Die Rückkehr der Mücken-Ritter

Manche Themen veralten leider nie: nach dem ruhigen Jahr 2015 hatte man die Mückenplage in Berg schon fast vergessen. Wie erwartet stechen die (weiblichen) Plagegeister nach Hochwasser und bei Hitze in diesem Jahr mit unverminderter Härte zu. In Berg ist das Problem hausgemacht: Es ist die Quittung für die Flutung des Waldes zu Münsing bei Hochwassergefahr. Seit Jahren setzt sich die QUH hier für eine ökologische Insektenbekämpfung ein … seit Jahren (abgesehen von der Austellung einiger Fledermaushäuschen) passiert nichts. Zum Beleg veröffentlichen wir heute einen Bericht vom 8. Juli 2013 noch einmal (der selbst schon einen Artikel von 2011 zitiert):

QUH vs Mücken

wir schrieben 2013: “Es gibt nur ein Thema, das unseren Bürgermeister noch etwas mehr nervt als Nachfragen zum K…-Thema: Das M-Thema: Die Mückenplage. Von der gibt es Neues.

 Genießt den Sommer: die gemeine Stechmücke (Culex Pipens)

Nach dem Hochwasser dieses Jahres und der anschließenden Hitzewelle ist das fast schon vergessen geglaubte Thema erneut akut: In Allmannshausen sitzen die Bürger in ihrem Garten unter Moskito-Netzen, andere trauen sich gar nicht mehr in den Garten. Eine Nachfrage von Elke Link (QUH) in der letzten GR-Sitzung wurde wie in den letzten Jahren abgewiegelt.

Wir erinnern uns: die CSU teilte schon einmal Fliegenklatschen an den Rat aus; der Bürgermeister ließ demonstrativ die Fenster im Sitzungssaal offen ( zum Artiklel von 2011 geht es hier: /?p=2573/ ) und spricht seitdem gern von der “so genannten Mückenplage”.

In diesem Jahr rächt sich jedenfalls wieder der Eingriff in ein Öko-System: Durch die notwendige Flutung der Wälder zu Münsing hin hat man hier ein Mücken-Paradies geschaffen, weil es dort keine natürlichen Feinde der Culex Pipens gibt. Die rührenderweise dort angesiedelten Fledermäuse verweigern offensichtlich den Dienst (oder sind längst überfressen). Das vor zwei Jahren gegebene Versprechen, “in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz die genaue Art und das Hauptverbreitungsgebiet der Mücken” zu erforschen, war offensichtlich entweder ein leeres Versprechen der Politik oder der Gemeinderat weiß – anders als die Mücken – nichts vom Ergebnis.

Auch in der letzten Sitzung wurde noch einmal behauptet, dass an einen flächendeckenden Einsatz des umweltverträglichen Anti-Mücken-Bakteriums Bti im Naturschutzgebiet nicht zu denken sei (was die QUH, vgl. den oben zitierten Artikel, allerdings bezweifelt). In anderen Gemeinden hat man für solch “kleinen” Nöte der Bevölkerung offenere Ohren. Man sucht längst auch neue Wege der Kleinsttierbekämpfung: zum Beispiel im ebenfalls bayerischen Plattling, wo das Rathaus das Anti-Mücken-Mittel an alle Bürger ausgibt, um einen flächendeckenden Kampf gegen die Plagegeister zu führen.


Sehen Sie den Bericht unter: http://www.br.de/nachrichten/mueckenplage-102.html ” 

(Aktualisierung 2016: der BR hat diesen Bericht leider nicht mehr online)

 

Und 2011 berichteten wir über den einzigen Bürger, der der Mückenplage etwas positives abgewinnen kann:: unser Drogerist Hans Peter Höck.

Unser Bericht von 2011 (der auf eine Gemeinderatssitzung folgte, in der die QUH zum ersten Mal eine aktive Mückenbekämpfung forderte): “Hans-Peter Höck von der Drogerie in Aufkirchen ist für alle Ernstfälle bestens ausgestattet.


Wohlgemut in vorderster Front im Kampf gegen Mücken: Hans-Peter Höck

Er stellte uns gleich noch eines seiner Photos zur Verfügung, auf dem recht gut das Feuchtgebiet zwischen Höhenrain und Allmannshausen zu erkennen ist, das allgemein als einer der Herde für die “so genannte Mückenplage” angesehen wird.


Berger “Feuchtgebiete” (Photo: Höck)

Weitere interessante Berichte zum Thema finden Sie, wenn Sie rechts bei der QUH-Suche “Mücken” eingeben.

Kommentieren (3)

  1. Lotta&Stefan
    29. Juni 2016 um 23:54

    Als Anwohner am Südrand von Allmannshausen können wir nur sagen, dass es eine absolute Zumutung ist, dass die Gemeinde hier nichts unternimmt. Vermutlich wird erst gehandelt, wenn die ersten Malariafälle in Berg auftreten 🙂
    Sogar unser Hund flieht schon ins Haus, wenn er von gefühlt 200 Mücken beim Patrouillieren des Gartens attackiert wird….

    @Gemeinderat: Wir laden Sie gerne alle auf ein Helles in unser Mückennest ein!!!

    Herzlichen Gruß aus dem Primelweg

  2. Ralf Mock
    30. Juni 2016 um 11:05

    War´s das dann oder bleibt irgendjemand an dem Thema konkret dran?
    Müssen wir in Sibichhausen jetzt den restlichen Sommer drinnen sitzen?

    Wer entscheidet eigentlich, ob und wann das Lüssbach-Wehr geschlossen und der Sommer in Allmannshausen, Höhenrain und Sibichhausen dadurch zur Tortur wird?
    Gibt es als Kriterium definierte Lüssbach-Pegelstände oder wird auch bei “diffuser” Hochwassergefahr schon mal vorsorglich gestaut?

    Grüße aus Sibichhausen in die (fast) mückenfreie Zone Berg

    Ralf

  3. Gast
    1. Juli 2016 um 10:30

    Wenn man wirklich keine Mahlzeit im Freien einnehmen kann, Wäsche aufhängen zum Schnelligkeitswettbewerb wird und die Kinder selbst bei wilden Schaukelaktionen in der größten Mittagshitze von zig Mücken attackiert werden, hat das für uns leider mit Lebensqualität nicht mehr viel zu tun… Es ist wirklich unerträglich! Bitte, liebe QUH, bleibt an diesem Thema dran! Ich kann mich der Einladung der vorherigen Kommentatoren an Bürgermeister und Gemeinderat zu einem Bier auf unserer Terrasse übrigens nur anschließen – wir können uns ja dann durch die geschlossene Fensterscheibe per Handzeichen unterhalten…