Klebstoff schnüffeln statt Essen kochen, auf der Straße schlafen statt in einem bequemen Bett – so sieht der Alltag der Straßenkinder aus, um die sich Lothar Firlej kümmert. Der ehemalige Fußballabteilungsleiter der FT Starnberg engagiert sich für das Projekt NGUVU Edu SPORT: www.nguvuedusport.com. Christian Kalinke, der Initiator von BergSpektiven, konnte ihm nach der letzten Veranstaltung zum Thema Ernährung einen Spendenscheck über 2.500 € für seine Initiative überreichen. Wir stellten Lothar Fragen über seine Arbeit in Afrika.
Lothar Firlej mit ein paar seiner Schützlinge
QUH: Lothar, was machst du in Afrika?
Lothar Firlej: Mit dem Projekt NGUVU Edu SPORT Programm, das seit 1 1/2 Jahren besteht, unterstütze ich benachteiligte Kinder und Jugendliche im Slum-Viertel Juja/Gachororo, 35 km nordöstlich von Nairobi, mit einer modernen, ganzheitlichen Lernmethode in Verbindung mit Fußball/Sport als Instrument für Respekt, Toleranz, Fair-Play. Wir wollen Life-Skills und positive Werte vermitteln, individuell fördern und stärken für eine bessere Zukunft. Für die Basis und die Durchfuehrung arbeitet das NGUVU Edu SPORT Projekt mit 10 Partnerschafts-Grundschulen im Slum von Juja/Gachororo und zusammen mit der Universität JKUAT in Juja, um den Kindern und Jugendlichen, unabhängig von Ihrer Nationalität, Kultur, Religion, Stamm oder Hautfarbe, ein sicheres Umfeld in sozialen Brennpunkten zu geben. Sei einem Jahr habe ich 10 km weiter von Juja/Gachororo in Thika ein Rehabilitationsprogramm für Straßenkinder eingeführt, um ihnen täglich zu essen (Frühstück/Mittagessen), Kleidung, ein Aktivitätsprogramm durch Sport und ein sicheres Umfeld zu geben. NGUVU Edu SPORT Programm basiert auf 2 Säulen, dem Ferienprogramm, der Strassenfussball-Liga mit 100 Teams, Maedchen/Jungen, U10, U12, U14 und fast 1000 Teilnehmer/in.
QUH: Wie hat es dich überhaupt nach Afrika verschlagen?
Lothar Firlej: Ich hatte vor fast 6 Jahren als damaliger Fußball-Abteilungsleiter der FT Starnberg 09 eine Sammel-Aktion für Kinder in Afrika gestartet, mit Fußballschuhen, Fußbällen und Trikots. Dann hat es mich persönlich interessiert, diese sozialen Projekte, 3 Waisenhäuser von Sr. Luise, seit 1958 in Afrika als Dominikanische Missionarschwester, aus Niederbayern, zu besuchen und kennenzulernen. Dabei habe ich sofort gespürt, ich kehre zurück nach Afrika, nach dem Sprichwort: Ist man einmal von diesem Afrika-Virus infiziert, kehrt man wieder zurück nach Afrika! Ich habe 1 Jahr später mein Hab und Gut verkauft und verschenkt und bin vor 4 Jahren nach Afrika gegangen. Ich habe die ersten 1 1/2 Jahre ein Ausbildungszentrum in Juja geleitet und vor 1 1/2 Jahren dann das Projekt NGUVU Edu SPORT Projekt ins Leben gerufen, um meiner wahren Mission/Passion nachzugehen, eben um wirklich den Ärmsten der Armen, vorzugsweise benachteiligten Kindern, zu helfen und sie zu unterstützen.
QUH: Wie lebst du dort?
Lothar Firlej: Ich lebe seit 4 Jahren sehr einfach und bescheiden im Emmanuel Center, einem Waisenhaus mit 45 Waisenkindern in Juja/Gachororo.
QUH: Wie kommt es, dass BergSpektiven dich unterstützt?
Lothar Firlej: Es entspricht der Gemeinnützigkeit von BergSpektiven , durch Fußballl/Sport, Kinder und Jugendliche mental und motorisch auf das Leben vorzubereiten.Es war BergSpektiven ein Anliegen, das sowohl in Berg als auch in einem Entwicklungsland zu tun. Da Christian mich von meiner Tätigkeit bei der FT 09 kannte und meine Passion, war es ein naheliegender Gedanke.
QUH: Danke für das Gespräch, Lothar.
Näheres finden Sie unter http://bergspektiven.de/gemeinnutzen_kenia.html