Sauber! Das Wasser in Berg

Enterokokken im Trinkwasser. Keine schöne Nachricht für die Wassergewinnung Vierseenland gKU, die nach einer Probenentnahme am 17.10. vom Landratsamt ein Schreiben bekam, in dem angeordnet wurde, in weiten Teilen des Landkreises das Trinkwasser zu chloren. Die Bevölkerung der Gebiete,  die vom Brunnen 2 Unterbrunner Holz versorgt werden, wurde aufgefordert, trotz mittlerweile “einwandfreier Ergebnisse” bis zum 11.11. das Trinkwasser abzukochen. Berg ist zum Glück nicht betroffen.
Woher kommt eigentlich das Berger Trinkwasser?

Wasserschutzgebiet Brunnen

Sauberes Trinkwasser – ein teures Gut

Die Gemeinde Berg unterhält drei eigenen Trinkwasserbrunnen, um das Gemeindegebiet zu versorgen – sie stehen im Manthal, in Höhenrain und im Pfaffental, wobei etwa 80 % unseres Wassers aus dem Pfaffental kommen.  Das Trinkwasser wird von den Brunnen aus in die Hochbehälter in Aufkirchen, Mörlbach und Attenhausen gepumpt, von wo aus es über das natürliche Gefälle durch die Leitungen in die Privathaushalte fließt. Die Hochbehälter und das ca. 100 km Leitungsnetz werden ständig saniert und an den Stand der Technik angepasst.

Brunnen Höhenrain

Der Brunnen in Höhenrain, ganz in der Nähe des alten Pumphäusls am Quellenweg

Brunnen Harkirchen

Der Brunnen im Manthal

Als Ersatz für den Höhenrainer Brunnen, der möglicherweise im Einzugsgebiet einer Altlastdeponie steht, wird ein neuer Brunnen gesucht. Die Betriebserlaubnis für ihn ist beschränkt, und bei einem Ausfall des Brunnens im Pfaffental wäre die Trink- und Löschwasserversorgung der Gemeinde nicht mehr gewährleistet. Eine Erkundungsbohrung beim Stauwehr an der Sibichhauserstraße war allerdings nicht erfolgreich. Eine Alternative findet sich möglicherweise im Wald im nördlichen Gemeindegebiet.

Die Wasserwerte werden regelmäßig kontrolliert, die Inhaltsstoffe liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Das Trinkwasser ist naturbelassen und wird nicht zusätzlich aufbereitet.

Brunnen Pfaffental

Unser leistungsfähigster Brunnen im Pfaffental

Schon 1811 wurden die Vorzüge der Quelle im Pfaffental in einem kleinen Bändchen beschrieben:

Am östlichen Ufer des reizenden Würmsees, 1/4 Stunde südwärts von Allmannshausen wenige Schritte vom Ufer in einem angenehmen Buchenhaine, in welchem das anmutige Pfaffenthal liegt, findet man eine Mineralquelle, welche gegen 50 Schritte längs dem Gestade und noch weit in den See hinein sich ergießt, und den Kies und das Wasser des letzteren rötlich und braun färbt. Dieses Mineralwasser hat einen dintenhaften Geschmack und setzt vielen braungelben Ocher ab. Dermaßen liegt diese Quelle ohne allen Schutz und so, dass sie beim Anschwellen des Sees überschwemmt werden kann. Sie gehört, so wie Allmannshausen dem Grafen Rambaldi. Diese Gegend ist die schönste am Starnberger- oder Würmsee, nur 7 Stunden von München entfernt, und es könnte hier mit sehr wenigen Kosten eine Badeanstalt etabliert werden.

Allgemeine geographische Ephemeriden. Verfasset von einer Gesellschaft von Gelehrten und herausgegeben von Friedrich Justin Bertuch, 34. Band, Weimar 1811