Das 5. Bäumchen: die Eschen-Allee ins Nirgendwo

Das heutige “Bäumchen” ist gleich eine ganze Allee. Bis vor ein paar Jahren standen von ihr nur noch einige alte Restbäume nahe dem Graser, dem Bauernhof in Aufhausen. Dann begann der  bereits im gestrigen Artikel erwähnte Berger Großgrundbesitzer, der sich vorbildlich um seine Wälder kümmert – mit der Aufforstung der Allee, die heute recht schön und ansehnlich den Höhenzug über Aufhausen ziert.

Die wiederaufgeforstete Eschenallee von Aufhausen

Auch diese Bäume beschäftigten, als sie 2011 gepflanzt wurden, den Gemeinderat (vgl. das QUH-Archiv: https://quh-berg.de/wumpi-und-das-mastkreuzpendel-die-12-gemeinderatssitzung-34621862/). Denn sie erfüllen keinerlei Zweck, sie führen nirgendwo hin, stehen also nur da, weil hier früher schon einmal Bäume standen. Der Gemeinderat vermutete dahinter eine böse Absicht des Berger Kaufmanns Siegfried G., die aber bis heute nicht erkennbar wurde. Der Weg führt nirgendwo hin, ist nicht so richtig öffentlich, sieht aber schön aus.

Aus dem QUH-Archiv von 2011: Die Aufhauser Eschenallee wird gepflanzt

Die Allee, die von niemandem als dem Grundstücksbesitzer befahren wird (und auch der wird selten hier gesehen), ist so sinnlos, wie sie derzeit da steht, einfach nur schön. Und genau so bezeichnete Immanuel Kant die wahre Schönheit: als “interesseloses Wohlgefallen”.

Der Beginn der Allee beim Huber Schorsch hinter dem Hof

Weit hinter der Allee steht unzugänglich auf einer Weide eine kleine Kapelle, zu der die Allee vielleicht einmal geführt hat. Selbst der Weg dorthin ist heute unter Weiden verschüttet. Niemand kann zu ihr. Gerade in diesem Fall ist der Blick aus dem All auf unsere Berger Bäumchen besonders aufschlussreich. Sie finden den Blick aus dem Weltraum auf  Aufhauser Eschen-Allee hier:
https://www.google.de/maps/@47.9465075,11.3616867,311m/data=!3m1!1e3

Mit Google Maps (Link siehe oben)  auf Aufhausen blicken

Nach so viel unverhoffter Schönheit zum traurigen Teil der Geschichte: So hübsch die neue Allee ist, so bedroht ist sie. Wie die Ulmen (vgl. unseren Artikel vom 2.12. https://quh-berg.de/das-2-baeumchen-die-jaeger-ulme/) sind auch die Eschen – selbst so junge wie in Aufhausen – europaweit vom Aussterben durch eine aggressive Pilzart bedroht. Doch dazu ein anderes Mal bei einer anderen Esche.