Der Ochserer

Weltexklusiv zeigt die QUH die Aufzeichnung des Finales des 6. Münsinger Ochsenrennens, bei dem Michael Pfatritsch auf “Baze” vor dessen “Stallkollegen” “Django” mit Jockey Thomas Sebald Junior gewann. Beide Ochsen entstammen dem “Gestüt” (sagt man das bei Ochsen so?) des Ammerlanders Thomas Sebald.

Das Finale gestern gegen 15 Uhr 10: “Baze” enteilt dem schwarzen “Django”

Der “Ochsenschimmel” “Baze” – wie der Zweitplazierte eine Kreuzung mit dem “Weiss-Blauen-Belgier” – stach aus dem Feld schon durch seine Siegesbereitschaft hervor. Sprich: er war der einzige Ochse, der fast immer vom Star bis zum Ziel wirklich so lief, wie manes sich bei einem “Rennen” so vorstellt. Im Finale leistete er sich – motiviert bis in die nicht vorhandenen Hörner – sogar einen Fehlstart.

Ochsenrennen Münsing

Der “Baze”, Nummer 13, in vollem Flug

Ansonsten lebte das Ochsenrennen wieder davon, dass einem Ochsen als solchem das Bewußsein eines Zieles eher fremd und “Bewegung” nicht sein größter Drang ist. Zum Liebling des Nachmittags wurde denn auch Amelie Bernlocher, die – im Hoffnungslauf bereits aussichtlos an letzter Stelle liegend – versuchte ihren Ochsen “King Louie”, der in der Mitte der Rennbahn regungslos die Ovationen der 15.000 Zuschauer entgegennahm, zum Weiterlaufen durch Anschieben zu bewegen

Ochsenrennen Münsing

Das Mädchen und der Ochse: Amelie Bernlocher versucht “King Louie” ans Laufen zu bringen

Andere Ochsen-Jockey wählten andere Methoden ihren Ochsen zu motivieren, die gut 150 Meter lange Rennstrecke möglichst schell (oder besser: überhaupt) hinter sich zu bringen. Erregt wurde darüber diskutiert, ob der rote Eimer, der vor dem mächtigen Höhenrainer Ochsen “Ringo” hergetragen wurde (und der im Training stets wohlschmeckende Ochsennahrung enthalten hatte) gar als “Doping” zu werten sei. Egal: der stolze Hornträger Ringo, vorher ein Geheimfavourit – schied im Halbfinale chancenlos aus.

Ochsenrennen Münsing

“Ringo” hat erkannt, dass der rote Eimer heute kein Futter enthält … und er sich deshalb nicht unbedingt bewegen muß

Ein grandioses Fest bei strahlendem Sonnenschein (“keine Probleme”, verlautete es bei der Polizei). Neben der perfekten Logistik und Organistation muss man besonders hervorheben, dass die Münsinger ihr einmaliges, sympathisches Spektakel trotz des Erfolges kein bißchen kommerzialisiert haben. Für 3 kleine Euro durfte man auf den Sieger wetten … wer auf “Baze” gesetzt hat, konnte sogar noch eine Reise gewinnen. Das war es schon an Eintrittsgeld.

Ochsenrennen MünsingHeute der König von Münsing: Michael Pfatrisch schwebt auf den Armen seiner Unterstützer durch die Naturarena “Hertawiesen”

Und die Ochsen? Schwitzten weniger als die Zuschauer (und kamen auch leichter an Getränke).

P1190500

Entspannt im Ruhm: “Ringo” und einige seiner Fans nach den Rennen