Der Optiker

Jochen Reitberger hat seit bald zehn Jahren Jahren sein Geschäft für Brillen und Kontaktlinsen in Berg. Wenn er nicht gerade Kunden berät oder seiner Familie Zeit widmet, ist er Stammgast bei BergSpektiven und in der Skigymnastik.


Jochen Reitberger vor seiner Stromzapfsäule

QUH: Wie wird man eigentlich Optiker?
Jochen Reitberger: “Meine Berufsbezeichnung lautet offiziell Augenoptikermeister, d.h. dieser Beruf ist ein traditioneller Handwerksberuf mit 3 Jahren Lehrzeit, Gesellenprüfung und später der Möglichkeit zur Weiterbildung zum Meister. Die bestandene Meisterprüfung ist auch die Voraussetzung zur Führung eines eigenen Optikergeschäftes. Für den Start in die Ausbildung ist ein Realschulabschluss sinnvoll und Interesse an so vielschichtigen Themen wie Physik, Handwerk, Mode und Verkauf.”

QUH: Was machst du denn so den ganzen Tag? oder: Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei dir aus?
Jochen Reitberger: “Espressotrinken, Brillen verkaufen und den REWE-Kunden beim Einparken zusehen.
…ich nehme an, so denkt so mancher über meinen Job.Der sieht allerdings ganz anders aus.
Über Nacht werden uns vom Hersteller die Gläser geliefert, die wir möglichst im Laufe des Vormittags in die Brillenfassungen einschleifen. Außerdem bestellen wir, reinigen, biegen und putzen Brillen, führen Beratungsgespräche. Wir erledigen viele administrative Tätigkeiten, möglichst während der Geschäftszeit und führen viele Telefongespräche… d.h. es passiert viel nebenbei, ohne dass unsere Kunden viel davon mitbekommen.”

QUH: Ein schönstes/schlimmes/beeindruckendstes Erlebnis?
Jochen Reitberger: Das klingt etwas gespreizt, aber ich erlebe hier viele schöne und beeindruckende Erlebnisse, nichts Großes, dafür aber Erfreuliches.”

QUH: Was ist das Besondere, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Jochen Reitberger: “Inzwischen übe ich meinen Beruf seit über 30 Jahren aus, 8 Jahre davon in Berg. Es gab noch keinen Tag, an dem ich nicht gerne in mein Geschäft gegangen bin.
Meine Kunden würde ich als angenehm anspruchsvoll bezeichnen. Ich habe immer viel zu tun, und doch ist immer Zeit für ein persönliches Gespräch.
Was mich immer wieder stolz macht, ist, wenn ich im Biergarten der “Post” sitze und die Gäste Brillen von mir auf der Nase haben.”

QUH: Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Jochen Reitberger: Anfangs war Optiker mein Traumberuf. Nach meiner Lehre habe ich meinen Beruf immer wieder in Frage gestellt und habe unterschiedliche Jobs ausprobiert, bin aber immer wieder in die Optiker-Schiene zurückgekehrt.
Mit meinem eigenen Geschäft habe ich mir meinen Traumberuf selbst geschaffen. Einen schöneren kann ich mir nicht vorstellen.”

QUH: Bist du politisch aktiv?
Jochen Reitberger: “Ich würde mich als unpolitisch bezeichen, bin aber QUH-Sympathisant. Ein wichtiges Stichwort für mich ist Nachhaltigkeit und ich versuche mein Leben privat wie geschäftlich zukunftsorientiert auszurichten.
Das ist sicher auch ein Grund, weshalb ich viele Strecken mit meinem Elektroauto zurücklege und neuerdings auch vor meinem Geschäft eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge installiert habe.”