Das 21. Wässerchen gibt es nicht immer. Aber wenn es mit Wasser gefüllt ist, ist es segensreich und rettet mehrere Ortschaften in Berg vor der Katastrophe. Sprich: Heute geht es nicht um die ernährenden, nutzenden, rettenden oder schönen Aspekte des Wassers, sondern um die Gefahr, die es darstellt, wenn es nur ein paar Zentimeter zu hoch steht.
Das Lüßbach-Stauwehr
Bis zum Jahr 2006 führte der Lüßbach, der die Landschaft in der zweiten Reihe hinter dem Starnberger See in den letzen Jahrtausenden geprägt hat, immer wieder zu verheerenden Überschwemmungen. Dann wurde hier das Wehr erbaut, das bei Bedarf (also Hochwassergefahr) die Fluten zurückhalten kann. Der hier aufgestaute Lüßbach ist der drittgößte Zufluss des Starnberger Sees.
Seit 2006 gibt es das Stauwehr am Lüßbach bei Schwabbruck an der Grenze zu Münsing. Im Hochwasserfall können hier durch kontrolliertes Überschwemmen des Waldgebietes 540.000 Kubikmeter Wasser aufgestaut werden. Die Folge sind zwar Mückenplagen in anschließenden Wärmemonaten, aber zumindest keine Katastrophen. Wie das Wehr funktioniert, belegen zwei Fotos aus dem Jahr 2013. Am 2. Juni des Jahres sah es hinter dem Stauwehr noch so aus:
Der Wald hinter dem Stauwehr noch begehbar
Später wurde auf Geheiß der Feuerwehr der Damm geschlossen, weshalb der Weg an der gleichen Stelle nur einem Tag später völlig verschwunden war.
Der Wald hinter dem Stauwehr einen Tag später, am 3. Juni 2013 bei Hochwasser und mit gestautem Wasser
Wie groß das Gebiet ist, das hier geflutet werden kann, belegt diese Luftaufnahme:
Das Hochwasserrückstaugebiet im Wald zu Münsing (Foto: Höck)