Eines haben wir bei der Arbeit an diesem Adventskalender gemerkt: Anders als man denkt, sind manchmal Familien dauerhafter als Bauwerke. Zum Beispiel bei diesem Bild, das eine Familie vor gut einem Jahrhundert hinten im Hof des Anwesens Kramerfeicht zeigt. Der junge Herr in der Mitte scheint tatsächlich noch Ähnlichkeit mit heute lebenden Oberbergern zu besitzen.
Beim Kramerfeicht hinten im Hof
Wenig später war die Familie die erste in der Gemeinde, die einen Traktor besaß. Blickt man genau von der Stelle, wo das Photo gemacht wurde, nach links, dann sah man damals schon auf die Oberberger Johanniskapelle (ein Bild, das wir allerdings nicht in Berg, sondern in Marbach fanden).
Die Berger Johanniskapelle um 1940
Und vor dem Anwesen ging es immer schon hinunter nach Unterberg. Im Berger Archiv fanden wir ein Bild von 7 jungen, uns völlig unbekannten Frauen, die vor dem Kramerfeicht-Anwesen, an der Kuppe, die nach Unterberg hinunterführt, eine malerische Rast mitten auf der Straße machen.
Wer ist’s? 7 Damen mit Hund in Oberberg
Überhaupt ist auf den alten Bildern immer wieder köstlich anzusehen, wie die Inhaber vor ihren Anwesen mit allen Familienmitgliedern und allen Gefährten posieren. Zum Beispiel auf diesem Bild vom Bäcker Leitner, der sich stolz mit seinem Auto (die Familie besaß den ersten Mercedes der Gemeinde) vor seiner Bäckerei in Höhenrain am Teich präsentiert:
Mein Haus, mein Auto, meine Familie: bei Leitners in Höhenrain
Anton Leitner, Höhenrain: der Bäcker als Bürgersmann
Der folgende Herr posiert stolz nicht vor seinem Besitz, sondern vor der Gemeinde, die er als Bürgermeister führt, so wie nach ihm sein Sohn:
Jakob Monn, Bürgermeister von Höhenrain im Jahre 1955 weit in die Zukunft blickend vor heimischer Skyline