Die Geschichte von der Mülldeponien in Farchach

Steffe Mair der Chronist, Musiker und Bauer aus Farchach erinnert auf seiner 2. CD an die Geschichte mit der geplanten Müllkippe in Farchach, die ihm Toni Galloth erzählt hatte.

Der Starnberger Kreistag hatte in den 80er-Jahre beschlossen im Landkreis nach Standorten für neue Mülldeponien zu suchen. Toni erinnerte sich, dass auch die beiden SPD Gemeinde- und Kreisrätinnen Erika Laurent und Maja von Rosenbladt damals für die Untersuchung von Farchach als möglichen Standort eintraten. Nach dem Prinzip alle Standorte gleich zu behandeln, verteidigten die beiden GRs die Strategie.

Im Rahmen eines Ortstermins besichtigte eine größere Delegation mit Landrat Wittmann, einigen Kreisräten und Fachleute den geplanten Standort nördlich des heutigen Wertstoffhofs. Die Standorte waren unter anderem auch danach ausgesucht worden, dass wenig Widerstand der Anlieger zu erwartet sei.

Da hatten die Planer die Farchacher falsch eingeschätzt. Sie waren empört über die Ansicht, dass bald täglich hunderte von LKWs durch das schöne Dorf Farchach heizen und die Landschaft vergiften würden. War die Natur doch ihre Lebensgrundlage. Die Farchacher Bauer hatten Angst um ihre Existenz und waren auf äußerste empört. Mit 20-30 Leuten waren sie ebenfalls zum geplant Standort gefahren, um dagegen zu protestieren.

Auch der Bauer Deuflhard vom Beijackl-Hof, der bei Diskussionen meistens ja und selten naja sagte, war dabei. Teufelhardt tobte und schrie den Landrat Wittmann an, dass er diese Mülldeponie “nur über seine Leiche erlauben werde” und drohte ihm mit der geballter Faust.

Die Besichtigung wurde daraufhin abgebrochen und die Delegation zog weiter. Ob der fast handgreifliche Protest vom Beijackl mit dazu geführt hat, dass die Deponie nicht in Farchach gebaut wurde wissen wir nicht.

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Kommentieren (4)

  1. petscy
    26. Dezember 2013 um 9:15

    Was hat sich geändert? Damals haben die Farchner verhindert, dass eine Deponie auf Gemeindegrund entsteht. Doch um welchen Preis? Heute “heizen” sämtliche Gemeindemitglieder ebenfalls durch den Ort mit seinen engen Gefahrstellen. 3 mal die Woche herrscht insbesondere im Frühjahr und Herbst schlichtweg das Chaos am Jägerberg. Ganz zu schweigen von dem Lärm und den “verlorenen” Wertstoffen, die dann in den Gärten zu finden sind. Man fragt sich wirklich was einen GR dazu veranlasst einen Wertstoffhof an eine – noch dazu sehr enge – Stichstraße zu bauen. Aber es ist ja nur Farchach! Liegt übrigens auch mit am nächsten von allen Gemeindeteilen an den Wadlhauser Gräben.

  2. QUH-Gast
    26. Dezember 2013 um 20:02

    Nichts hat sich geändert ! Auch heute werden (statt einer Mülldeponie) die Subventionsmühlen (WKA)an Standorten geplant, wo der geringste Widerstand erwartet wurde.
    Was für ein kolossaler Irrtum!
    Der angeblich am nächsten an den vorgesehenen WKA-Standorten liegende Ort Farchach hat schon ca. 3 km, Mörlbach zum nächsten Windrad ca. 2 km und Harkirchen 1,8 km Abstand zum Orts- und nicht irgendwo zum Waldrand.
    Neufahrn hat bei 15 Häusern des Einheimischenmodells und 2 er Höfe am Aufkirchner- und Mörlbacher Weg nur zwischen 900 und 1000 m Abstand.
    Selbst bei Entfernungsangaben nimmt man es mit der Wahrheit nicht so genau.

    • petscy
      27. Dezember 2013 um 16:13

      lesen hilft! Ich habe nicht behauptet, dass Farchach am nächsten an den WKA-Standorten liegt, sondern nur “mit am nächsten”. Von den 14 Ortsteilen von Berg liegen meiner Kenntnis nach mindestens 9 Ortsteile weiter von den WKA entfernt als Farchach. Sicher sind Ortsteile anderer Gemeinden noch mehr betroffen.
      Aber darum ging es mir in dem Kommentar gar nicht, sondern um die unhaltbaren Zustände für Farchach durch den Wertstoffhof. Aber wenn manche Menschen nur das Wort Windkraftanlage in einem Nebensatz sehen, können sie offensichtlich die Tinte nicht mehr halten.

  3. QUH-Gast
    27. Dezember 2013 um 14:44

    Nicht nur der Abstand zählt Natürlich spielt auch die Himmelsrichtung eine entscheidende Rolle, wenn es um Schlagschatten und Schall geht. Und da kann sich Farchach nicht wirklich beklagen.
    Ganz anders Neufahrn, welches praktisch vernichtet werden wird – ohne wenn und aber. Indes kaum besser ergehen wird es Mörlbach: Auch hier dürfte ein Leben kaum mehr möglich sein. Und nur minimal günstiger steht es um Harkirchen.
    Ein optische Katastrophe wird der Windpark werden für: Aufkirchen und den oberen Teil von Farchach und Kempfenhausen, jeweils mit Panoramablick auf das neue Industriegebiet.
    Überhaupt sollte wohl klar sein: Der massivste Werteinbruch ergibt sich für das edle Kempfenhausen (“Villa mit Windradblick”, Schlagschatten morgens, Lärm abends), wohingegen das abgelegene und eher slum-artige Höhenrain einen ungeahnten Attraktivitätszuwachs verzeichnen wird.
    Was will man mehr?