Ein Hauch von Glyndebourne

Alljährlich findet in Glyndebourne ein hinreißendes Musikfestival statt, das für seine Operndarbietungen unter freiem Himmel bekannt ist. Das ECHOLOT-Festival, das am vergangenen Wochenende in und um Schloss Kempfenhausen zum ersten Mal stattfand, könnte – was die “Neue Musik” betrifft – an dessen Seite treten. Vielleicht wurde die vielfach verfemte moderne, ernste Musik noch nie so leicht und kulinarisch dargeboten wie am vergangenen Wochenende in Berg.

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Nein, keine fröhliche Hochzeitsgesellschaft, sondern ein ernstzunehmendes Musikfestival

Der QUH-Vorsitzende und Berger Kulturbeauftragte Joachim Kaske (auf dem obigen Suchbild an seinem leuchtend grünen Pullover erkennbar), auf den die Festivalidee zurückgeht, hat einiges gewagt und viel gewonnen an diesem Wochenende. Gewonnen hat er ein begeistertes Publikum, das  am Freitag und Sonntag den Musikern durch die Gärten und Räume des Schlosses hinterherwandelte, der unangestrengt dargebotenen Musik lauschte und sich damit und darüber prächtig unterhielt.  

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Das “Ensemble Zeitsprung” spielt Wagners “Siegfried-Idyll” im entsprechenen Ambiente

Die drei Tage waren musikalisch und wettermäßig ziemlich unterschiedlich. Zu Jokl Kaskes persönlichen Highlights gehörten am ersten Tag Georg Haiders “Scherzo Funèbre, das Jokl immer wieder als “Haha, das war Hardcore” bezeichnete. Am zweiten, verregneten Festivaltag lockte das Elektronik-Trio 48nord – trotz des parallel laufenden Italien-Spiels – immer noch gut 30 Zuhörer in den Schlosssaal. Am Sonntag verwandelte das “Ensemble Zeitsprung” den ganzen Schlossgarten in einen Konzertsaal.

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Poetischer Abschluß des Festivals vor der Anna-Kapelle

Ob Kinder- oder Wandelkonzerte: “Insgesamt eine sehr gute Basis um weiterzumachen”, lautete Jokls erstes Resümee. Etwas enttäuscht war er, dass nur eine Handvoll QUH-Mitglieder kamen und vom “Vom Kulturverein (140) waren nur die 25 ausgeliehenen Stühle da”. Alle, die nicht gekommen sind, haben DAS Kulturereignis des Jahres in Berg verpasst. Ein  Wunder an poetischer Leichtigkeit bei einer Kunstform, die im Ruch des schwer Zugänglichen steht. Das Letzteres durch die lockere Präsentationsform, die Jokl in seinem grünen Pullover dem Ereignis gegeben hat, kaum jemandem aufgefallen ist, ist allein schon ein Ereignis. Mehr Musik bitte! Encore!

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Videoprojektionen und Neue Musik im Kempfenhauser “Klanggarten”