Durch Schnee und Eis kamen etwa fünfzig Feuerwehrleute und Gäste zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Höhenrain.
Kommandant Martin Punscher, Vorstand Stefan Monn, Andreas Schuster, Richard Fink, Erster Bürgermeister Rupert Monn, Kreisbrandrat Peter Bauch
Ganz klassisch begrüßte zunächst der Vereinsvorsitzende Stefan Monn die Ehrengäste: Alle drei Bürgermeister waren gekommen – Erster Bürgermeister Rupert Monn, der es am nächsten hatte, sowie Zweiter Bürgermeister Andreas Hlavaty, der freundlicherweise die Dritte Bürgermeisterin Elke Link durch die widrigen Straßenverhältnisse transportiert hatte, dazu die Gemeinderatsmitglieder Anke Sokolowski, Hermann Reichart sowie Richard Fink,der später noch geehrt wurde, Pfarrer Frania und Dr. Matthias Biemer, der als Vertreter der “Patenfeuerwehr” Allmannshausen angereist war (dazu später mehr).
Die siegreichen Vier: Ferdinand Maxl, Michael Buchner, Lorenz Maxl, Alican Sayin
Kassenwart Max Punscher erstattete den Kassenbericht, die Kasse mit dem jetzigen Bestand von 13.918 € war ohne Beanstandung geprüft worden. Jugendwartin Bianca Kraus, die mit Michael Fuchs und Christopher Rösner die elfköpfige Feuerwehrjugend betreut, konnte mit einer hervorragenden Leistung der 16-17-jährigen aufwarten: Sie belegten den 1. Platz beim Jugendleistungswettbewerb in Pöcking.
Kommandant Martin Punscher berichtete über das vergangene Jahr in Zahlen: Es gab 29 Einsätze, davon 5 technische Hilfeleistungen, 6 Brände, 1 Brandmeldeanlage, 3 Verkehrsregelungen, 12 Verkehrsunfälle, 1 Ölspur und 1 Dieselspur – daraus ergeben sich 492,5 Einsatzstunden. Inklusive Atemschutz- und Jugendübungen wurden darüber hinaus 1492 Übungsstunden geleistet, dazu kommen 298 Stunden, die für Lehrgänge aufgewendet wurden – gesamt ergeben sich 1784 Ausbildungsstunden. Der First Responder leistete 5754 Bereitschaftsstunden. Die FFW Höhenrain hat 69 aktive Mitglieder, davon 58 männlich und 11 weiblich.
Jenseits der Einsätze nahm die FFW Höhenrain an der Fronleichnamsprozession teil und sicherte den Verkehr, sie veranstaltete einen Tag der offenen Tür, übernahm die Verkehrsabsicherung beim Martinszug des Kindergartens, war beim Höhenrainer Christkindlmarkt vertreten und war zu mehreren Besprechungen in der Gemeinde wegen des geplanten Neubaus an der Attenhauser Straße.
Vorstand Stefan Monn zählte 191 Vereinsmitglieder, davon 127 passive und 64 aktive. Es gab drei Todesfälle, zwei Austritte und sieben Neuaufnahmen. Man nahm am Stockturnier der fünf Feuerwehren teil, war natürlich beim Tag der offenen Tür vertreten, es gab ein Aktivengrillen, ein Passiventreffen, ein vorweihnachtliches Essen der Aktiven sowie eine eintägige Lehrfahrt nach Ingolstadt. Für nächstes Jahr ist eine zweitägige Lehrfahrt geplant.
Der Vorstand wurde bei Enthaltung der Vorstandschaft einstimmig entlastet. Danach wurde Michael Fuchs – ebenfalls einstimmig – zum Beisitzer nachgewählt.
Folgende Satzungsänderungen wurden beschlossen: Das Mindestmitgliedsalter für den Verein wurde von 14 auf 12 Jahre gesenkt, die Wahlperiode für Kommandanten liegt, so vom Feuerwehrgesetz vorgeschrieben, bei sechs Jahren, aber für alle anderen Vorstandsmitglieder wurde sie auf drei Jahre begrenzt. So erhofft man sich, leichter Kandidaten zu finden. Beisitzer im Vorstand dürfen ab jetzt minderjährig sein.
Es folgten die Ehrungen:
Urkunden und Ehrenzeichen bekamen Andreas Schuster in Silber für 25jährige Mitgliedschaft und Richard Fink in Gold für seine 50jährige Mitgliedschaft
Verabschiedet wurde Manfred Rusche, den es mittlerweile beruflich nach Franken verschlagen hat. Manfred Rusche war seit 1986 bei der FFW Höhenrain aktiv, zunächst in der Jugend, später als 2. Kommandant und dann als Jugendwart. Jenseits der Aktivitäten als Feuerwehrmann besteht seine ganz besondere Leistung darin, die Psychosoziale Nachversorgung, die sogenannte PSNV, eingeführt zu haben. Nach besonders schweren Einsätzen werden Feuerwehrleute psychologisch betreut – eine wertvolle, wichtige Unterstützung. Rusche war auch im Einsatzteam der Kreisbrandinspektion zum Krisenmanagement dabei.
Unscharfes Bild, aber hervorragende Leistung: Manfred Rusche mit Stefan Monn und Hans Punscher
Erster Bürgermeister Rupert Monn begrüßte Kreisbrandrat Peter Bauch zu seiner ersten Versammlung im Gemeindegebiet von Berg und hieß ihn willkommen. Nach seinem Dank an die Aktiven in dem “herausfordernden Jahr 2018” kam er auf den Bebauungsplan für das neue Gebäude in der Attenhauser Straße zu sprechen. Der Gemeinderat haben die vorgestellten Varianten noch nicht beschlossen. Der Bau werde in die nächste Wahlperiode hineinreichen. Man solle dabei “die Kirche im Dorf lassen” – in Berg gebe es fünf Freiwillige Feuerwehren, die sich “ergänzen” müssten, und das werde sich auch im Neubau widerspiegeln. Er dankte auch dem scheidenden federführenden Kommandanten Tobias Völkl, dem es gelungen sei, das Miteinander der Feuerwehren zu fördern. Für das neue Jahr wünschte er “wenige Einsätze, gemütliche Stunden und die gesunde Rückkehr von allen Einsätzen”.
Kreisbrandrat Peter Bauch stellte die Arbeit der Kreisbrandinspektion Starnberg vor und erklärte im Zuge dessen, warum die FFW Höhenrain nicht bei dem Großeinsatz im Manthal – seinem ersten Großalarm als Kreisbrandrat – alarmiert worden sei. Der Grund lag darin, dass bei der Erstalarmierung schon alle Feuerwehren alarmiert waren – und die Höhenrainer waren die Einzigen, die für die Autobahn zu Gebietsabsicherung bei Parallelereignissen verfügbar waren.
Und noch ein Wort zur Patenfeuerwehr: Vor der Gemeindegebietsreform gehörte Allmannshausen zu Höhenrain. Es bestand und besteht eine gegenseitige Patenschaft, die heute aber kaum mehr praktisch ausgeübt wird. Früher unterstützte man sich gegenseitig bei Aktivitäten und größeren Einsätzen. Eine unbestätigte Geschichte kursiert, nur noch vage in Erinnerung: Als nach dem Ersten Weltkrieg eine Scheune in der Nachbarschaft von Schloss Unterallmannshausen in Brand geriet, machte sich ein Allmannshauser Feuerwehrmann per Fahrrad durch den Schnee auf den Weg nach Höhenrain, um eine bestimmte Löschpumpe auszuleihen. Bei der Rückkunft war die Scheune wohl schon abgebrannt. Wenn Sie mehr dazu wissen, melden Sie sich gerne!