Das Kreuz mit dem Kreuzweg

Große Pläne um die Ortsmitte Aufkirchen – in der letzten Gemeinderatssitzung
wurde der Antrag auf einen Grundsatzbeschluss über die Platzgestaltung und
Straßenführung rund um den Gasthof zur Post verhandelt.

Angedacht ist: Der Kreuzweg soll von der obersten Station aus nicht mehr am
Kloster und an der Kirche vorbei, sondern direkt auf die Staatsstraße
führen. Die Straße würde dann unterhalb des Biergartens verlaufen. Im Zuge
dessen könnte man sich an eine attraktive Platzgestaltung zwischen Kirche,
Kloster und Gasthof machen und dort den Verkehr beruhigen.

Das sagten die Parteien dazu – in alphabetischer Reihenfolge:

Bürgergemeinschaft:

Wir haben hier die einmalige Chance zu einer Veränderung der Dorfmitte
Aufkirchen. Wir könnten die Verkehrsführung beruhigen und den engen Kreuzweg entzerren. Zusätzlich könnten Parkplätze entstehen. Wir müssen uns grundsätzlich entscheiden, ob wir eine solche Veränderung wollen. Jetzt wäre der einzig zulässige Zeitpunkt. Es wäre ein Riesengewinn für die Gemeinde. Wir, der Rat, müssen uns einig sein, ob wir das wollen, dann müssen wir die Machbarkeit prüfen. Eine Freiflächengestaltung wird sowieso benötigt. (Reiser und Steigenberger)

CSU:

Hier bietet sich uns eine historische Chance, sonst bleibt alles in den
nächsten 100 Jahren so, wie es ist. Die Verkehrsführung dort oben stammt aus der Zeit der Postkutsche. Vor den Läden ist nur Chaos. Durch den Umbau der Post entsteht sowieso eine Großbaustelle. Zudem ist es an der Zeit, einmal etwas für Aufkirchen zu tun, nachdem so viel Geld für Höhenrain ausgegeben wurde. (Eisenhut, Applaus von der Bürgergemeinschaft)

EUW:

Der Blick von Süden her wäre sehr beeinträchtigt. Wir müssen bedenken, dass das Niveau der Staatsstraße gehalten werden muss. Dahinter gäbe es zum Biergarten hin einen steilen Anstieg. Inwieweit bringt eine Verlegung der Wegeführung und ein solch massiver Eingriff in den Hangbereich (Landschaftsschutzgebiet) eine Verbesserung der Verkehrssituation und eine Verbesserung gestalterischer Art? (Monn)
Da Ganze wäre positiv für Aufkirchen. (Birndorfer)

FDP:

Ist so viel Aufwand wegen ein paar Parkplätzen gerechtfertigt? (Sokolowski)
Eisenhut darauf: “Das wird doch nicht wegen der Parkplätze gemacht! Hier
geht es um Dorfplatzgestaltung!”

Grüne:

Die angeblich “kleine” Veränderung ist Etikettenschwindel. Man baut nur
autogerecht und pflastert in Salamitaktik alles zu, dabei geht in absehbarer Zeit sowieso das Benzin aus. Das Landschaftsschutzgebiet muss erhalten werden. Der Eingriff wäre zu massiv und richtet sich gegen die Aufkirchener Bürger. (Jäger)

SPD:

Man sollte die Finger von der Straße lassen, der Blick von Süden würde zu
sehr verändert. Die Umgestaltung stellt eher eine Zerstörung des Ensembles dar als einen Gewinn. Außerdem sollte man keine Ortsteile gegeneinander ausspielen (das galt Eisenhut).
Nicht der Kreuzweg stellt das Verkehrsproblem dar. Eine neue Straße würde den Verkehr nur erhöhen. (Brunnhuber)
Der Umbau hätte zu wenig Vorteile im Verhältnis zum Aufwand. Wie sieht es mit der Finanzierung aus? (Streitberger)

Überparteiliche:

Keine Äußerung.

Die Rechnung ohne den Wirt kann man auch nicht machen: Andy Gröber steht dem Ganzen wohl grundsätzlich positiv gegenüber, würde sich aber finanziell nicht einbringen und fürchtet um den geplanten Zeitrahmen für seinen Umbau.

12 Räte stimmten dem Antrag zu.
Nun muss zunächst mit dem Kloster und dem Straßenauamt gesprochen werden. Eine Präsentation, auch alternativer Planungen, für die Bürger wäre wünschenswert.

Wie immer Dank an H-P. Höck für die Bilder! Dort gibt es übrigens auch viele Aufnahmen vom Höhenrainer Jubiläum zu kaufen…

Kommentieren (1)

  1. ammer
    29. Juli 2007 um 20:32

    Das Votum der Klosterschwestern Im Gespräch des Bürgermeisters mit den “Unbeschuhten Karmelitinnen” hat sich herausgestellt, dass diese nicht daran denken, am Verlauf des Kreuzweges etwas ändern zu lassen. Damit ist das Thema vom Tisch. Bleiben die wunderbaren Luftbilder von Aufkirchen, die allein es rechtfertigen, dass wir den Bericht weiter im Blog lassen.