Diskussion über Windräder

Erstaunlich besonnen sind – im Gegensatz zu vielen mündlichen Äußerungen, – die Kommentare, die uns zum Berger Windkraftprojektzugeschickt werden. Weil wir die Diskussion darüber für wichtig halten, veröffentlichen wir einige hier im redaktionellen Teil noch einmal. Zuschriften sind weiter gerne willkommen als Kommentar oder unter: quh@quh-berg.de


Wo die Windräder wachsen: im Wald zwischen Neufahrn und Mörlbach

Steffi L. schrieb uns beispielsweise aus dem Urlaub:
Wow, ich muß wirklich sagen, diese Diskussion ist sehr erstaunlich und erinnert mich stark an das “bei mir kommt der Strom aus der Steckdose” – Argument! Haben alle Ickinger ihre Aktien bei Eon? Die älteste Methode Energie zu gewinnen, … soll bloß nicht vor der eigenen Haustüre stehen. Ist nicht schön genug für das im Landhausstil verwöhnte Auge und den teuer bezahlten Blick ins bayrische Voralpenland….! Hat denn jemand dieser “Windkraftgegner” ein weniger egoistisches und infantiles Kleingeistargument gegen Windkraft…? Umzug nach Japan wäre auch noch eine Möglichkeit, diesem schrecklichen Anblick zu entfliehen – gibt günstige Baugrundstücke mit Blick aufs Meer nähe ästhetischer Atomkraftwerkruine – im Landhaustil. – Stefanie L.

QUH-Mitglied Thomas meint:
HALLO, WIE WOHL ES TUT …
… in der Zeit allgemeiner Aufgeregtheit und manipulierender Berichterstattung diesen Bericht zu lesen. Man empfindet ausgeprägt: Quer. Unabhängig. Heimatverbunden und möchte die Prädikate: Objektiv, Überlegt und in die Zukunft gewendet hinzufügen und bekommt Lust mitzumachen, mitzudenken. Das ist aller Anfang. Zukunft gestalten und nicht aus Prinzip verhindern. Verhinderung gelingt nicht, endet im Chaos, siehe nur STA und seine Verkehrssituation, eine permanente Verhinderung, über die die Zeit hinweggeht und dann wird es unerträglich. – Gelingt es der Gemeinde Berg tatsächlich gute Argumente gebend, wie auch annehmend den Mittelweg – den guten Weg – in die Zukunft zu finden, Vorbild zu sein? – Thomas R.

Unser immer kritischer Leser “Aviator” verweist auf eine Internetseite, die die tatsächlich in Deutschland eingespeiste Energie verweist und merkt an:
Diese Balken sinken dann zeitweise über Tage auf Null. Soviel zu der Aussage, eine Windkraftanlage würde soundsoviel Tausend Haushalte mit Strom versorgen 😉 Zu rein zufälligen Zeitpunkten steigen diese Balken aber auch so stark an, dass der dann im Netz nicht benötigte Strom in die Netze anderer Länder eingespeist werden muss, da man Windkraftanlagen nicht zwangsweise stillegen kann. Für diesen Strom, den sie geliefert bekommen, verlangen die ausländischen Netzbetreiber dann Geld (kein Witz!) und lachen über die Deutschen.

Richtig ist: Ein eventueller Energie-Überschuß aus Berg würde an die Strombörse in Leipzig gehen. Optimistischer sieht die Entwicklung denn auch Sissi von der SPD:
Bezüglich der Windenergie gibt es eine Menge Ängste und auch Unwissen in der Bevölkerung, wie ich festgestellt habe, (womöglich auch geschuldet der unglaublichen naturwissenschaftlichen Bildungsdefizite, da werden Watt und Volt, “Strahlungen”, Wellen, Microwelle, Handystrahlung…. wild durcheinandergewürfelt, mit einer Prise Esoterik gewürzt und dann von sich gegeben). – Wie du richtig geschrieben hast, ist die Lärmentwicklung der Anlagen kein Thema mehr. – Dazu noch eine Grafik zum Thema Windkraft und Vögel (wahrscheinlich nicht ganz wissenschaftlich korrekt)

Kommentieren (1)

  1. aviator
    6. September 2011 um 20:55

    Strombörse ? “Richtig ist: Ein eventueller Energie-Überschuß aus Berg würde an die Strombörse in Leipzig gehen.”

    Schön ausgedrückt, in der Realität sieht dieses “gehen” dann aber so aus:

    http://wirtschaft.t-online.de/stromboerse-eex-zahlt-geld-fuer-stromverbrauch/id_20753354/index

    Das Problem ist, daß für den aus Wind generierten Zufallsstrom kein vernünftiger Mensch etwas bezahlt, außer er ist blinder Anhänger grüner Ideologien und braucht keine stabile Stromversorgung …..

    Fakt ist: Die sogenannte “Energiewende” hat zur Folge, daß Deutschland exakt seit dem Tag, an dem die acht Kernkraftwerke abgeschaltet wurden, zum Nettostromimporteur wurde (Quelle: Bundesnetzagentur). Wir importieren jetzt Strom aus französischen und tschechischen Kohle- und Kernkraftwerken. In diesen beiden Ländern werden jetzt zudem grenznahe KKWs geplant, um die blöden Deutschen mit dem Strom zu versorgen, den sie in Zukunft beschlossen haben, nicht mehr selbst zu erzeugen.

    Die endgültige “Energiewende” läßt sich nur durch eine weitgehende Deindustralisierung Deutschlands erreichen. Wir sind auf dem besten Weg dazu.

    Fazit: Die Wirklichkeit holt irgendwann auch Politiker ein. Je weltfremder deren Vorstellungen, desto schneller 😉