Der Spuk, der sich Pegida nennt …

Starnberg zeigte Flagge – wie viele Banner allerdings geschwenkt würden, war nicht absehbar. Der Kirchplatz war vom Eis verzaubert, und so fand man auf dem Gelände der evangelischen Friedenskirche Asyl für die heutige Kundgebung “Starnberg setzt ein Zeichen. Für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft”. Der Starnberger Initiator Rainer Hange bekam im Vorfeld Unterstützung von CSU, SPD, den Grünen, FDP, BMS, den Piraten und dem Ausländerbeirat. Er stellte eine ansehnliche Rednerliste zusammen: Nach der 1. Bürgermeisterin Eva John und dem 3. stellvertretenden Landrat Tim Weidner sprachen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin a.D., und Benjamin Idriz, Imam der Gemeinde Penzberg, sowie der evangelische Pfarrer Dr. Stefan Koch.

Trotz des einsetzenden Schneefalls und winterlicher Klirrkälte versammelten sich geschätzte 350 Teilnehmer auf dem Gelände der Friedenskirche. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten – Lokalpolitik, Pressefreiheit, Freiheit der Rede, der Religion, von Not und von Furcht (Roosevelt wurde hier zitiert), Belastbarkeit des Einzelnen in der Wohlstandsgesellschaft – bekannte man sich gemeinschaftlich – und leidenschaftlich – zu einer offenen Gesellschaft. Imam Benjamin Idriz sprach vom “Spuk, der sich Pegida nennt” und forderte ein angstfreies Nebeneinander aller Religionen. Pfarrer Dr. Koch dachte in seinem lebendigen und intelligenten Schlusswort auch über mögliche Arten der Fortsetzung dieser Kundgebung nach.