Ding und Dong

Drei Tage vor dem 30-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung für das evangelische Katharina-von-Bora-Haus war es soweit. Die neuen Berger Glocken grüßten zum ersten Mal ihre Gemeinde fröhlich und zweistimmig mit ihren Ding und Dong, dem Des und dem Es. Der Klang – obwohl mit Schall verbunden – wurde sofort als angenehm empfunden. Für diejenigen, die zu weit entfernt wohnen, für die das Geläut gar nicht lang genug dauern kann, präsentiert die QUH den “Urklang” der neuen Berger Glocken Martin (Des) und Katherina (im einen Ton höheren Es) als Dokument in Endlosscheife:

.   Neuer die Glocken nie klingen (bitte anklicken)

Es war ein langer Weg bis zu diesem freudigen Ereignis: Zunächst musste natürlich Geld gesammelt werden (die Glocken finanzieren sich allein aus zweckgebundenen Spenden der Gemeindemitglieder) … als die Finanzierung weitgehend gesichert war, warf sich Pfarrer Habdank in seinen hellen Anzug und legte dem Gemeinderat einen Bauantrag für einen bescheidenen, aber selbstbewussten Glockenturm vor ( https://quh-berg.de/515-hunde-in-der-9-gemeinderatssitzung-1022455048/ ).

Am 30. Juni 2015: Pfarrer Habdank mit dem Glockenturmmodell auf dem Weg zur Gemeinderatssitzung 

Der Entwurf wurde natürlich genehmigt. Ängste der Anwohner, sie würden andauernd um den Schlaf gebracht, konnten zerstreut werden: Die Glocken werden nur zum Gottesdienst läuten.

Unvergessen: das geradezu archaische Gießen der Glocken vor über einem Jahr (am 16.9.2016) in einer traditionellen Glockengießerei im hessischen Örtchen Sinn: Viele Berger Gemeindemitglieder waren extra mit dem Bus angereist um das urgewaltiges Schauspiel bewundern zu können (die QUH berichtete exklusiv: https://quh-berg.de/515-hunde-in-der-9-gemeinderatssitzung-1022455048/ )

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Der Glockenguss in einer 500 Jahre alten Gießerei

Heute am 22.10. also das glückliche Ende dieser beharrlichen Bemühungen: Über 250 Menschen waren in das kleine Gemeindehaus gekommen: Dekan Piper hielt eine glockenklare Predigt und beim Geläut behielt Katherina das letzte Wort (“wie die Frauen so oft”, kommentierte Pfarrer Habdank). Und auch wenn man den zurückhaltenden Turm oben am Fischackerweg erst entdeckt – wenn man näher kommt, ist doch Berg dadurch dem Himmel wieder ein kleines Stück näher gekommen.

Was lange währt, gibt endlich Laut. Die “Einweihung” der neuen Berger Glocken

Weil in der evangelischen Kirche keine Dinge, sondern nur Menschen gesegnet werden, wurden die Glocken zwar eingeweiht, aber nicht “geweiht”.