Gestern gab es hier im QUH-Blog etwas über den Mond … heute ist die Sonne dran: Genauer gesagt der Sonnenhof, seit einiger Zeit eines der architektonischen Krisengebiete der Gemeinde (vgl. unseren Bericht: https://quh-berg.de/dunkle-wolken-ueber-dem-sonnenhof/ ). Das Problem einer möglichen intensiven Bebauung mit ungenügender Erschließung war seit Jahren bekannt. Nun müssen die Anwohner die Konsequenzen ertragen.
Das neue Berg
Politisch ist die “Verdichtung” von Ortsteilen eher gewünscht: Statt den Außenbereich weiter zu verbauen, sollen im Ortsinneren Bauflächen geschaffen werden. In Berg führt diese “Verdichtung” inzwischen dazu, dass buchstäblich “alles dicht” ist: Am Sonnenhof, wo großzügiges Baurecht existiert, aber die Infrastruktur nicht für Neubaugebiete ausgerichtet ist (enge Schotterwege), führt dies inzwischen regelmäßig zum Verkehrsinfarkt.
Susanne B. veröffentlichte folgendes Video eines beliebigen Wochentages:
Ein Arbeitstag am Sonnenhof (Video bitte anklicken!)
Susanne schrieb dazu: “So sieht es aus am Sonnenhof in Berg. Unsere tägliche Realität. Autos überall. Verdichtung der Wohnfläche auf das Sechsfache. Garagen, in die keine Autos reinpassen, zu klein geplant, zu große Autos. Müllautos, Rettungswägen, Feuerwehr? Keine Chance, durchzukommen. Grandiose Fehlplanung.“
Außerdem machen die Anwohner der Gemeinde massive Vorwürfe. Dieser waren bei der Planung leider die Hände gebunden. Sie konnte höchstens darauf achten, dass genügend Stellplätze geschaffen werden. Wenn, ja wenn das der Fall sein sollte (wovon man auszugehen hat. Anwohner behaupten allerdings, die Häuser seien mit mehr Grundfläche im Netz angeboten worden, als in den Plänen vermerkt war, sodass eigentlich mehr Stellplätze nötig gewesen wären. / Wir können das nicht überprüfen), dann sind die Stellplätze zumindest so klein, dass zwar ein Auto heutiger Größe hineinpasst (siehe das obige Foto), aber dann der Fahrer das Auto nicht mehr verlassen könnte. Dafür sind die Auffahrten pflegeleicht gestaltet und die Architektur ist auf dem neuesten Stand (dazu morgen mehr Beispiele).
Dorfidylle am Sonnenhof
Schon ärgerlich, wenn der neue Q7 nicht in die neue eigene Garage passt… Tja, wenn man dann noch bedenkt, dass jedes Wohnsilo da wohl einen ordentlichen 7-stelligen Betrag kostet… Wer’s braucht und es sich leisten kann (mag, will, muss, …).
Aber ich hoffe mal, dass sich nur alte Anwohner (die nicht profitiert haben) beschweren und zwar bei den Richtigen (irgendwer hat die Planungen ja geplant und durchgewunken)
Sonst braucht sich ja keiner beschweren… Die neuen Berger hatten vorher Pläne und trotzdem gekauft und Entscheidungsfreiheit – und die $$$-Profiteure haben sich vermutlich eh schon abgesetzt irgendwohin wo nicht alles zubetoniert ist 🙂
Wenn ich mir dieses Video anschaue – unabhängig davon, was am Sonnenhof baumäßig abgeht oder wer wie viele Parkplätze geplant und gebaut hat, ob zu schmal oder für SUV nicht geeignet – kann ich nur auf die StVO verweisen. Davon sollten alle mal in der Fahrschule gehört haben. Da steht nämlich genau drin, wo und wie geparkt werden darf und was beachtet werden muss, damit noch eine Durchfahrt (auch für Rettungsfahrzeuge) gewährleistet ist.
In besonderer Weise hilfreich wäre die Quh, wenn sie sich auch um die ebenso großvolumigen wie ekelhaften Hinterlassenschaften des Hundes ihrer ums Allgemeinwohl so besorgten Informantin kümmern würde.
Da ist ja wohl die Kacke am Dampfen! Ach je.
Na, ich denke, die QUH hat andere Aufgaben. Und der Hund der “Informantin” ist nicht der einzige, der sich auf diese Weise zu der Veränderung am Sonnenhof äußert. Zumindest zeigen die mehr Charakter als jemand, der anonym persönlich wird..
Die Frage die sich mir stellt ist, was lernt die Gemeinde daraus um solche Fehlplanungen in Zukunft zu vermeiden? In Sibichhausen ist gerade ein ähnliches Projekt in der Fertigstellung bei dem der Grund völlig zugebaut wurde und die Parkplätze völlig unterdimensioniert sind. Bei weiteren Bauvorhaben in der Gemeinde wird es ähnlich laufen, den Bauträgern geht es nämlich immer nur um Gewinnmaximierung und die Käufer sind einfach zu dumm, um es vor dem Kauf zu kapieren.
Die Entwicklung hier am Sonnenhof haben Gemeinderat und Gemeindeverwaltung zu verantworten, die trotz konstruktiver Bürgerproteste keinen moderaten Bebauungsplan aufstellten, um den Wildwuchs zu verhindern. Beim Genehmigungsverfahren wurde wohl nicht so genau hingeschaut (Versickerung: die Keller liefen schon vor Einzug voll, 2 Stellplätze bei dem Bauvolumen…?!). Jeder Bürger Bergs sei herzlich eingeladen, den Sonntagsspaziergang hierher zu verlegen, um die Folgen von Bodenspekulation und Bauträgeraktivitäten hautnah zu erleben. Und übrigens: Im Frühjahr ist Kommunalwahl…