Betreutes Wohnen

Die ehemalige Gemeinderätin Erika Laurent, die im Ökumenischen Kranken- und Altenpflegeverein Aufkirchen/Berg e.V. engagiert ist, berichtet heute auf Einladung der QUH freundlicherweise als Gastreporterin für unser Blog über die öffentliche Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag. Here goes:


Wolfgang Dietz und Bürgermeister Monn

“Das Thema lockte am Freitag, den 20. März 2009 um 19.30 Uhr ca. 70 Interessierte in das Evangelische Gemeindezentrum nach Berg. Nachdem die Vorstandswahlen abgeschlossen waren – geleitet von Pfarrer Piotr Wandachowicz -, stellte Bürgermeister Rupert Monn die Pläne des Architekturbüros Schinhart/Höss/Amberg vor und erläuterte eingehend das neue Projekt. In den 3 neuen Häusern am nördlichen Ortsausgang von Berg werden 26 barrierefreie Mietwohnungen für ältere Mitbürger entstehen in einer Größe von 44 bis 70 qm. Bauherr ist der Zweckverband für den Sozialen Wohnungsbau in Starnberg – Baubeginn Juli 2009. Bezugsfertig könnten die Wohnungen 1 1/2 Jahre später sein. Es gibt bereits eine Reihe von Interessenten für dieses Projekt. Die Gemeinde kann 80% mit Bürgern aus Berg belegen, die restlichen Wohnungen sind für Bürger aus anderen Landkreis-Gemeinden vorgesehen.

Wichtig zu wissen ist: «Betreutes Wohnen» ist kein Heim. Alle Bewohner leben dort selbstbestimmt, eigenverantwortlich und in völliger persönlicher Freiheit. Gleichzeitg besteht aber die Möglichkeit, Betreuung in Anspruch zu nehmen. Für diese Betreuungsangebote wird monatlich eine noch festzulegende Betreuungspauschale erhoben. Wenn jemand pflegebedürftig ist oder wird, hat er die freie Wahl, für welchen Pflegedienst er sich entscheidet.

Besonders ermutigend war das Beispiel aus Inning. Dort betreut die Nachbarschaftshilfe e.V. ihr Betreutes-Wohnen-Projekt seit August 2008 mit großem Erfolg und viel Freude.
Pfarrer i.R. Wolfgang Dietz (Sohn der Vereins-Mitbegründerin Dr. Christa Wagner) zeigte u.a. Fotos aus Inning und erzählte auch aus seiner langjährigen seelsorgerischen Arbeit, dass die Bewohner immer wieder betonten: «Ach, hätten wir uns doch schon viel früher zu einem Umzug entschlossen». Die Mühen in einem nicht-altersgerechten Haus oder einer Wohnung sind mit zunehmendem Alter immer schwieriger zu bewältigen – in dem neuen Wohnprojekt gehören diese Sorgen der Vergangenheit an.

Der Ökumenische Kranken- und Altenpflegeverein wird sich im neugewählten Gremium nun intensiv mit dem Konzept des neuen Projekts BETREUTES WOHNEN beschäftigen. Es gibt schon eine ganze Reihe von Ideen. Diese reichen von regelmäßigen Bürozeiten im Hause über gemeinsame Frühstücks- und Kaffeerunden bis hin zu Singabenden, Kamingesprächen, Lesezirkeln, Filmvorführungen und vieles mehr. Das Haus soll den Bewohnern ein freudvolles, angenehmes und würdevolles Leben im Alter ermöglichen. Hier soll ein Zuhause entstehen, in dem Wärme, Respekt und ein liebevolles Miteinander Vorrang haben.”

Wir danken Erika Laurent für diesen Beitrag.
Die QUH bat auch das BRK um Stellungnahme.

Der Verein sucht übrigens – das hat NICHTS mit dem Betreuten Wohnen zu tun – für den Ambulanten Dienst eine/n exam. Krankenschwester/Krankenpfleger auf 400 €-Basis – später Festanstellung möglich. Auskunft: Frau Stifter, 50011.
Es sind täglich, derzeit von 11 Pflegekräften, im Durchschnitt 35 Patienten zu pflegen – je nach Pflegestufe mehr oder weniger intensiv und aufwendig. Außerdem gibt es einen regelmäßigen Besuchsdienst für Kranke und ältere Alleinstehende.

Fotos: Iradj Teymurian