Schädel eines Castor fiber
… war das Vorprogramm der heutigen Sitzung. Ein “ehrenamtlicher Biberbeauftragter” hielt auf Einladung unseres grünen Gemeinderats Gerd Jäger einen Vortrag über Biber. Jäger hatte nämlich entdeckt, dass sich am Lüssbach hinter Martinsholzen gerade ein Biber häuslich niederlässt (wir berichteten). Wir erfuhren viel Interessantes über den Biber – zum Beispiel, dass er einst von einem Papst kurzerhand zum Fisch erklärt wurde, so dass man sein Fleisch in der Fastenzeit essen durfte. Oder auch, dass Bibergeil, ein Sekret aus den Drüsensäcken des Bibers, ehemals sehr teuer gehandelt wurde. Weil die Biber gerne an Weidenrinde knabbern, die viel Salicylsäure enthält, die wiederum der chemische Wirkstoff von Aspirin ist, wurde dieses Sekret als natürliches Arzneimittel eingesetzt.
Aber nun zur eigentlichen Gemeinderatssitzung. Das Wichtigste in Kürze:
– Benjamin Bursic, der neue Kämmerer und Breitbandpate, dem wir viel Glück auf seinem neuen Posten wünschen, informierte auf Anfrage der QUH in der letzten Sitzung über den Rücklauf der Befragung über die Breitbandversorgung. Die Beteiligung lag bei 12,75%. Nicht hoch, aber es ist dennoch ersichtlich, dass auch Privathaushalte unterversorgt sind bzw. erhöhten Bedarf anmelden. Im Dezember beginnt die Markterkundung. Endlich einmal ein QUH-Thema, bei dem etwas vorangeht.
– Die Gemeinde Berg wird Mitglied des Energiewende Landkreis Starnberg e.V.. Das kostet uns 800 € im Jahr. Wir erhoffen uns davon vor allem Ansporn zur Umsetzung des Kreistagsbeschlusses, dass die Region bis 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll. Ob wir das wohl schaffen? (Bester Satz: “Windkraft ist ein schwieriges Thema hier.” Großes Gelächter.)
– Der Arbeitskreis Betreutes Wohnen wird wieder ins Leben gerufen. Entsprechend dem Modell des letzten Gemeinderats schlug BGM Monn vor, den Arbeitskreis wieder mit den drei Bürgermeistern zu besetzen sowie Frau Sokolowksi (FDP) und jeweils einen Vertreter von QUH und CSU dazuzuwählen. Robert Schmid (ÜP) wollte gerne auch dabei sein, daher verzichtete die Christlich-Soziale Union auf ihre Mitwirkung und ließ ihm den Vortritt. Für die QUH ist unser “ältester” Rat, Joachim Kaske, vertreten.
– Der in der letzten Sitzung noch umstrittene Entwurf für das Betreute Wohnen (die Kritik von GR Ammer siehe unten) ging nach dem samstäglichen Besuch eines Teils des Gemeinderats in Inning durch, mit dem Vorbehalt von Detailänderungen des vorliegenden Plans. Die BG hatte den Eindruck gewonnen, die Architekten hätten am ehesten für die Bedürfnisse von Senioren gebaut (Loggia statt Balkon?), die CSU (Dr. Haslbeck) warnte davor, an so prominenter Stelle Wirtschaftlichkeit und Funktionalität vor die Ästhetik zu setzen (die Qühe spendeten innerlich Beifall, meinen allerdings, dass hier Lüftlmalerei allein nichts bringt).
– Die Skateranlage des MTV Berg wird aus Immissionsschutzgründen ein Stück nach Norden verlegt. Sonst hätte man sie eingraben oder umzäunen müssen. Der Bau der übrigen Sportanlagen wurde genehmigt. (Bester Satz: “Ich bin für Eingraben. Dann kann man im Winter gleich drauf Schlittschuhlaufen.” – Gerd Jäger). Holla, die Skaterbahn, noch ein QUH-Thema, bei dem – vor allem dank CSU-Hlavaty, der als MTV-Vorsitzender bei allen Berg Nord-Angelegenheiten nie mit abstimmen darf – etwas voran geht.
– Die Feuerwehr, die Feuerwehr. Wie im Blog und in der Presse berichtet, ging bei dem Wohnhausbrand in Höhenrain die Steuerung der Drehleiter der FFW Berg kaputt. Bürgermeister Monn äußerte seine Verärgerung darüber, dass er aus der Presse erfahren musste, dass die Berger in der Zwischenzeit für fast 100€/Tag eine Drehleiter angemietet hatten. Um die Mietkosten gering zu halten, wurde die Reparatur per Eilauftrag angewiesen. Im Rat herrschte die einhellige Meinung: Drehleiter ja, Vorgehensweise nein. Nur die FDP Berg bezeichnete es als “Unverschämtheit” der QUH, dass im Blog trotz all der ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehren als Grund für das Nichtaufkommen der Versicherung Selbstverschulden angegeben war. Nun: Das ist ein versicherungsrechtlicher Begriff, und wer unsere Berichte aufmerksam liest, wird keinen Vorwurf darin finden. Im Versicherungswesen wird gemeinhin zwischen Eigenverschulden und Fremdverschulden unterschieden, und entsprechend zahlt die Versicherung oder nicht. Sie zahlt nicht. Da kann auch die QUH nichts dafür, liebe FDP. Dummerweise schließt offenbar die Vollkaskoversicherung die Elektronik nicht mit ein.