Die 24. Welle

Die QUH wünscht allen Bergerinnen und Bergern (und allen andren ebenso) ein frohes und friedliches Fest.

Unser letztes Denkmal ist der Stier aus der St. Anna Kapelle in Schloss Kempfenhausen, die natürlich selbst denkmalgeschützt ist. Der Stier findet sich in der leider nur zu besonderen Anlässen geöffneten Kapelle auf dem linken Seitenaltar. Dieser ist  dem heiligen Sylvester gewidmet … weshalb wir an dieser Stelle auch gleich mal einen guten Rutsch ins neue Jahr 2026 anschließen können … und von einem der größten Betrugsfälle der Weltgeschichte berichten:

Heilig:  Sylvester mit seinem Stier

Der heilige Sylvester war der erste aller Päpste. Er gab dem Jahreswechsel seinen Namen. Der Bau des Petersdoms in Rom geht auf ihn zurück. Der Stier ist sein Wahrzeichen. Während eines Disputs mit Rabbinnern opferte einer von ihnen einen Stier. Nachdem Sylvester den Stier wieder zum Leben erweckt hatte, traten die Rabbiner alle zum Christentum über.

Interessant ist auch die nachweislich falsche Geschichte der “Konstantinischen Schenkung”, auf der der Vatikanstaat bis heute beruht. Sylvester soll den damaligen römischen Kaiser Konstantin durch die Taufe von der Lepra geheilt haben, worauf dieser ihm den Vatikanstaat schenkte. Beglaubigt wurde dies in einer Urkunde. In ihr wurde in alle Ewigkeit (“Usque in finem saeculi.”) die Herrschaft der römischen Kirche über Rom, Italien und das gesamte Erdenrund (“urbi et orbi”) niedergelegt. Einziger Nachteil dieser im Mittelalter folgenreichen Schenkung: Wie der deutsche Gelehrte Nikolaus von Kues schon im 15. Jahrhundert beweisen konnte, handelt es sich bei der Geschichte und der Urkunde um eine Fälschung aus dem 8. Jahrhundert. Das war nicht allzu schwer zu belegen, war das Schriftstück, auf dem der ganze Vatikanstaat beruht, doch in einer mittelalterlichen Fassung des Lateinischen abgefasst und die Stadt Byzanz wurde darin fälschlich als Konstantinopel bezeichnet. So hieß sie allerdings erst nach Konstantins Tod im Jahr 337. Die SZ nannte die “Konstantinische Schenkung” einmal den “größten Bluff der Weltgeschichte”.

Papst Sylvester starb am 31.12.335. Was aus seinem Stier wurde, ist in der Kirchengeschichtsschreibung nicht überliefert.

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