Rosenkranz??? Und Güldenstern? Offener Brief der QUH

Die QUH-Fraktion verlas heute im Berger Gemeinderat folgenden Text:

Als QUH Fraktion möchten wir vermeiden, dass hier in diesem Gremium weiter über die Ethik im Umgang mit der Kunst und den Respekt vor der Kunst hitzig diskutiert wird. Deshalb geben wir hier eine abschließende Stellungnahme ab, die wir Sie bitten, einfach nur zur Kenntnis zu nehmen.

Ein Kunstwerk, ob zusammengesetzt oder getrennt, öffentlich oder privat, gleich welcher Künstler, gleich welchen Inhalts, ist angesichts der damit verbundenen Arbeit und Kreativität unantastbar. Dies ist ein fundamentaler Wertebegriff unseres Rechtsstaates, dessen Respektierung insbesondere für dessen Organe gilt.

Eine zuverlässige und professionelle Pflege öffentlicher Kultur- und Grünflächen, insbesondere auch das Jäten von Unkraut auf dem Berger Kreisel, ist in den Augen der QUH kein Hexenwerk. Es ist nicht nachvollziehbar, dass kostspielige, insbesondere aber im Sinne des Gesamtkunstwerkes sorgsam gezogene ausgewählte Gräser und Stauden unterschiedlicher Höhe und unterschiedlichen Blütestandes geopfert und entfernt wurden.

Nach einer Preisauslobung und einem aufwändigen Selektionsprozess durch Mitglieder dieses Gremiums hatte sich dieser Rat mehrheitlich für das Gesamtkunstwerk Krone mit Spruchband und thematisch damit verbundener Vegetation auf dem Kreisel ausgesprochen. Dieser aufwändige, sich über ein halbes Jahr erstreckende Entscheidungsprozess hat verdient, dass bei einer inhaltlichen Veränderung der Aussagekraft , insbesondere aber bei der teilweisen Beseitigung des Kunstwerkes, trotz der wohl befragten Künstler, dieses Gremium zuvor um seine Meinung gefragt wird. Diese Nacht- und Nebelaktion zeugt in den Augen der QUH von tiefer Respektlosigkeit des Bürgermeisters gegenüber seinem Gemeinderat.

So viel dazu.

Kommentieren (8)

  1. MBE
    3. Juli 2013 um 11:37

    Monnarchie Daß die Emotionen bei einem 1 Meter hohen Bauwerk in Berg hochschnellen ist schon erstaunlich aber, daß der Bürgermeister in einer Monnarchie macht was er will und seine eigene Agenda überrascht mich nicht.
    Oder will der BM nur von seinem 2. alternativlosen Projekt ablenken.
    Hier wird unvorstellbar viel mehr Geld verschleudert und unsere Heimat geopfert?

    Kann mir mal jemand erklären, warum vom ersten Tag an Berg als alternativloser Standort für die Windräder des Landkreises festgeschrieben war. Und auch jetzt noch, wo alles gegen das Gebiet spricht, inkl. der politischen, der wirtschaftlichen und rechtlichen Lage wird weiter geplant.
    Welcher Pakt wurde da geschlossen? Das erschliesst sich mir bis heute nicht.

    Die Wirtschaftlichkeit ist für Berg trotz Fördergelder, EEG und Wunschgutachten nicht gegeben. Der Naturschutz schliesst das Gebiet sowieso bereits aus.
    6 Gerichtsverfahren und eine Bundesinitiative sind anhängig, so dass kein Investor mehr auf Investitionsschutz hoffen darf.
    Wer hat hier also Interesse das Thema dennoch durchzupeitschen bevor die Gesetzeslage dieses unsinnige Projekt illegal werden lässt?
    Durch den Vorstoß von Herrn Seehofer wird auch das Genzrad verhindert und Berg vor zukünftigen Verlusten und Schäden bewahrt.
    Die Energiewende wird genau durch solche unsinnigen Projekte abgewürgt.
    Die Gelder müssen in sinnvolle Projekte investiert werden.
    Dort wo repowert wird, also kleinere durch grössere Windräder ersetzt werden , laufen die Bürger Sturm. Die kleineren WKA wurden mehr oder weniger akzetiert, aber bei den unvorstellbar grösseren WKA sind die Auswirkungen so drastisch, dass das Mass des Erträglichen weit überschritten wird.
    Der Turmbau zu Babel war auch ein Ausdruck von Maßlosigkeit, Arroganz und Überheblichkeit.
    Man kann an den heftigen Reaktionen der Windkraftverbände und auch des BUND genau sehen, wer Interesse an dem massiven Ausbau der Windräder hat, und das Menschen- oder Naturschutz nichts mit der WKA-industrie zu tun hat.
    Das hat weder etwas mit Ökologie noch etwas mit sinnvoller verantwortungsvoller Energiewende zu tun.
    Hier geht es um unvorstellbar große Summen von Geld, die wir alle über Steuern, höhere Energiekosten und abwandernde Arbeitsplätze bezahlen.
    Wer jetzt nicht abwartet, kann von mir keinerlei Verständnis mehr erwarten.

    • QUH-Gast
      4. Juli 2013 um 12:21

      Unsinniges Projekt … Ist es wirklich so unsinnig Strom dort zu erzeugen, wo er benötigt wird, ohne lange Transportwege aus Norden oder viel wahnwitziger aus irgendeiner Wüste dieser Welt zu benötigen. Im Juni betrug der Anteil von Wind und Sonne erstmals mehr als 60% an der deutschen Stromversorgung – dazu beizutragen ist doch ein sinnvolles Projekt.

    • gast
      5. Juli 2013 um 12:21

      Hallo QUH-Gast Nein, natürlich ist es nicht unsinnig, den Strom möglichst dort zu erzeugen, wo er benötigt wird. Dies stellen wohl die wenigsten in Frage.

      Fragwürdig ist die Art und Weise, in der dies bei uns passieren soll. Bei uns sollen die höchsten Anlagen entstehen, die es derzeit auf dem Markt gibt, in der Hoffnung, dass wenigstens in großer Höhe der Wind annähernd so stark weht, dass die Anlagen wirtschaftlich werden. Selbst in Nord- oder Ostdeutschland, wo man bereits an WKAs gewohnt ist, wehrt man sich heftig gegen diese neue Generation von Riesenanlagen. In England wurde bereits ein Gesetz verabschiedet, das bei so großen Anlagen zum Schutz der Bürger (Schall, Schattenwurf etc.) einen Mindestabstand von 3000 Metern vorschreibt. Bei uns in den Wadlhauser Gräben hingegen soll der Abstand zu bewohntem Gebiet lediglich um die 1200 Meter betragen.

      Erschwerend hinzu kommt, dass die Anlagen bei uns nur gebaut werden können, weil sie von jedem Stromkunden teuer subventioniert werden. Ohne Subventionen wären die Anlagen wohl gerade mal an der Küste wirtschaftlich, wo wesentlich stärkerer Wind weht, als bei uns. Und selbst mit den hohen Subventionen wären bei uns die Anlagen in den letzten Jahren wohl nicht wirtschaftlich zu betreiben gewesen. Lesen Sie hierzu den Artikel in der aktuellen Ausgabe des Spiegels oder schauen Sie Sich bitte die im Internet einsehbaren Erträge verschiedener umliegender Anlagen an (z. B. hier: http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/). Eine Wirtschaftlichkeit ergibt sich ab etwa 2000-2200 Volllaststunden. Je nach Art der Finanzierung und Nebenkosten. Die Vorzeige-WKAs in Wildpoldsried (deren Standorte sind laut Windatlas windhöfiger als die Wadlhauser Gräben) haben letztes Jahr etwa 1550 VLS produziert, im Jahr zuvor noch weniger. Dies ist nicht mal 20% dessen, was die Anlagen hätten leisten können (das Jahr hat 8760 Stunden). Dieses Jahr könnte es jedoch in der Tat zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder etwas mehr sein, da wir bisher anstatt eines vernünftigen Sommers nichts als windreiche Tiefdruckgebiete und sehr wechselhaftes Wetter hatten. Man muß jedoch abwarten, wie der weitere Sommer ausfällt. Verlassen kann man sich jedenfalls nicht auf derart permanent schlechtes Wetter. Schon garnicht über die nächsten 20 Jahre hinweg.

      Es gibt in unseren Gebieten (Süddeutschland) vernünftigere Arten, Energie dezentral zu erzeugen, als mit überdimensionierten WKAs, die in unseren windschwachen Gebieten nicht mal ansatzweise ausgelastet sind und deshalb wenig, dafür aber dank der vom Stromkunden aufzubringenden Subventionen stark überteuerten Strom liefern würden. Natürlich wird es für jede der möglichen Alternativen ebenfalls Gegner geben, dennoch wäre wohl in unseren Breiten keine der Alternativen so ineffektiv und kostenintensiv wie Riesenwindräder.

      Diese “Geldvernichtung”, die derzeitig an den Tag gelegte überhastete und undurchdachte Vorgehensweise in Sachen Energiewende sowie die unmittelbaren Auswirkungen derartiger Riesenanlagen auf die umliegenden Landstriche und deren Bewohner ist der Stoff, der dazu führt, dass inzwischen immer mehr Menschen gegen die riesigen WKAs sind.

      Dezentrale Stromerzeugung ist vernünftig, aber nur dann, wenn sie mit an den Standort angepaßten und effektiven Techniken, zustande kommt. Mit Techniken, die sich irgendwann auch mal ohne riesige Subventionen selbst tragen können und nach Möglichkeit geringere Auswirkungen auf Anwohner haben, als die riesigen Windräder.

      Es geht also nicht um das “ob”, sondern um das “wie”.

    • QUH-Gast
      5. Juli 2013 um 17:34

      Produktion vor Ort? So ein Quatsch! Mit demselben Argument könnten Sie auch sagen, es sei sinnvoll, Gummibärchen, Autos, Klorollen oder was auch immer dort zu produzieren, wo diese Dinge verbraucht werden. Aber wie’s halt so ist: Solche Dinge werden ü b e r a l l verbraucht – genauso übrigens der elektrische Strom … Und was macht man dann, wenn man wirlich was sinnvolles tun will? Richtig: Man produziert den Strom dort, wo das gut geht, z. B. Sonne in der Wüste; Wind am Meer; Wasser in den Bergen; Kohle, Gas, Atom überall. Und das wird dann alles in ein gemeinsames Netz eingespeist, aus dem sich alle bedienen dürfen. Aber täumen Sie ruhig weiter …

  2. QUH-Gast
    3. Juli 2013 um 14:08

    Jetzt wirds … … richtig peinlich! Da plant man in Berg, durch die Errichtung sinnloser WKAs Leib und Leben der Bevölkerung auf Jahrzehnte zu gefährden, wenn nicht zu zerstören, und was macht die QUH? Sie verteidigt mit fleißigstem Eifer die Ansprüche des GR auf einen demokratischen Umgang mit sog. “Gesamtkunstwerken” (Richard Wagner hätte sich sicher ganz arg gefreut, dass man nicht nur den Künstler, sondern auch die Entscheider befragen sollte). Es tut mir leid, aber so etwas Dämliches habe ich seit langem nicht mehr mitgekriegt, das ist echt ein klasse Gag. Wie wärs denn, wenn man einfach eines dieser hübschen blauen Bauscheißhäuser in die Mitte des Kreisels stellt? Die Frabe symbolisiert dann den See. Und die Zweckbestimmung des Häuschens symbolisiert …? (Na, da wird der QUH schon was naheliegendes einfallen, gell?)

  3. Eierpaul
    4. Juli 2013 um 11:33

    Urheberrechte vs. Eigentümerrechte Es mag ja sein, dass die QUH-Fraktion kritisiert, wenn sie nicht gefragt wird. Abgesehen davon bin ich aber der Meinung, dass jemand, der ein Kunstwerk erworben hat (in diesem Fall eines, dass eher ein Zweckbauwerk darstellt) in einem gewissen Rahmen daran Veränderungen vornehmen dürfen sollte:
    Besonders bei öffentlichen Gebäuden frage ich mich immer wieder, warum ein Architekt mit Hinweis auf das Urheberrecht und gegen den Willen des Eigentümers z.B. notwendige und sinnvolle Umbauten verhindert. Ein Gebäude ist eben nicht nur ein Kunstwerk, sondern hat auch einen ganz praktischen Zweck zu erfüllen. Und wenn der Eigentümer was dran ändern will: Warum nicht.

    • quh
      4. Juli 2013 um 12:04

      Meinung vs. Rechtslage Naja: wegen der eindeutigen Rechtslage in einem Rechtsstaat.

  4. MBE
    5. Juli 2013 um 15:09

    Ws heisst vor Ort produzieren? Der im Windpark produzierte Strom wird zum subventionierten Preis ins Netz eingespeist und nicht vor Ort genutzt. Der Strom der vor Ort genutzt wird, wird vom Energieversorger über das Netz bezogen wie eh und je. Und das kann Atomstrom, Braunkohlestrom oder sonstiger Strom sein.
    Überkapazitäten werden zum Teil verschenkt, oder sogar noch dafür bezahlt, dass er abgenommen wird, um das Netz stabil zu halten. So kommt es, dass zum Teil mit von uns geschenkten Atomstrom in Österreich Pumpspeicherwerke aufgefüllt werden. Und dann der Strom als sogenannte Ökostrom, da ja durch Wasserkraft erzeugt wieder an uns teuer verkauft wird.
    Mit dezentral hat ein Windpark nichts zu tun. Dezentral ist wenn sich Bürger oder Komunen z.B. ein eigenes Hackschnitzelwerk inkl. eigenem Fernwärmenetz aufbauen, den Strom in Batteriespeichern (es gibt mittlerweile sehr gute und günstige Lösungen für kleinere Anlagen) speichern und wirklich selbst verbrauchen.
    Autarkie passt den Konzernen natürlich nicht. Daher wurden schon verschiedene Vorstöße unternommen.
    Gefordert wurde eine EEG Abgabe für selbst genutzten Strom zu erheben. Oder noch besser eine Pauschale pro Haushalt. Dann wird der der Strom spart bestraft. Der Ideenreichtum ist beeindruckend.
    Dass durch Windparks dezentral Strom vor Ort erzeugt wird ist eine glatte Lüge. Das Windparks im Wald in der Gesamtrechnung C02 einsparen ebenfalls.
    Die CO2 Belastung ist aufgrund der Energiewende nachweislich gestiegen.
    Ökologisch unsinnig, volkswirtschaftlich katastrophal, für Bürger, Natur, Tiere, Lebensraum, Landschaft,unseren Wirtschaftsstandort und die Netzstabilität und Ausfallsicherheit unseres Stromnetzes ein Alptraum. Black Outs sind ja schon regelmässig zu beobachten, München, Stuttgart, Frankfurt, Augsburg,…Sogar unsere Politiker sehen langsam ein, dass man nicht mit Slogans die Physik und die Realität aushebeln kann und die Bürger sich gegen diesen Unsinn wehren.
    Die Abstände werden kommen, die TA Lärm wird angepasst werden, Windparks gerichtlich stillgelegt, Förderungen auch nachträglich gestoppt, wie in Spanien. Die SWM haben gerade 64 Mio aus einem Solarinvest in Spanien abgeschrieben.
    Siemens Bosch und andere haben sich aus Desertec zurück gezogen, ziehen sich aus den Geschäftsfeldern wieder zurück. Solar und Windkraftfirmen gehen pleite. Selbst wenn wir 500.000 Windräder aufstellen, müssen wir parallel dazu Kohle, Gas und andere Grundlastfähige Kraftwerke vorhalten, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Das muss bezahlt werden.
    Energieunsicherheit ist für eine Industriestandort ein muss. Sonst ist jeder Manager zu feuern, der das Land nicht mit seiner Produktion verlässt.
    Dann bleibt uns noch der Tourismus. Aber nur der Katastrophentourismus, der sich ansieht wie sich ein Land selbst und ohne Not zerstört hat.
    Wir werden unsere Energiewende auch nicht exportieren können. Das hat ja beim Transrapid auch super geklappt.
    Wer in der Situation noch versucht Windparks mit diesen unvorstellbaren WKA Monstern durchzudrücken bevor es komplett illegal wird und das ohne eine sinnige Begründung, ausser Fördergelder zu kassieren und dennoch pleite zu gehen, der wird für seine Borniertheit die Quittung bekommen.
    DAs Berger Gebiet ist allein schon aus EU-rechtlichen Naturschutzgesetzen absolut ungeeignet. Von den Wunschwindgutachten mal ganz abgesehen.
    Wir nun mal in Europa bzw. in einer Welt leben, wo alle mitmachen müssen. Und das was bei uns passiert wird nur noch mit Kopfschütteln im Ausland quittiert.
    Was bleibt dann noch? Warum muss der Windpark hier entstehen?
    Die Antwort hätte ich gerne mal von Herrn Monn und denjenigen die hier weiter im stillen Kämmerlein planen.
    Wenn jemand kritisch und durch Fakten belegt die tatsächlichen Auswirkungen darstellt, wird er vollkommen unqualifiziert als Querulant und Spinner und NIMBY bezeichnet. Die Art der Argumentation zeigt schon wie verzweifelt die Windkraftlobby mittlerweile ist, weil Ihre Slogans alle durch die Realität auffliegen. Daher nimmt die Argumentation schon religiöse Zuge an. Es kann technisch nicht funktionieren. Von der Windkraftlobby kommen nur medienwirksame leicht nach zu plappernde Slogans, die ALLE mit Fakten zerlegt werden können. Es geht um enorm viel Geld. UNSER GELD, das wenige mit dem Leid anderer verdienen
    Unwissenheit lass ich nicht mehr gelten. Wer jetzt noch das Projekt in Berg weitertreibt, handelt in vollen Bewusstsein gegen die Realität zum Schaden anderer. Übrigens wird schon an 300 Meter hohen WKA geplant.