Antwort auf die Frage im Titel: Der ebenso erfolgreiche wie einem großen Publikum unbekannte Berger Komponist Hans Posegga (1917-2002) hat die ersten drei vertont, und auf dem Geisterbahn-Festival am Sonntag erleben seine Kompositionen endlich ihre Berger Uraufführung.
Hans Posegga in seinem Haus in Berg (©Astrid Posegga)
986 Stücke umfasst das Werkverzeichnis von Hans Posegga. Er wurde 1917 in Berlin geboren. Als er gerade als junger Mann erste Erfolge als Musiker hatte, bereitete der Weltkrieg der Karriere ein jähes Ende. Im Schwabing der Nachkriegsjahre lernte Posegga einige Protagonisten des “Neuen Deutschen-Films” kennen. Er begann als Filmkomponist für die Gebrüder Schamoni und erhielt 1966 schon das “Filmband in Gold” für die Musik des Filmes “Schonzeit für Füchse” (Regie Peter Schamoni). 1971 komponierte er im Auftrag des WDR die Titelmelodie der “Sendung mit der Maus”. Die Noten dieses Erfolgstitels, der heute noch jedem im Ohr ist, zieren das Treppengeländer seines Assenhauser Hauses.
Die andere Seite der Maus: Komposition für 4 Fagotte von Hans Posegga
Bei der “Geisterbahn #2” werden diese Melodie sowie Stücke aus der Fernsehserie “Der Seewolf” in symphonischer Pracht von dem Jugendorchester “Frisch Gestrichen” unter der Leitung des Berger Geigers Nils Schad (Münchner Philharmoniker) aufgeführt werden. Aber Hans Posegga komponierte auch “Ernste” Musik. 1996 zum Beispiel eine “Tanzsuite für 4 Fagotte“, die von dem Stuttgarter Ensemble “Fagottissimo” uraufgeführt wurde. Für die “Geisterbahn #2” ist es gelungen, dieses Ensemble (unter der Leitung von Alfred Holder) nach Berg zu holen. Neben der “Tanzsuite” werden sie auch das Werk “Die seltsamen Träume des Don Quichotte” präsentieren. Der nicht nur in Berg beliebte Schauspieler Wowo Habdank wird die entsprechenden Texte von Cervantes lesen.
Reitet am Sonntag musikalisch durch den Berger Marstall und die Geisterbahn: Don Quichotte
Außerdem wird das Orchester “Frisch Gestrichen” noch weitere Beispiele dafür liefern, dass moderne klassische Musik durchaus mitreißend und voller Harmonien sein kann. Neben der auch in Clubs erfolgreichen Neukomposition der “Vier Jahreszeiten” von Max Richter wird auch eine Komposition von Arvo Pärt dargeboten, bei der Rührung garantiert ist, vor allem weil der famose Geiger Julian Schad sein Kommen als Solist zugesagt hat.
Für die “Classic”-Sektion” der “Geisterbahn #2”, die um 16 Uhr beginnt, kann man für nur 10 € noch einzelne Tickets bei den bekannten Vorverkaufsstellen erwerben. Nach der Vorstellung wird gegen 17 Uhr 45 eine “Alien Parade” aus den Musikern der Geisterbahn, so wie es in New Orleans üblich ist, die Gäste musikalisch hinunter zum Dampfersteg begleiten (diese Veranstaltung ist natürlich für jedermann zugänglich). Dort geht dann gegen 18 Uhr 15 auf dem Schiff der nicht so klassische Teil der Veranstaltung los (Tickets für Classic und Schiff mit Brotzeit 40 €, nur noch sehr wenige Restkarten vorhanden).
Alle guten Geister kommen am Sonntag nach Berg zum musizieren
Mehr zur Geisterbahn hier: https://quh-berg.de/wer-ist-wer-in-der-zweiten-geisterbahn/.
Mehr zur “Classic Section” der Geisterbahn hier: https://quh-berg.de/wer-ist-wer-in-der-zweiten-geisterbahn/
Mehr zu Hans Posegga und Berg hier: https://quh-berg.de/50-jahre-maus-mit-musik-aus-berg/