Die Sonne scheint nicht mehr, die Berger allerdings sind immer noch oder auch erst jetzt im Urlaub. So zum Beispiel eigentlich auch Rupert Steigenberger, der jedoch einen Teil seines „Erholungsurlaubs“ im Rathaus verbringt. Der 3. Bürgermeister, Gemeinderat seit 1996, sitzt diese Woche als Urlaubsvertreter auf dem Bürgermeisterstuhl von Rupert Monn. Wir stellten ihm dieselben Fragen wie seinem Vorgänger Karl Brunnhuber, der als 2. Bürgermeister die letzten beiden Wochen an der Reihe war.
König für eine Woche: Rupert Steigenberger
QUH: Rupert, du sitzt derzeit im Bürgermeisterzimmer im Rathaus und machst den zweiten Teil der Urlaubsvertretung von Rupert Monn. Was hast du da so zu tun?
Rupert Steigenberger: Im Prinzip natürlich das Gleiche wie der 2. Bürgermeister – es kam lediglich noch ein Fall im Bauamt dazu, der besprochen wurde. Und wir haben eine neue Auszubildende, die wir zur Begrüßung durchs Rathaus geführt haben. Allerdings sind diese Woche einige Briefe aus der Gemeinde Schäftlarn gekommen, wegen der Windkraftanlage. Leider ist den Leuten noch nicht klar, dass momentan überall Windkraftanlagen im Abstand von 600 m zur Wohnbebauung errichtet werden dürfen. Eine Regelung, dass größere Abstände eingehalten werden müssen, ist nur über einen ergänzenden Teilflächennutzungsplan möglich, wie wir es derzeit tun.
QUH: Was ist die wichtigste Amtshandlung während dieser Zeit?
Rupert Steigenberger: Richtig wichtig ist nichts. Am wichtigsten ist einfach, dass jemand da ist, falls doch etwas Wichtiges kommen sollte, und dass die Routine erledigt ist, wenn der 1. Bürgermeister zurückkehrt.
QUH: Du sitzt jetzt zum dritten Mal hier – ist es schon einmal vorgekommen, dass der Bürgermeister eine Entscheidung von dir rückgängig gemacht hat?
Rupert Steigenberger: Nein (energisches Kopfschütteln) – das ist bisher noch nicht vorgekommen.
QUH: Würdest du den Bürgermeisterstuhl gerne dauerhaft mit dem Stuhl tauschen, auf dem du als Architekt und Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt in Ingolstadt sitzt?
Rupert Steigenberger: (lacht. ) Die Vertretung mache ich sehr gerne, weil man auch in der kurzen Vertretungszeit einen Einblick bekommt, wie intensiv ein Bürgermeister über seine Gemeinde informiert ist und wie vielfältig dieses Amt ist. Die Frage lautet ja, ob ich den Bürgermeisterstuhl tauschen will, deshalb die Antwort: Tauschen möchte ich im Moment noch nicht, dazu habe ich an meinem derzeitigen Amt in der Staatlichen Bauverwaltung noch zu viel Freude. Auch bin ich überzeugt, dass wir mit unserem Rupert Monn einen sehr guten 1. Bürgermeister haben. Wie das in der weiteren Zukunft aussieht, kann ich aber heute noch nicht sagen. Ein interessantes Amt ist es auf jeden Fall.
QUH: Du wirst also nächstes Jahr nicht kandidieren?
Rupert Steigenberger: Nein!!! (grinst ebenfalls)
QUH: Lieber Rupert, vielen Dank für das Interview!