch statt. Dann zogen die Asylbewerber ein. Vor Ort hatte sich ein Helferkreis von 70 Bürgern gegründet, um den Flüchtlingen zu helfen.

Die Asylbewerber, wurden kurz nach ihrer Ankunft in München in dieses Objekt weitergeleitet. Zuvor wurden alle Asylbewerber im sog. Ankunftszentrum in München, der ersten Anlaufstation für neu Angekommene, zunächst medizinisch erstuntersucht (sog. Erstscreening). Im Anschluss wurden diejenigen Asylbewerber in die Notfallplanobjekte in den Landkreisen und kreisfreien Städten verlegt, deren Asylverfahren die Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in München durchführt. In der Notunterkunft selbst ist das jeweilige Landratsamt für die Verpflegung, die weitere medizinische Untersuchung und Versorgung (ein Catering vor Ort) sowie die soziale Betreuung zuständig.


Berg hat – in Abstimmung mit der katholischen Kirchengemeinde – für den Notfallplan das “Kirchengrundstück” am Ortseingang zur Verfügung gestellt, wo später vielleicht’ein Rathaus entstehen soll. Hier wird – zunächst für ein Jahr – ein Zelt errichtet, in dem die Flüchltlinge jeweils 4-6 Wochen untergebracht werden

In Berg wird – wahrscheinlich im September – aller Voraussicht nach ein wintertaugliches Zelt am ungenutzten, sogenannten “Kirchengrundstück” errichtet, das den gleichen Zweck erfüllen wird. In Weßling sind 53 Asylbewerber provisorisch im ehemaligen Feuerwehrhaus untergebracht. In Herrsching entsteht – zunächst für 5 Jahre befristet – eine Containersiedlung für 144 Menschen in Not.

Die Regierung von Oberbayern schildert die Lage derzeit so: “Seit Jahresanfang sind über 47.000 Personen in Oberbayern im Ankunftszentrum in München angekommen. Der Notfallplan ermöglicht innerhalb kürzester Zeit Unterkünfte in den Landkreisen und kreisfreien Städten für die neu in München ankommenden Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Regierungspräsident Christoph Hillenbrand: ‘Alle ziehen an einem Strang, um die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die bei uns Schutz Suchenden human und schnell unterzubringen bzw. zu versorgen, gemeinsam zu erfüllen. Die weiterhin extrem hohen Zugänge hier in München stellen alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Hohe Einsatzbereitschaft und Flexibilität sind nötig, um diese Aufgabe gut meistern zu können. Ziel ist es, die Anstrengung solidarisch auf mehrere Schultern zu verteilen. Ein besonderer Dank gebührt auch den vielen Ehrenamtlichen, die sich ausdauernd für die Belange der bei uns Schutzsuchenden einsetzen.'”

Weiter eie Regierung: “Ob die Aktivierung einzelner Objekte aus dem Notfallplan erforderlich ist, ist abhängig von den jeweiligen Zugängen in München. Diese sind derzeit konstant hoch, aber auch schwankend. Daher sind sie auch schwer prognostizierbar.”

In den ersten 5 Augusttagen sind beispielsweise allein 6560 Flüchtlinge in Bayern angekommen. Letzten Mittwoch gab es in München einen neuen Rekord, als 368 Asylsuchende an einem Tag am Hauptbahnhof ankamen. Wenn die Flüchtlinge Geld haben, fahren sie oft selbst in die Erstaufnahme-Einrichtungen. “Noch nie ist seitdem irgend etwas passiert”, schildert die Polizei die Lage am Münchner Bahnhof.

Eine Reportage über die Erstankunft der Flüchtlinge hat der “Merkur”
http://www.merkur.de/lokales/muenchen/zentrum/asylbewerber-fluechtlinge-hauptbahnhof-muenchen-so-viele-wie-noch-nie-5326245.html

Der Spiegel hat wohlsortiert einige Fakten zur Flüchlingskrise leicht fasslich gesammelt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-und-einwanderer-die-wichtigsten-fakten-a-1030320.html

Merkblatt für Menschen, die ehrenamtlich Flüchtlingen helfen wollen.
http://www.lk-starnberg.de/media/custom/613_25474_1.PDF