Das 17. Bänkchen

Unser 17. Bänkchen gibt Gelegenheit, über die Frage nachzudenken, ob ein profanes Sitzgerät politische Aussagen machen kann? – Dabei ist der Blick von dieser Bank, obwohl er dem Besitzenden weder Alpen noch See zeigt, so schön wie kaum einer in der Gemeinde … und genau das ist das Problem …

Die Staatsstraße im Rücken … die Landschaft vor Augen

Genießen Sie die Aussicht, solange es sie noch gibt

Denn genau da, wo von der Bank aus der Blick den Hügel hinunter bis ins Lüßbachtal hinab schweift, wird nach dem Willen der Gemeinde und der großen Mehrheit der gewählten Gemeinderäte das neue Wohnzentrum an der Osterfelderstraße entstehen. Ein großes Projekt, das bezahlbaren Wohnraum für Berger Familien und Geflüchtete bereithalten soll und vom “Verband Wohnen” errichtet werden wird, dem der Gemeinderat dafür gerade einen niedrig verzinsten Millionenkredit in Aussicht gestellt hat. Das Grundstück, das der Gemeinde gehört, wurde dazu dem Verband in Erbpacht überlassen. Obwohl die architektonischen Entwürfe nicht völlig überzeugt haben, ist das Projekt auf den Weg gebracht: Ja, in Berg wird bezahlbarer Wohnraum entstehen! Der Blick aus der Vogelperspektive sieht dann so aus:

Das geplante und genehmigte Wohnzentrum an der Osterfelderstraße © Visualisierung: Grassinger Emmrich Architekten

… von unserer Bank aus dürfte man dann auf den Balkon des Mittelgebäudes im zweiten Stock sehen. – Ja, es gab viele Diskussionen um das Projekt. Der Verfasser dieser Zeilen war bis zum Schluss nicht überzeugt, dass ausgerechnet an dieser Stelle ein so riesiger Komplex entstehen sollte, vor allem da auch das Grundstück auf der Straßenseite gegenüber der Gemeinde gehört. Es gab sogar Parteiaustritte aus der QUH, weil wir nicht mehrheitlich gegen, sondern für das Projekt stimmten.

Da die Reize der Bank also bald hinfällig sein werden, ersparen wir uns heute die Erörterung ihres Zustands: Eine Bank für Sozialromantiker.