die Piratenpartei schafft mit 8,7% den Sprung in den Bundestag! Die – ansonsten zum Glück völlig bedeutungslose . NPD hat in Sachsen mehr als 12% Anhänger! Die FDP, die bundesweit nur eine marginale Rolle spielt, ist im Landkreis Starnberg zweitstärkste Fraktion! Erdrutschsiege im ganzen Land für die Grünen! Solche und viele andere erstaunlichen Erkenntnisse über den Geisteszustand der bundesrepublikanischen Jugend brachte die gestrige U18-Wahl, die in Berg auf Antrag der QUH stattfand und von Gemeindeverwaltung und dem Gymnasium Kempfenhausen bravourös organisiert wurde. Mit mehr als 125.000 Teilnehmern in über 1000 deutschen Wahllokalen ist diese Wahl 100 mal räpresentativer als jede Umfrage.
Das vorläufige Endergebnis findet sich auf der Seite http://www.u18.org, wenn Sie dort auf dieses Bild klicken:
Wer als Erwachsener wissen will, wie er am nächsten Wochenende seine Stimme optimal abgeben kann (wem er taktisch richtig die Erst- und wem die Zweitstimme gibt), der findet unter http://www.wahlrecht.de/bundestag/2009/parteien.html nach Parteien aufgechlüsselte Ratschläge..
Repräsentativ? Es ist schon erstaunlich, ich hätte nicht gedacht, dass ich raumschots mal – zumindest in Teilbereichen – zustimmen würde.
Repräsentativ kann das Ergebnis dieser Wahl – zumindest in unserer Gemeinde – meiner Ansicht nach nicht sein, auch nicht repräsentativer als jede Umfrage. Schauen wir uns doch mal die Wähler in unserer Gemeinde an: Es waren, wenn ich es recht verstehe, allesamt Gymnasiasten aus dem LSH Kempfenhausen. Gibt es in Berg nur Gymnasiasten? Die Idee der U-18-Wahl finde ich sehr gut, die auf Antrag der QUH auch in unserer Gemeinde verwirklicht werden konnte. Ziel dieser Wahl konnte es aber meiner Ansicht nach nur gewesen sein, die Jugendlichen an das Procedere einer Wahl heranzuführen und ihnen die Möglichkeit zu geben das System kennenzulernen, und nicht, ihre politische Meinung repräsentativ festzustellen.
Insofern verdeutlicht dieses Wahlergebnis eigentlich nur die Meinung der Schüler des Gymnasium Kempfenhausen, je nach Schülerzahl und Wahlbeteiligung mehr oder weniger mehrheitlich. Gleiches gilt wohl für die meisten der anderen Wahllokale auch.
Vielleicht ist die allgemein sinkende Wahlbeteiligung der letzten Jahre tatsächlich dadurch bedingt, dass man in der Freizeit wählen muss, wie raumschots im anderen Kommentar schreibt. Ich glaube nicht so recht daran. Die Wahlen waren doch eigentlich schon immer Sonntags, d. h. in der Freizeit der meisten Wahlberechtigten (es gibt ja auch welche, die Sonntags arbeiten müssen). Aber früher war die Wahlbeteiligung insgesamt höher und die sinkende Beteiligung ist ein Problem der heutigen Zeit: Man muss dem Wähler wieder zeigen, dass es sich lohnt, selbst mitzubestimmen und dieses Recht (vielleicht sogar Pflicht??) in Anspruch zu nehmen.
Repräsentativ? 125.000 Schüler sind allemal repräsentativer als 1006 von Forsa befragte … in Statistiken zählt das Gesetz der “großen Zahl”. D.H., das sicherlich etwas “verzeichnete” Ergebnis aus Kempfenhausen wird durch ein ebensolches aus Berlin oder Sachsen relativiert. Und – liebe Mitdiskutanten – welches bessere Mittel haben Sie, um die Meinung unserer Jugendlichen abzubilden? Die U-18-Wahl war übrigens nicht überall möglich. Dazu bedurfte es überall lokaler Initiativen. Das waren manchmal Jugendhäuser, manchmal Schulen. Freuen wir uns also, dass es in Kempfenhausen so gut geklappt hat, und die Schüler zur politischen Meinungsbildung ermuntert wurden.
Troll Lieber raumschots … kennen Sie als im Internet aktiver Mensch den Ausdruck “Troll”? Wenn ja … so sehr wir von der QUH eine offene Diskussion nicht nur befürworten, sondern auch betreiben … unsere Geduld ist fast am Ende.