Abbruch oder Umbruch? –

Berg verändert sich: Die örtliche Industrie (Berger Wurstfabrik) hat geschlossen und wird in Luxusvillen umgewandelt. Der Einzelhandel verödet: Niemand weiß genau, wann oder in welcher Gestalt der Supermarkt in Aufkirchen wieder seine Tür öffnen wird. Die Bushaltestellen werden zu Parkplätzen. Selbst Allmannshausen wird gentrifiziert: Dort, wo früher holzschaffende Künstler wohnten, ziehen jetzt Yogalehrerinnen ein. Und in Kempfenhausen verwahrlost die einstige Vorzeigeklinik … aber ist das alles wirklich so? Oder wird hinter geschlossenen Türen schon längst an der Zukunft gebaut?

Höchste Sicherheitsstufe … Security rund um die Uhr … was geht in Kempfenhausen vor?

Zumindest für die Klinik in Kempfenhausen kann diese Antwort jetzt gegeben werden. Sie fällt äußerst positiv aus! Von Security bewacht wird hier an einer faustdicken Überraschung gearbeitet. Denn weil der Schwimmbadumbau in Starnberg hinter dem Zeitplan hinterherhinkt und niemand der dortigen Politik zutraut, resolut zu handeln (jahrzehntelange Stagnation bei Tunnelbau, Seeanbindung und Seeabstieg), haben sich die Verantwortlichen entschlossen, das Vorhaben nach Berg zu verlegen, wo Gemeinderat und Bürgermeister Projekte gewohnt zügig durchziehen (Windradbau, Seeabstieg, Schwimmbadbau). Schon in diesem Sommer könnte das Schwimmbad im einmaligen Klinikbau in Kempfenhausen eröffnet werden:

Hinter dieser Plane wird … man hätte es ahnen können …ein neues Schwimmbad gebaut

Vorteil der Aktion: Die Bausubstanz konnte äußerlich fast vollständig erhalten bleiben. Der denkmalgeschützte Park wird als Liegewiese demokratisiert. Dass der Investor so auf ein paar Millionen Gewinn verzichtet, hat er – passend zur heutigen frohen Botschaft an Ostern – mit seinem schlechten Gewissen begründet: “Am Ende hätte ich doch nur ein paar Millionen Euro verdient, indem ich eine soziale Einrichtung platt mache. Da hat mein Gewissen nicht mehr mitgespielt. Ich musste der Bevölkerung am Ostufer schließlich etwas dafür zurückgeben, dass ich hier voreilig zur persönlichen Bereicherung ein wunderbares Krankenhaus geschlossen habe.” 

Vorn außen ist von der neuen Nutzung noch nicht viel zu erkennen …

Dem See zugewandt: die große Glasfassade des neuen Schwimmbades

… im Inneren sind die Bauarbeiten schon viel weiter fortgeschritten, als man das in den kühnsten Träumen erwartet hätte. Dem Starnberger Merkur gelangen gar schon Fotos aus dem Inneren des neuen Seebades:

Ein exklusiver Blick ins Innere des neuen Schwimmbades (Ausriss Starnberger Merkur) 

Schon beim sogenannten “Seeabstieg”, den die QUH vorgeschlagen hatte und der dieses Jahr geplant und spätestens im nächsten Jahr gebaut werden soll, hatte der Berger Bürgermeister Monn sich gefreut, das Berg sehr wahrscheinlich schneller fertig bauen als man in Starnberg planen würde.

In Starnberg hatten sich die Gemeinderäte in der letzten Sitzung über die eigenartigen Planungen des 30m langen Seeabstieges dort beschwert: https://www.merkur.de/lokales/starnberg/starnberg-ort29487/stadtrat-in-starnberg-feuerwehr-setzt-sich-durch-neuer-streit-um-ufermauer-9720183.html

 

Kommentieren (3)

  1. Florian Gehlen
    1. April 2018 um 18:24

    Was ich besonders toll finde ist, dass die Berger Gemeinderäte und Gemeinderätinnen sich bereiterklärt haben, pro Woche je 8 Stunden als ehrenamtliche Bademeisterinnen und Bademeister im neuen Bad tätig zu werden. Das senkt dann einerseits die laufenden Kosten der Einrichtung und ist in stürmischen Zeiten ein besonderes Zeichen von Engagement und Solidarität. Danke!

  2. quh
    1. April 2018 um 21:37

    Es hat aber auch zu gut gepaßt: 20 Räte jeder 8 Stunden, macht 160 Stunden die Woche, also vier Schichten: Eine/r an der Kasse, eine/r Bademeister, eine/r am Kiosk, jeden Monat ist eine/r mal mit Putzen dran und der Bürgermeister macht nach Dienstschluß den Aufguß.

  3. Gast
    1. April 2018 um 22:56

    Das wäre eine geniale Nachricht für Berg gewesen, jammerschade dass heute der 1. April ist…