Sebastian Hess
Sebastian Hess, Berger Cellist und Mitinitiator von Marstall Classics, ist heute Abend “Local hero” und verrät Persönliches über Emotionalität, Glücksmomente und seine musikalischen Vorlieben. Und vielleicht auch ein bisschen mehr …
Christian Gansch
Im Anschluss erklärt Christian Gansch, Dirigent, Autor, Coach, was Unternehmen von Orchestern lernen können.
Christian Kalinke moderiert wie gewohnt die Bergspektiven im Gasthof Die Post, heute Abend ab 19:30. Eintritt frei, Spenden willkommen.
Tja, das waren noch Zeiten…. Ein (SElbst-)Kommentar von Ehentellerl Sebastian H. ist aus Versehen auf die Titelseite der QUH gerutscht:
“(c) Dorothe Fleege & MM
“Struktur und Sinnlichkeit in kammermusikalischer Vollkommenheit
Ist es ein Privileg, musikalische Meilensteine live erleben zu dürfen? So fundamentale Kompositionen wie die „Goldberg-Variationen“ von Johann Sebastian Bach strahlen durch ihre Einzigartigkeit an und für sich schon mit enormer Kraft. Hat man das Glück, solche Werke, in meisterhafter Könnerschaft musiziert, gemeinsam mit den Interpreten neu für sich im Konzert hören und entdecken zu können, dann gelingt ein großer Abend, dann darf man sich als Zuhörer getrost privilegiert fühlen.
Und da sind die Musikfreunde rund um den Starnberger See gleich doppelt gesegnet sprich privilegiert, denn sie müssen nicht extra nach München oder gar zu den Salzburger Festspielen reisen. Sie können kammermusikalische Sternstunden in unmittelbarer Nähe mit den Künstlern bei den Marstall Classics genießen. Das scheint sich aber wohl immer noch nicht bei allen Klassikliebhabern herum gesprochen zu haben. Da sitzen drei Solisten der absoluten internationalen Spitzenklasse an den Pulten und die Zahl der Zuhörer ist recht überschaubar. Schade für alle, die diese Chance verschenkt haben. Ein Geschenk jedoch für die anwesenden Zuhörer.
Eine langjährige künstlerische Freundschaft verbindet Meistercellisten Sebastian Hess mit Ausnahmegeiger Benjamin Schmid, der als sensibler, mit subtiler Filigranität musizierender Solist bei den renommiertesten Spitzenorchestern höchste Wertschätzung genießt. Hess und Schmid, im Marstall mit fesselnder Intensität und Tiefe aufeinander zu musizierend, ha-ben sich eine kongeniale Partnerin gesucht. Neu im Trio der Künstlerpersönlichkeiten ist erstmals die Bratschistin Veronika Hagen, die nicht nur als Mitglied des Hagen-Quartetts, sondern auch als Viola-Solistin mit durchgängiger Konstanz zur internationalen Elite zählt. Mit ihrem kupfergold schimmernden, warmen, satten Bratschenton ergänzen sich drei Musi-kerherzen zu einem einzigen, homogenen Bach’schen Pulsschlag, der Transparenz, Reife und spürbare Sinnlichkeit vereinen kann. Das klingt dann wie ein kleines Wunder.
Auf Basis der Transkription des Klavierwerkes für Streichtrio von Dimitri Sitkovetsky haben sich die Schmid, Hess und Veronika Hagen eine Fassung erarbeitet, die ein Höchstmaß an mithörbarer Klarheit der Struktur ermöglicht. Für das in der Großdisposition zweiteilig angelegte Variationswerk sichern sie damit, symmetrischen Aufbau, schematische Binnengliederung und komplexe Stimmführung stets durchhörbar zu machen. Völlig individuell im Aus-druck verleihen sie dazu jeder der 30ig Variationen ein ganz eigenes Timbre, einen ganz einzigartigen Seelenzustand. Mit welcher Leichtigkeit sie zwischen Sanftmut, Melancholie, Schmerz und Zuversicht hin und her changieren können verblüfft genauso, wie der Charme und Witz, der auf einmal durch den komplexen Notentext blitzt. Exemplarisch dazu, dass es – wie in Variatio 19 geschehen – möglich ist, Streicher-Pizzicato solchermaßen himmlisch leicht in den Äther zu tupfen, das Klang im Raum einfach zu schweben beginnt.”